Vision 2015: Inklusion in ganz Deutschland

In diesem Blogartikel erkläre ich was Inklusion ist und warum es wichtig ist, dass sie auch in Deutschland umgesetzt wird!

Was ist Inklusion?

Als soziologischer Begriff beschreibt das Konzept der Inklusion eine Gesellschaft, in der jeder Mensch akzeptiert wird und gleichberechtigt und selbstbestimmt an dieser teilhaben kann – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft, von Religionszugehörigkeit oder Bildung, von eventuellen Behinderungen oder sonstigen individuellen Merkmalen.

Quelle: Inklusion Schule

Eine andere Definition:
Inklusion (lateinisch „Enthaltensein“) bedeutet, dass alle Menschen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Das heißt: Menschen mit Behinderungen müssen sich nicht mehr integrieren und an die Umwelt anpassen, sondern diese ist von vornherein so ausgestattet, dass alle Menschen gleichberechtigt leben können – egal wie unterschiedlich sie sind. Das Ideal der Inklusion ist, dass die Unterscheidung „behindert/nichtbehindert“ keine Relevanz mehr hat.

Quelle: Inklusion was ist das?

Es geht also darum, dass alle Menschen in der Gesellschaft gleichberechtigt teilhaben können. Insbesondere geht es darum, dass Menschen mit Behinderungen nicht mehr in „Sondereinrichtungen“ untergebracht werden, sondern zusammen mit Nichtbehinderten in den gleichen Kindergarten und in die gleiche Schule gehen. Auch im Berufsleben sollen Menschen mit und ohne Behinderung nicht mehr getrennt werden, sondern zusammen arbeiten.

Was ist die UN-Behindertenrechtskonvention?

Vielleicht fragen Sie sich, lieber Blogleser(in), wo oder wie ist überhaupt der Begriff Inklusion entstaden. Hier müssen Sie in der UN-Behindertenrechtskonvention nachschauen.

Auf der Startseite der Webseite ist folgendes zu lesen:
Das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ (Convention on the Rights of Persons with Disabilities — CRPD) ist ein Menschenrechtsübereinkommen der Vereinten Nationen, das am 13. Dezember 2006 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen wurde und am 3. Mai 2008 in Kraft getreten ist.

Die UN-Behindertenrechtskonvention beinhaltet — neben der Bekräftigung allgemeiner Menschenrechte auch für behinderte Menschen — eine Vielzahl spezieller, auf die Lebenssituation behinderter Menschen abgestimmte Regelungen.

Die UN-Behindertenrechtskonvention ist also eine Internationale „Vereinbarung“ die sicherstellen soll, dass Behinderte von den Menschenrechten nicht ausgegrenzt werden.

Innerhalb dieser UN-Behindertenrechtskonvention gibt es einen eigenen Abschnitt über Inklusion in dem folgendes steht:

Inklusion
In der Behindertenrechtskonvention geht es nicht mehr um die Integration von “Ausgegrenzten”, sondern darum, von vornherein allen Menschen die uneingeschränkte Teilnahme an allen Aktivitäten möglich zu machen.
Nicht das von vornherein negative Verständnis von Behinderung soll Normalität sein, sondern ein gemeinsames Leben aller Menschen mit und ohne Behinderungen. Folglich hat sich nicht der Mensch mit Behinderung zur Wahrung seiner Rechte anzupassen, sondern das gesellschaftliche Leben Aller muss von vornherein für alle Menschen (inklusive der Menschen mit Behinderungen) ermöglicht werden.

Diese gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft, die Inklusion, ist der Leitgedanke der Behindertenrechtskonvention und schlägt sich in einigen Punkten der Konvention nieder:

Artikel 13 CRPD: Zugang zur Justiz
Artikel 24 CRPD: Bildung
Artikel 25 CRPD: Gesundheit
Artikel 29 CRPD: Wahlrecht

Besonders stark diskutiert worden ist die „inklusive Bildung“ in Artikel 24 der Konvention. Darin garantieren die Vertragsstaaten „ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen“. Der Normalfall soll danach sein, dass Kinder „nicht aufgrund von Behinderung vom unentgeltlichen und obligatorischen Grundschulunterricht oder vom Besuch weiterführender Schulen ausgeschlossen werden” (Artikel 24 Abs.2 a). Das allgemeine Bildungssystem soll jedem zugänglich sein. Ziel ist also der gemeinsame Schulbesuch von behinderten und nicht behinderten Kindern in einer Regelschule als „Normalfall“ — es soll keine Ausnahme sein. Gerade diese Zielsetzung ist sehr umstritten und geht einigen Kritikern zu weit.

Quelle: Inklusion in der Behindertenrechtskonvention

Inklusion ist also keine deutsche „Erfindung“, sondern eine Internationale Vereinbarung!

Inklusion – was bedeutet das konkret?

In der UN-Behindertenrechtskonvention steht ziemlich deutlich, dass es keine Kindergärten und Schulen nur für behinderte Menschen geben soll. Es soll nur noch Kindergärten und Schulen geben in den es Menschen ohne UND Menschen mit Behinderungen gibt. Die Ausgrenzung von behinderten Menschen, die oft in Deutschland mit großer Euphorie betrieben wird, soll endgültig aufhören!

Inklusion – Die Kritiker

Inklusion wird in Deutschland noch heftig diskutiert. Es gibt viele Kritiker die der Meinung sind, dass behinderte Kinder die Entwicklung von Kindern ohne Behinderungen bremsen. Dies ist selbstverständlich eine sehr einseitige Sichtweise. Oft können Kinder ohne Behinderung von behinderten Kindern was lernen! Außerdem gibt es die Möglichkeit einem behinderten Kind einen Assistenten zur Seite zu stellen.

Oft wird auch damit argumentiert, dass Inklusion zuviel Geld kostet. Wenn Inklusion konsequent umgesetzt wird spart das Geld! Warum? Ganz einfach, es müssen keine Behindertenschulen, Behindertenkindergärten und andere Behinderteneinrichtungen neu gebaut werden. Es werden alle neuen Gebäude barrierefrei gebaut! Ein Gebäude für alle Menschen und nicht ein Gebäude für Nichtbehinderte und das selbe Gebäude nochmal für Behinderte!

Für mich ist es nicht nachvollziehbar, warum in Deutschland der Gegenwind beim Thema Inklusion so groß ist. Seit 1994 steht im Grundgesetz dass kein Mensch wegen Behinderung benachteiligt werden darf. (Artikel 3 Grundgesetz  ). Seit Mai 2002 gibt es ein Gleichstellungsgesetz für behinderte Menschen ( Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen (Behindertengleichstellungsgesetz – BGG) . Seit 2007 werden behinderte Menschen vor Diskriminierung geschützt Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)  . Rechtlich ist also die Gleichstellung von behinderten Menschen schon lange vollzogen!

Warum gibt es so einen großen Gegenwind, wenn das geschriebene Recht in die Tat umgesetzt werden soll?
Oft habe ich den Eindruck, dass viele Menschen in Sachen „Behinderung“ nicht genügend informiert sind. Wobei ich ganz klar sagen muss, die Berichterstattung der Medien ist in den letzten Jahren erheblich besser geworden und das Internet bietet ebenso eine Fülle von Möglichkeiten sich über das Thema „Behinderung“ umfangreich zu informieren!

Für mich ist es nicht nachvollziehbar warum es in Deutschland so langsam voran geht mit der Inklusion.

Inklusion – Es fehlt ein Konzept!

Es gibt natürlich in Deutschland ein großes Problem: Es fehlt ein Konzept! Da ist aber auch nicht die Inklusion daran schuld, sondern die Bundesregierung hat Ihre Hausaufgaben nicht gemacht!
Für alles Mögliche gibt es Gesetze und Verordnungen nur für die Inklusion nicht. Da kann jeder machen wie er „lustig“ ist oder es aber auch bleiben lassen.

Folgende wichtigen Punkte müssen grundsätzlich gelöst werden:

Müssen alle behinderten Kinder in Regelschulen/Kindergärten und die Behindertenschulen / Kindergärten stehen dann leer? Warum können nicht Kinder ohne Behinderung auch in eine Behindertenschule/Behindertenkindergärten gehen?

Was geschieht mit Krankengymnasten, Ergotherapeuten und Sprachtherapeuten die bisher an Behindertenschulen / Behindertenkindergärten gearbeitet haben? Müssen die sich selbstständig machen? Regelschulen / Kindergärten besitzen keine Räumlichkeiten für Therapeuten.

Was wird aus Lehrer / Erzieher die bisher an einer Behindertenschule oder in einem Behindertenkindergarten gearbeitet haben? Die werden selbstverständlich, wegen Ihrem Fachwissen dringend benötigt! Die spannende Frage im Bürokratenstaat Deutschland ist, ob diese aufgrund Ihrer Ausbildung überhaupt in einer Regelschule oder in einem Regelkindergarten arbeiten dürfen!

Dies sind ganz grundsätzliche Probleme. Es kann nicht sein, dass jeder Landkreis diese Probleme „irgendwie“ löst. Wir benötigen bundesweite Lösungskonzepte!

Videos zur Inklusion

Damit das Thema „Inklusion“ anschaulicher wird, habe ich noch Videos herausgesucht:

Videolexikon Special: Inklusion

Pfarrer Rainer Schmidt: Inklusion ist vor allem eine Herzensangelegenheit

Prof. Theresia Degener: Menschenrechte gelten von Geburt an für jeden

Der Inklusion Song: Blind Foundation – Inklusion

Vision 2015: Inklusion in ganz Deutschland!

Ich wünsche mir für 2015 dass es zügiger voran geht bei der Umsetzung der Inklusion. Wir benötigen hier in Deutschland eine Gesellschaft die niemand ausgrenzt. Wir benötigen ein Menschenbild, dass die Fähigkeiten von Menschen in den Vordergrund stellt und nicht die Schwächen.

Vision 2015: Dass alle Menschen gleich sind!

In diesem Blogartikel erkläre ich was Diskriminierung und Antidiskriminierung ist und warum ich mich aktiv gegen Diskriminierung engagiere.

Was ist Diskriminierung?

Bevor ich über Antidiskriminierung schreibe, muss ich erklären was Diskriminierung ist.
In Wikipedia steht folgendes:
Diskriminierung bezeichnet eine gruppenspezifische Benachteiligung oder Herabwürdigung von Gruppen oder einzelnen Personen.
Quelle: Diskriminierung

Diskriminierung kann folgendermaßen definiert werden:
Diskriminierung ist Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität

Diskriminierung: ein konkreter Fall aus Reutlingen

Einem schwarzen jungen Mann wurde zum wiederholten Mal wegen seiner Hautfarbe der Eintritt zu einer Disco (M-park) verwehrt. Nur durch die Unterstützung des „Büros zur Umsetzung von Gleichbehandlung (BUG) e.V.“ aus Berlin konnte er sich gegen das erlittene Unrecht zur Wehr setzen und nach dem seit 2006 gültigen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gegen die Diskothek eine Klage einreichen. Das Landgericht Tübingen und in zweiter Instanz das OLG Stuttgart gaben dem Jugendlichen Recht.
Quelle: Ansätze und Perspektiven

Weitere Beispiele für Diskriminierung

Ein Mensch mit Behinderung bekommt eine Absage auf eine Bewerbung in der steht:
„Wir stellen grundsätzlich keine Menschen mit Behinderung ein, die sind zu oft krank!“.
Folgende Absagen auf Bewebungen sind ebenfalls Diskriminierung:
„Aufgrund Ihrer dunklen Hautfarbe können wir Sie nicht einstellen“
„Es tut uns leid, aber Homosexualität geht in unserem Unternehmen gar nicht. Deswegen können Sie bei uns nicht arbeiten.“
„Leider tragen Sie ein Kopftuch, das können wir in unserem Unternehmen nicht tolerieren!“

Mietverträge in denen zum Beispiel steht:
„Wir vermieten nicht an Menschen mit dunkler Hautfarbe.“
„Wir vermieten nicht an Homosexuelle.“

Sind ebenfalls Diskriminierung!
Das sind alles Beispiele für Diskriminierung.

Was ist Antidiskriminierung?

Im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz steht in § 1 Ziel des Gesetzes:
Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.
Quelle:  Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)

Antidiskriminierung bedeutet also, dass alle Menschen gleich viel wert sind und kein Mensch wegen Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Identität benachteiligt werden darf.

Runder Tisch Antidiskriminierung Reutlingen

Aufgrund oben wiedergegeben Disko-Falls gab es Menschen in Reutlingen, die dafür sorgen möchten dass Diskriminierung in Reutlingen nicht statt findet. Sie gründeten den Runden Tisch Antidiskriminierung Reutlingen  .

Ein Film ensteht gegen Diskriminierung

Der Runde Tisch beauftragte Harald Sickinger einen Film zu machen zur Aufklärung in Sachen Antidiskriminierung. Harald Sickinger beschäftigt wie Kommunikation gelingt und zur Entwicklung eines solidarischen Gemeinwesens beiträgt.
Herr Sickinger fand mich im Internet und so wurde ich einer von mehreren Darstellern im Film gegen Diskriminierung.

Der Film wurde in Reutlingen, Tübingen und auch in Metzingen gezeigt:
Der Nachteil anders zu sein

Als Jedi-Ritter am Runden Tisch

Empowerment-Gruppe des Runden Tisches gegen Diskriminierung

Zusätzlich zum Runden Tisch entstand eine Empowerment-Gruppe. Diese Gruppe will die Menschen, welche Diskriminierungserfahrungen durch litten haben, in unser ADB-Projekt einbinden. Quelle: Empowerment

Seit Juli 2014 bin ich regelmäßiger Teilnehmer dieser Empowerment-Gruppe.

Glaube kann helfen, Glaube kann aber auch diskriminieren

Ich schreibe diesen Abschnitt mit sehr viel Bauchschmerzen, aber er muss geschrieben werden. Ich bin Christ, lese regelmäßig in der Bibel und gehe regelmäßig in die Kirche (ICF Reutlingen ). Für mich ist Glaube eine ganz tolle Sache.
Seit ich im ICF bin, genieße ich ein unbeschwertes Glaubensleben. Das war aber nicht immer so …

Leider habe ich es immer wieder mal erlebt, dass Menschen die regelmäßig eine Kirche besuchen, sich als was „besseres“ fühlen wie Menschen die keine Kirche besuchen. Hier beginnt schon Diskriminierung!

In meiner Bibel steht nicht, dass es „bessere“ und „schlechtere“ Menschen gibt.
Trotz eindeutiger Bibelstellen, musste ich erleben, dass über „Behinderung“ in unterschiedlichen Kirchen sehr unterschiedlich gedacht wird. Immer wieder traf ich Menschen, die der Meinung waren Behinderung entsteht durch Sünde.

Das Thema Homosexualität wird noch immer in einigen Kirchen sehr heftig „bekämpft“. In solchen, oft „hitzigen“, Diskussionen geht oft der Respekt und die Würde von homosexuellen Menschen verloren. Es passiert aber noch was anderes, was ich beim Thema „Behinderung“ auch oft beobachte: Diese Menschen werden reduziert auf ihre andersartige Sexualität. Dass diese Menschen trotzdem hilfsbereit, einfühlsam, ehrlich oder umweltbewußt sein können und noch viele andere positive Charaktereigenschaften haben können wird im wilden verbalen „Kampf“ oft völlig vergessen.
Die Reduzierung von Menschen auf eine einzige Eigenschaft ist ein typisches Merkmal von Diskriminierung.

Weil ich Glaube bin ich gegen Diskriminierung!

Zum Schluss dieses Artikels möchte ich klar stellen, dass es nicht im Sinne einer Religion sein kann, dass Menschen mit bestimmten „Eigenschaften“ herabgesetzt oder ausgegrenzt werden.

Hierzu möchte ich eine Bibelstelle mit Ihnen anschauen: 2. Mose 4,10-16:
10 Mose aber sprach zu dem HERRN: Ach mein HERR, ich bin je und je nicht wohl beredt gewesen, auch nicht seit der Zeit, da du mit deinem Knecht geredet hast; denn ich habe eine schwere Sprache und eine schwere Zunge.
11 Der HERR sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? Oder wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe ich’s nicht getan, der HERR?
12 So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst.
13 Mose sprach aber: Mein HERR, sende, welchen du senden willst.
14 Da ward der HERR sehr zornig über Mose und sprach: Weiß ich denn nicht, daß dein Bruder Aaron aus dem Stamm Levi beredt ist? und siehe, er wird herausgehen dir entgegen; und wenn er dich sieht, wir er sich von Herzen freuen.
15 Du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen. Und ich will mit deinem und seinem Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt.
16 Und er soll für dich zum Volk reden; er soll dein Mund sein, und du sollst sein Gott sein.

In Vers 11 gibt Gott ganz klar zu verstehen, dass für ihn wichtig ist, dass es verschiedene Menschen gibt. Desweiteren können wir aus dieser Bibelstelle lernen, dass Gott keine Menschen „wegwirft“. Mose kann nicht richtig gut reden. Das ist in diesem Fall richtig ungeschickt, weil er soll mit einem Pharao reden. Das müssen Sie sich so vorstellen, wie wenn jemand der richtig heftig stottert zur Bundeskanzlerin geschickt wird um mit Ihr mündliche Verhandlungen aufzunehmen. Ja, sowas macht man einfach nicht!? Doch! Gott macht sowas!

Gottes Lösung für dieses „schwerwiegende“ Problem ist genial: Mose bekommt einen Assistent, einen Gehilfen! Mose muss also irgendwelche Eigenschaften haben die Gott viel wichtiger sind, wie sein Sprechproblem. Er wird trotz Sprechproblem zum Pharao geschickt. Gott sieht immer den ganzen Menschen, nicht nur eine Eigenschaft.

Antidiskriminierung ist also höchst biblisch!

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung 2014 – Gedanken von Markus Lemcke

Heute ist der 3. Dezember 2014. Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen um schriftlich darzustellen, was es für Mißstände in Deutschland gibt in Sachen Chancengleichheit für Behinderte Menschen.

Warum gibt es den Internationale Tag der Menschen mit Behinderung?

In Wikipedia steht folgendes:
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember jedes Jahres (auch: Internationaler Tag der Behinderten) ist ein von den Vereinten Nationen ausgerufener Gedenk- und Aktionstag, der das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Behinderung wachhalten und den Einsatz für die Würde, Rechte und das Wohlergehen dieser Menschen fördern soll.

Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich

Ja, wir Behinderte haben ein Behindertengleichstellungsgesetz und wir sind auch per Gesetz vor Diskriminierung geschützt: Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)  .

Der Behindertensport zieht langsam nach

Dieses Jahr war es zum ersten Mal, dass bei den Paralympics die Behindertensportler genau so viel Geld bekommen haben wie die Sportler ohne Behinderung:
Mehr Geld für Gold: Höhere Prämien bei Paralympics

Behindertensportler haben es nach wie vor sehr schwer Sponsoren zu finden oder ins Fernsehen zu kommen. Simone Briese-Baetke wurde dieses Jahr im Rollstuhlfechten Europameisterin:
Simone Briese-Baetke ist Europameisterin

Ich haben dem aktuellen Sportstudio eine Mail geschrieben in der ich anfragte, ob sie nicht Frau Briese-Baetke einladen möchten, weil Sie Europameisterin im Rollstuhlfechten geworden ist.
In der Antwortmail stand u.a. folgendes:
Die Berichterstattung über Fußball hat schon immer den Hauptteil des „aktuellen sportstudios“ ausgemacht und war und ist das zentrale Thema der Sendung.
….
Bitte vergessen Sie auch nicht, dass sich ein Millionenpublikum in seinen Wünschen und Erwartungen unterscheidet.

Ich empfand die Antwort als sehr ausweichend. Zum Thema Millionenpublikum:
2013: 7,5 Millionen schwerbehinderte Menschen leben in Deutschland
Das sind „nur“ Schwerbehinderte. Menschen die unter 50 Grad der Behinderung haben, sind hier nicht erfasst!

Arbeiten mit Behinderung

Ich sage es mal ganz offen: Ich habe mich nur selbstständig gemacht, weil ich keinen Arbeitsplatz gefunden habe bei dem es mir dauerhaft gut geht!
Oft habe ich in Angestelltenverhältnissen zu hören bekommen, dass ich zu langsam bin und wenn man langsam ist, ist es völlig egal wieviel EDV-Wissen man im Kopf hat! Das ist eine sehr abenteuerliche Theorie liebe Arbeitgeber!

Eine gute Freundin von mir hat ebenfalls die Behinderung Spastik  . Sie hat SOZIALpädagogik studiert und findet wegen Ihrer Behinderung kein Anstellungsverhältnis als Sozialpädagogin. Das ist sehr SOZIAL!!!

Demokratie ist, jeder darf sich äußern, aber geändert wird nichts!

Dieses Motto hat wohl die Stadtverwaltung Reutlingen. Ich durfte einen Leserbrief schreiben, der auch von der Reutlinger Tageszeitung „Reutlinger General Anzeiger“ veröffentlicht wurde: Es gibt dringenden Verbesserungsbedarf
Aber es gab keine Reaktion. Obwohl es in Reutlingen, zumindest statistisch, die SPD und die Grünen gibt, beide Parteien haben das obige Gleichbehandlungsgesetz und Gleichstellungsgesetz für Behinderte beschlossen, gab es keine Reaktion auf meinen Leserbrief. Das macht doch so richtig Mut sich politisch zu engagieren, wenn die Probleme einer „Randgruppe“ völlig ignoriert werden!

Wann kommt die Inklusion?

Kennen Sie das Lied „Die Flut“? Im Refrain heißt es „Wann kommt die Flut, die mich mit fortnimmt, in ein anderes großes Leben, irgendwo.“.
Hier das Youtube-Video zum Lied

So geht es mir mit der Inklusion hier in Reutlingen! Ich singe „Wann kommt die Inklusion, die mich mit fortnimmt, in ein anderes großes Leben, irgendwo.“.

Ach Verzeihung, obwohl wir schon seit 3 Jahren von Inklusion reden, wissen Sie gar nicht was das ist! Auf der Webseite von Aktion Mensch wird es so definiert:

Inklusion heißt wörtlich übersetzt Zugehörigkeit, also das Gegenteil von Ausgrenzung. Wenn jeder Mensch – mit oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit, dann ist das gelungene Inklusion.

Quelle: Was ist Inklusion

Damit das ganze noch etwas anschaulicher wird, zeige ich hier nochmal das Video von Markus Kurth zum Thema Inklusion:

Heute am 3. Dezember 2014 wurde im Bundestag eine Debatte zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen. Die ganze Debatte können Sie auf nachstehenden Video verfolgen.

Mit diesem Video möchte ich diesen Blogartikel beenden!

Es gibt noch viel zu ändern, machen Sie liebe Blogleser mit?

Paralympics 2014: Rückblick, Gedanken, Ausblick und Visionen

Am Sonntag gingen die Paralympics 2014 zu Ende. Ich möchte hier einige Gedanken anbringen, die mir so durch den Kopf gingen.

Das deutsche Team – mein erster Eindruck

Bei der Eröffnungsfeier war ich zunächst sehr enttäuscht. Es war ein sehr kleines Team, dass Deutschland nach Sotschi geschickt hat. Da leider außerhalb der Paralympics sehr wenig vom Behindertensport zu sehen und zu lesen ist, wußte ich natürlich nicht, dass da lauter Stars ins Stadion kamen. 5 Damen die alle gleich mehrere Medaillen holten.

Hilfe benötigen und bekommen ist ganz normal

Außerhalb der Paralympics als Mensch mit Behinderung Hilfe benötigen ist in Deutschland noch immer sehr gruselig. Lange, mehrseitige Anträge müssen ausgefüllt werden und oft verbietet das Gesetz den gesunden Menschenverstand einzusetzen.
Um Ihnen den Unsinn so richtig deutlich zu machen folgendes Beispiel:
Jemand ist 100% Schwerbehindert. Wäsche waschen und putzen macht die Mutter, weil die Person es selber nicht kann. Wenn die Mutter das irgendwann mal nicht mehr kann muss die Person ins Behindertenheim, weil der Staat lieber 2000,- Euro für einen Platz im Behindertenheim bezahlt statt pro Monat 200,- Euro für eine Putzhilfe! Für die Bezahlung einer Putzhilfe gibt es einfach kein Gesetz!

Bei den Paralympics gelten andere „Gesetze“! Es ist selbstverständlich, dass blinde und sehbehinderte Ski-Langläufer einen Begleitläufer bekommen. Der Begleitläufer übermittelt per Sprache dem Behindertensportler wohin es geht und was vor Ihnen für eine Strecke liegt. Sogar Ski Alpin machen blinde und sehbehinderte Sportler mit Hilfe einer Begleitperson.
Wer Hilfe benötigt, bekommt sie auch! Warum geht das nur bei den Paralympics?

Vergleichen ja, aber fair

Beispiel aus meinem früheren Berufsleben im Angestelltenverhältnis:
„Ja Herr Lemcke, Sie sind einfach zu langsam. Kollege X ist viel schneller wie sie, ich muss sie kündigen!“. Sehr clever! Kollege X hat auch zwei voll funktionstüchtige Hände, während meine rechte spastisch gelähmte Hand zu sehr sehr wenig Dingen brauchbar ist!
Was fehlte? Die Bereitschaft darüber nachzudenken, wie die spastisch gelähmte Hand mit Hilfe von technischen Möglichkeiten ausgeglichen werden kann. Es fehlte auch die Einsicht, dass es bestimmte Tätigkeitren gibt, die ich besser gar nicht mache, weil es aufgrund meiner Behinderung gar nicht klappen kann oder viel zu lange dauert!
Inzwischen bin ich selbstständig und es klappt wunderbar! Ich mache mir VOR der Auftragsaquise Gedanken, welche Aufträge machen Sinn und welche nicht. Für schwierige Tätigkeiten entwickle ich Spezial-Software die mir Hilft die Arbeit schneller zu erledigen oder ich bereite die Arbeit so gut vor, dass alles klappt wie am Schnürchen!
Ich habe bei bestimmten Tätigkeiten eine andere Art abzurechnen und bin deswegen sogar Konkurrenzfähig gegenüber Unternehmer ohne Behinderung!!!
Auch wenn vergleichen noch immer in der Gesellschaft große Mode ist, es macht oft überhaupt keinen Sinn! Menschen sind viel zu unterschiedlich. Das ist auch ein Problem bei den Paralympics! Es gibt von ein und der selben Behinderung verschiedenste Auswirkungen. Wie sollen die miteinander verglichen werden?
Im folgenden Blogartikel habe ich das Grundprinzip erklärt:
Paralympics 2014: Wie können verschiedene Behinderungen sportlich fair miteinander verglichen werden

Allerdings kommt noch ein anderer Faktor dazu, die Zeit! Bei Behindertensportlern die eine schwere Behinderung haben läuft die Zeit langsamer wie bei Behindertensportlern mit einer leichten Behinderung. Mit dieser Methode ist es tatsächlich möglich, verschiedenste Behinderungen fair miteinander zu vergleichen!
Bleibt die spannende Frage warum das nur bei den Paralympics funktioniert und sonst nicht? Ich würde mich sehr freuen, wenn viele meiner Blogleser darüber nachdenken würden ob es sich nicht lohnt, diese paralympische Idee in die Gesellschaft zu integrieren. Beim Anblick von Menschen nach Stärken zu suchen und nicht nach Schwächen! Zusätzlich für die Schwächen einen unbürokratischen Ausgleich schaffen. Das wäre cool, oder?!

Wichtigkeit der Paralympics bei der Presse, Internet und Fernsehen

Es war für mich was ganz besonders als ein Tag vor Beginn der Paralympics auf der Titelseite einer Reutlinger Tageszeitung ein Foto eines Paralympics-Sportlers zu sehen war! Die Presse war dabei! Alle großen Nachrichten-Webseiten berichteten täglich über die Paralympics. Täglich wurde in ARD und ZDF mehrere Stunden über die Paralympics berichtet. Beide Sender hat ehemalige Paralympics-Sportler als Experten. Es war einfach phantastisch!

Das abschneiden des deutschen Teams

Der Blick auf den Medaillenspiegel nach Sportlern zeigt „Klasse, statt Masse“! Das deutsche Paralympics-Team war klein, aber fein! Anna Schaffelhuber schaffte von 5 Wettbewerben 5 Goldmedaillen. Sie ist zweifelsohne ein Paralympics-Star! Andrea Eskau zeigte mit Ihren zwei Goldmedaillen, dass auch bei Ihr mehr drin gewesen wäre, wenn die Gesundheit mehr mitgespielt hätte! Leider war sie zweimal nicht fit und musste den Wettbewerb vorzeitig abbrechen. Andrea Rothfuss und Anja Wicker sorgten für weitere Gold-und Silbermedaillen. Anna-Lena Forster holte Silber und Bronze. Insgesamt erreichte Deutschland den zweiten Platz im Medaillenspiegel.

Wünsche und Visionen für die Zukunft

Ich wünsche mir, dass Anna Schaffelhuber in vielen Sportsendungen zusehen ist und somit bekannt wird. Vielleicht wird sie ja Sportlerin des Jahres 2014!
Ich wünsche mir, dass einmal in der Woche im Fernsehen über Behindertensport berichtet wird. Regelmäßig!
Ich wünsche mir, dass Behindertensportler die gleiche finanzielle Förderung bekommen wie Sportler ohne Behinderung.
Ich wünsche mir, dass Menschen nur fair miteinander verglichen werden.

Ich wünsche mir mehr Paralympics für die Welt!

Oma Eingeschränkt bekommt vom Weihnachtsmann eine Webseite mit barrierefreies Webdesign

Es ist kurz vor Weihnachten. Ich habe während der Woche Oma Eingeschränkt und diese ganze Geschichte erfunden um die Wichtigkeit von barrierefreies Webdesign nochmal anders klar zu machen. Weit weg von EDV-Fachchinessisch! Außerdem befasst sie dieser Blogartikel mit der Frage „Ist ein Menschenleben wirklich weniger wert so bald es eine körperliche Einschränkung / Behinderung hat?“. Lesen Sie was der Weihnachtsmann Oma Eingeschränkt alles bei bringt … !

Wer ist Oma Eingeschränkt?

Oma Eingeschränkt ist eine 75 Jährige Frau die recht gut mit dem Computer umgehen kann und einen Web-Shop hat, in dem Sie Sachen verkauft. Für alle die es nicht wissen, ein Web-Shop ist eine Art „Einkaufsladen“ im Internet. Zum Beispiel die Webseite www.amazon.de ist ein Web-Shop.

Oma Eingeschränkt wird krank

Es ist ein paar Wochen vor Weihnachten. Oma Eingeschränkt wacht morgens auf und stellt fest, dass Ihre Hände Zittern. Oma Eingeschränkt zieht sich an und geht auf Ihrem Webshop und hat Probleme die Links mit der Maus anzuklicken, weil die Beschriftungen der Links zu klein sind. Es geht, aber es ist anstrengend. Oma Eingeschränkt seufzt „Das Alter, da muss ich wohl durch!“.
Jeden morgen hofft sie, dass die Hände nicht mehr zittern, aber es bleibt – keine Besserung!

Nach einer Woche stellt Oma Eingeschränkt fest, dass Ihr Augenlicht trotz Brille nachläßt. Jetzt sieht sie die kleinen Beschriftungen der Links auch noch schlecht. Außerdem hat Sie Probleme einige Sachen zu erkennen, weil die Farben unglücklich gewählt sind bzw. zu wenig Kontrast zwischen Vordergrund und Hintergrundfarbe ist. Sie denkt „Wenn das so weiter geht, dann muss ich den Webshop schließen und habe keine sinnvolle Aufgabe mehr die ich tagsüber machen kann!“.

Ein Tag später stellt Oma Eingeschränkt fest, dass sie nicht mehr so gut hört. Auf Ihrem Webshop wurden die Sonderangebote immer angesagt per Stimme … Oma Eingeschränkt hört es nur noch sehr undeutlich. Sie weint! Sie ist völlig verzweifelt!
In der darauffolgenden Nacht hat sie einen Traum: Sie soll dem Weihnachtsmann unter weihnachtsmann@weihnachten.de eine Mail schreiben, der könne ihr helfen!
Völlig verwirrt steht sie am nächsten Morgen auf, zieht sich an und schreibt dem Weihnachtsmann eine Mail in der sie ihm ihre Probleme schildert.

Der Weihnachtsmann kennt barrierefreies Webdesign

Nur eine Stunde später kommt eine Mail. Zum Glück werden die neuen Mails fettgedruckt dargestellt, den Klingelton der neue Mails ankünigt hätte Oma Eingeschränkt nicht gehört. Oma Eingeschränkt bekommt feuchte Augen „der Weihnachtsmann … der Weihnachtsmann hat geantwortet!“:
„Liebe Oma Eingeschränkt, Deine Mail macht mich sehr betroffen, aber es gibt eine Lösung! Menschen mit Behinderungen haben die gleichen Probleme wie Du, deswegen gibt es ein Gesetz das Benachteiligung von behinderten Menschen verhindern soll. In diesem Gesetz steht drin, dass Webseiten von Behörden barrierefrei sein müssen. Die Bundesregierung hat Richtlinien erlassen, die BITV 2.0, in der drin steht, wie eine Webseite gestaltet werden muss, damit Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen die Webseite bedienen kann. Ich kenne diese Richtlinien und habe Deine Webseite nach den Richtlinien von barrierefreies Webdesign umprogrammiert.

Die Schriftgrößen lassen sich jetzt im Browser vergrößern, dadurch kannst Du es besser lesen und die Links wieder besser anklicken, weil auch diese Schrift größer wird. Die Sonderangebote werden weiterhin noch gesprochen, aber ich habe eine Rubrik eingerichtet in der die Sonderangebote gelesen werden können. Du Scheinst auch noch den grauen Star oder eine Art von Farbenblindheit bekommen zu haben. Deswegen habe ich den Farbkontrast verbessert. Gib mir bescheid, liebe Oma Eingeschränkt ob alles wieder gut ist! Dein Weihnachtsmann!“

Der Oma Eingeschränkt laufen Tränen der Freude die Wange runter. Sie geht auf Ihren Webshop und siehe da, alles funktioniert so wie es der Weihnachtsmann geschrieben hat! Fröhlich schmunzelt sie „Mein Webshop ist barrierefrei und nicht nur für mich, sondern auch für behinderte Menschen besser zu bedienen. Vielleicht bekomme ich jetzt noch mehr Kunden, wenn auch Menschen mit Behinderung meinen Webshop bedienen können!“ Vor lauter Begeisterung vergißt sie dem Weihnachtsmann zurück zu mailen.

Am nächsten Tag fällt Oma Eingeschränkt das aufstehen schwer. Alles geht irgendwie langsamer. Die ganzen Krankheiten und Einschränkungen haben Sie geschwächt. Traurig denkt Sie „Meine Webseite ist zwar barrierefrei, aber wer macht mich eigentlich barrierefrei? Wer will schon mit einer 75jährigen Frau zu tun haben, mit zitternde Hände, Sehbehinderung und Hörproblemen. Was bin ich eigentlich überhaupt noch wert? Wer will schon auf einem Webshop einkaufen von einer Oma die nichts wert ist?“.
Weinend setzt sich an das Mailprogramm und schreibt dem Weihnachtsmann:
„Lieber Weihnachtsmann, obwohl du meinen Webshop super toll barrierefrei gemacht hast, geht es mir nicht gut. Ich bin extrem eingeschränkt, wer will den schon auf einem Webshop einkaufen von einer extrem eingeschränkten Oma? Was bin ich den überhaupt noch wert so eingeschränkt wie ich bin. Ich weiss auch nicht was mit mir los ist. Eigentlich sollte ich dankbar sein, weil Du meine Webseite barrierefrei gemacht hast, aber die Frage nach dem Sinn meines Lebens drückt mich zu Boden. Deine Oma Eingeschränkt“.

Die letzte Mail vom Weihnachtsmann: Es wird Weihnachten für Oma Eingeschränkt

Die Mail vom Weihnachtsmann ließ nicht lange auf sich warten:
„Liebe Oma Eingeschränkt, dies ist meine letzte Mail, weil ich habe noch viel andere Menschen die ich glücklich machen möchte. Ich möchte Dir von Markus Lemcke erzählen, weil an ihn kannst Du Dich in Zukunft wenden, wenn auf Deinem Webshop was nicht barrierefrei ist. Markus ist von Geburt an behindert. Er hat eine Spastik. Weil er immer wieder stottert und vor Anstrengung beim Sprechen das Gesicht „verzieht“ gibt es Menschen die denken es stimmt bei ihm nicht im Kopf, er sei blöd! Markus ist aber IT-Spezialist und Schachspieler. Er hat in seinem Leben sich das Ziel gesetzt dass alle Webseiten und Programme barrierefrei werden müssen. Diese Idee fasziniert und erfüllt ihn so, dass er sich keine Gedanken mehr macht, was andere über seinen „Wert“ denken. Trotz stottern hält er sogar Vorträge an Hochschulen. Er sieht immer nur seine Möglichkeiten! Die sind viel wert! Er hat Spass am Leben und findet immer wieder Menschen die ihn mögen so wie er ist. Markus kann Dir Tipps geben wie Du trotz Einschränkungen ein fröhlicher Mensch bleibst!

Außerdem liebe Oma Eingeschränkt Weihnachten steht vor der Tür. Jesus, der an heilig Abend geboren wurde, liebt alle Menschen, eingeschränkt oder nicht eingeschränkt. Für Ihn bist Du immer wertvoll!

Ich habe noch eine Idee: Unterstütze doch Markus und mache Werbung für barrierefreies Webdesign. Erzähl den Menschen warum das für Dich als Oma so wichtig ist und warum Du denkst, dass viele Menschen, auch Omas und Opas, davon profitieren. Dann hast Du trotz Deiner Einschränkungen eine sinnvolle Lebensaufgabe. Mache es gut liebe Oma Eingeschränkt. Dein Weihnachtsmann der Dich lieb hat so wie Du bist!“.

Als Oma Eingeschränkt diese Mail las war sie richtig glücklich. Seit dem hilft Sie mir die Menschen davon zu überzeugen, dass barriefreies Webdesign wichtig ist! Ich bin auch sehr froh, dass es Oma Eingeschränkt gibt!

Es gibt eine Fortsetzung:

Der Webshop von Oma Eingeschränkt bekommt Besuch von der Suchmaschine Bärbel

Barrierefreie Wahlen: Reutlingen blamiert sich gerne!

Das Lesen der Wahlbenachrichtigung löste in mir Wut und Empörung aus. Dazu kommt noch dass ich diverse politische Personen von unterschiedlichen Parteien angeschrieben habe, mit der Bitte mich darüber zu informieren was Sie für die Umsetzung zur Gleichstellung für behinderte Menschen tun möchten – Keine Reaktion! Keine Partei Spricht mit mir! Es ist höchste Zeit in den Wahlkampf einzugreifen! „Die Behinderten“ sind schon lange keine Randgruppe mehr. Je nach dem welche Einrichtung zählt gibt es bei einer Gesamtbevölkerung von 83 Millionen zwischen 10-12 Millionen Behinderte in Deutschland wie folgende Seiten bestätigen! In „Deutschland leben wesentlich mehr Behinderte, als bisher angenommen“ , „7,1 Millionen schwerbehinderte Menschen in Deutschland“. Von Minderheit kann also nicht mehr die Rede sein liebe Politiker und Wahlteams!

Gestern Abend habe ich meine Walbenachrichtigung aufgemacht und war entsetzt. Ich muss aber nur kurz ausholen, damit Sie mein Entsetzen nachvollziehen können. Ich wohne Seit 1998 in der Adolf-Damschke-Str. 25/42 in Reutlingen-Betzingen.

Im Jahr 2002 hat die Bundesregierung ein Gleichstellungsgesetz für behinderte Menschen verabschiedet. Dieses Gesetz soll Benachteiligung von Behinderten verhindern. Im Paragraph 8 steht folgendes:
§ 8 Herstellung von Barrierefreiheit in den Bereichen Bau und Verkehr
(1) Zivile Neubauten sowie große zivile Um- oder Erweiterungsbauten des Bundes einschließlich der bundesunmittelbaren Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts sollen entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik barrierefrei gestaltet werden. Von diesen Anforderungen kann abgewichen werden, wenn mit einer anderen Lösung in gleichem Maße die Anforderungen an die Barrierefreiheit erfüllt werden. Die landesrechtlichen Bestimmungen, insbesondere die Bauordnungen, bleiben unberührt.
(2) Sonstige bauliche oder andere Anlagen, öffentliche Wege, Plätze und Straßen sowie öffentlich zugängliche Verkehrsanlagen und Beförderungsmittel im öffentlichen Personenverkehr sind nach Maßgabe der einschlägigen Rechtsvorschriften des Bundes barrierefrei zu gestalten. Weitergehende landesrechtliche Vorschriften bleiben unberührt.

Das Gesetzes Deutsch ist immer sehr verwirrend, deswegen eine kurze Erklärung:
Gebäude die öffentlich sind, dazu zählt ein Wahllokal auch, müssen einen barrierefreien Zugang haben.

Seit ich hier wohne und im Ev. Kindergarten Vogelnest, an der Karlshöhe 26, zum wählen gehe, schreibt die Stadt Reutlingen in die Wahlbenachrichtigung mit fröhlicher Stimmung, dass der Wahlraum nicht barrierefrei ist. So auch in der diesjährigen ( 2013 ) Wahlbenachrichtigung für die Bundestagswahl! Leider steht nicht im Schreiben, warum das Wahllokal nicht barrierefrei ist. Da ich trotzdem dort zum Wählen gehe, weiss ich es! Es fehlt eine Rollstuhlrampe um die extrem hohe Stufe vor dem Gebäude mit dem Rollstuhl überwinden zu können. Für mich als Gehbehinderter ist die Stufe anstrengend aber überwindbar.

Die Lösung wäre einfach: Eine Mobile Rampe für Rollstuhlfahrer. Mit Mobil meine ich, dass Sie bei Bedarf aufgebaut und wieder abgebaut werden kann. Warum diese einfache Lösung seit 1998 nicht umgesetzt wird ist mir schleierhaft!

Aber der absolute Knüller ist, der mich richtig wütend macht, dass es für Blinde und Sehbehinderte eine KOSTENPFLICHTIGE Telefonhotline gibt! Jeder Mensch ohne Behinderung darf wählen gehen ohne was dafür zu bezahlen. Die Blinden und Sehbehinderten müssen bezahlen um zu erfahren wie Sie wählen dürfen und welche Hilfsmittel es gibt!

Diese bewusste Benachteiligung ist wahrscheinlich einzig artig in ganz Deutschland. Dabei wäre auch hier eine Lösung sehr einfach:
Auf der Webseite der Stadt Reutlingen wird eine Seite eingerichtet „Barrierefreie Wahlen“. Dort gibt es eine Unterseite „Barrierefreie Wahllokale“ und eine Unterseite „Barrierefreie Wahlen für Blinde und Sehbehinderte“. Hier können alle Informationen barrierefrei dargestellt werden! So einfach!

Ich werde diesen Blogartikel auf den Social Media Plattformen publik machen in der Hoffnung dass die Stadt Reutlingen sich endlich mal schämt, wie wenig wichtig ihr die Gleichstellung von Behinderten ist!

Der Junge und das Hündchen

Eine lehrreiche Geschichte über den Wert eines „gesunden“ und eines „eingeschränkten“ Körpers. 

Die Hündin eines Ladenbesitzers in einer Kleinstadt hatte Junge bekommen.

Es waren keine Rassehunde, mit denen man Geld machen konnte, sodass der Besitzer die zusätzlichen Mäuler schnell los werden wollte.

Als sie acht Wochen alt waren, brachte er über der Tür zu seinem Laden ein Schild an. Darauf war zu lesen: Hundewelpen zu verkaufen!

Ein kleiner Junge kam zufällig vorbei und sah das Schild. Da der Ladenbesitzer gerade an der Tür stand, fragte ihn der Junge: „Was kosten die Welpen denn?“ –

„Zwischen 50 und 80 Euro“, sagte der Mann mürrisch. Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und holte einige Münzen heraus. „Ich habe zwei Euro und 37 Cents“, sagte er, „darf ich sie mir bitte mal anschauen?“

Der Ladenbesitzer nickte und pfiff nach seiner Hündin.

Rasch kam sie angelaufen und fünf kleine Welpen stolperten tapsig hinter ihr her. Das war niedlich anzuschauen und dem Jungen ging das Herz auf.

Doch dann sah er einen, der deutlich langsamer war als die anderen, humpelte und zurückblieb. „Was hat denn der Kleine da hinten?“, fragte der Junge. „Der hat einen Geburtsfehler und wird nie richtig laufen können“, antwortete der Mann.

„Den möchte ich haben!“, sagte der Junge. Der Ladenbesitzer wunderte sich und sprach: „Also ich würde ihn nicht nehmen. Der wird nie ganz gesund. Aber wenn du willst, schenke ich ihn dir!“

Der kleine Junge wurde sehr wütend. Er blickte dem Mann fest in die Augen und erwiderte:

„Ich möchte ihn nicht geschenkt haben!

Dieser kleine Hund ist jeden Cent wert, genauso wie die anderen auch! Ich gebe Ihnen jetzt meine zwei Euro und 37 Cents und jede Woche werde ich Ihnen einen weiteren Euro bringen, bis er abbezahlt ist.“

Verständnislos schüttelte der Ladenbesitzer den Kopf und redete auf den Jungen ein: „Ich würde ihn wirklich nicht kaufen.

Überleg es dir doch noch mal! Der wird nie in der Lage sein, mit dir zu spielen und herumzutoben wie die anderen.

Was willst du mit ihm?

Er wird dir keine Freude machen!“

Da zog der Junge sein linkes Hosenbein hoch und sichtbar wurde eine Metallschiene, die sein verkrüppeltes Bein stützte.

Liebevoll blickte er zu dem Welpen hinüber und sagte: „Ach, das macht mir nichts aus! Ich kann auch nicht so gut laufen und dieser kleine Hund wird jemanden brauchen, der ihn versteht und trotz allem gern hat.“

Als der Ladenbesitzer das hörte, biss er sich beschämt auf seine Unterlippe. Tränen stiegen ihm vor Rührung in die Augen.

Er lächelte verlegen, atmete tief durch und sprach:

„Mein Junge, ich hoffe und wünsche mir, dass jedes dieser Hundekinder einen Besitzer bekommen wird wie dich!“

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Die Moral von der Geschichte:

Im Leben kommt es nicht darauf an, was du hast und was du kannst,
sondern dass dich jemand annimmt und liebt, so wie du bist!

bzw. (auch sehr gut passend:)

„Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen, wer wir wirklich sind,
sondern unsere Entscheidungen!“
(Professor Dumbledoor in „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“)

Quelle: Der Junge und der Hund

p.s. Danke an Hilger Schneider von Xing

Paralympics 2012 – was heißt hier eigentlich behindert?

Vom 29. August bis zum 9. September war in London die Paralympics, die olympischen Spiele der Menschen mit Behinderung. Was dort alles gezeigt wurde, was bei den Paralympics funktioniert und in unserer Gesellschaft noch immer nicht, das erfahren Sie in diesem Blogartikel. Ich würde mich freuen wenn viele Menschen durch diesen Artikel ins Nachdenken kommen und sich was ändert in unserer Gesellschaft.

Am 29. August 2012 um 22:00uhr wurden die Paralympics 2012 eröffnet. Die Paralympics sind die olympischen Spiele der Menschen mit Behinderung. 4200 Sportler mit Behinderung trafen sich in London um ihre sportlichen Fähigkeiten zu vergleichen. Es waren spannende, emotionale und erfolgreiche Paralympics. Mir sind während der Paralympics einige Sachen aufgefallen, bei denen ich mir wünschen sie würden nicht nur bei den Paralympics umgesetzt werden. Diese möchte ich jetzt näher beleuchten:

 

Wenn jemand Hilfe benötigt bekommt er sie!

Beim Schwimmen habe ich mehrfach gesehen, dass bestimmte Sportler auf dem Startblock festgehalten wurden, damit sie nicht das Gleichgewicht verlieren und umfallen.
Damit blinde Menschen Weitsprung machen können, bedarf es zwei Hilfspersonen. Beim Tischtennis für Rollstuhlfahrer war es selbstverständlich dass Menschen ohne Behinderung nach den Tischtennisbällen gesprungen sind und diese den Rollstuhlfahrern wieder gegeben haben. Wenn ein blinder Mensch einen X Meter Lauf machen möchte, ist es selbstverständlich dass er einen Begleitläufer bekommt.
Behindertensportler mit einem Bein bekommen eine Beinprothese die so gut ist, dass inzwischen Diskussionen aufflammen ob eine Beinprothese nicht besser ist wie ein Bein aus Fleisch und Blut!

Dieses ganzen Hilfestellungen und Hilfspersonen bekommen die Behindertensportler ganz ohne Antrag! Es muss auch nicht erst ein Gesetz ins Leben gerufen werden, damit Ungerechtigkeiten beseitigt werden. Das goldene Gebot der Paralympics lautet: Wer Hilfe benötigt bekommt sie auch.

Damit Sie als Blogleser den Unterschied zur Realität des Alltagslebens eines Behinderten verstehen, kommen hier zwei Beispiele:

Wenn ein Mensch mit Behinderung sich komplett selbstständig anziehen kann, selber sich baden, waschen und rasieren kann, aber Hilfe benötigt beim Putzen und Wäsche waschen, wird ihm diese Hilfe verweigert, weil es keinen Paragraphen gibt der es erlaubt diesem Menschen die Hilfe zu geben die er benötigt.

Wenn ein Mensch mit Behinderung einen Antrag auf Arbeitslosengeld stellt(egal ob Arbeitslosengeld 1 oder 2) bekommt er das gleiche Geld wie ein Mensch ohne Behinderung. Das er behinderungsbedingte Mehrkosten wie z. B. Regelmäßige Schuhreparaturen wegen einer Gehbehinderung, Krankengymnastik wegen Rückenprobleme mit finanziellem Eigenanteil, Sprachtherapie finanziellem Eigenanteil hat ist dem Gesetzgeber egal. Diese Ungerechtigkeiten werden vom Gesetzgeber und vom jeweiligen Sachbearbeiter als „Die Welt ist eben Ungerecht!“ hingenommen und es ist keine Motivation vorhanden diese offensichtliche Ungerechtigkeiten zu beseitigen.

 

Vergleichen ja, aber intelligent!

Waren Sie etwas irritiert, dass zum Beispiel beim Tischtennis mehrere Goldmedaillen vergeben wurden? Bei der Olympiade der Menschen ohne Behinderung wurde im Tischtennis nur eine Goldmedaille vergeben. Warum eigentlich?

Stellen Sie sich vor es spielt jemand im stehen gegen jemand im Rollstuhl. Der Stehende hat eine viel größere Reichweite wie der Rollstuhlfahrer. Als Stehender kann man einem Schmetterball viel mehr Energie und Kraft mitgeben wie als Rollstuhlfahrer. Der Wettkampf wäre sehr unfair. Deswegen wegen hat man Rollstuhlfahrer gegeneinander spielen lassen und Stehende gegeneinander spielen lassen. Es ging sogar so weit, dass es bei den Rollstuhlfahrern noch Unterkategorien gab, weil die Bewegungsmöglichkeiten sehr unterschiedlich war. Die genauen Klassifizierungen können Sie in diesem Blogartikel nachlesen: Paralympics: Wie können unterschiedliche Behinderungen fair verglichen werden? .

 

Alle Medaillen waren gleich viel wert!

Die Klassifizierungen in unterschiedliche Behinderungsarten hatte noch einen anderen wichtigen Grund. Alle Leistungen waren gleich viel wert. Es hat hinterher nie geheißen, dass die Goldmedaille leicht gewonnen wurde, weil ja die körperliche Einschränkung gar nicht sooo dramatisch ist.

Jede Leistung wurde honoriert. Jeder Behindertensportler wurde gelobt und man zollte ihm Respekt. Schließlich war es ein Vergleich mit den Weltbesten Behindertensportlern!

Ich nehme die letzten beiden Punkte zusammen um den Leser gut aufzuzeigen, wie es momentan noch in unserer Gesellschaft funktioniert:

Angenommen ein schwerbehinderter Mensch mit eine starken Gehbehinderung und einer stark behinderten rechten Hand kann 3 Programmiersprachen. Jetzt findet er eine Arbeit im Angestelltenverhältnis. Der Arbeitgeber bekommt vom Staat 70% des Gehalts wieder als Nachteilausgleich. Aufgrund der stark behinderten rechten Hand ist das Arbeitstempo deutlich langsamer wie bei einem Mensch ohne Behinderung. Deswegen und nur deswegen bekommt der Arbeitgeber vom Staat die 70%.
Wenn der behinderte Programmierer genügend Zeit bekommt, liefert er fehlerfreie Programmierarbeit ab!

Trotzdem wird dem behinderten Programmierer regelmäßig vorgeworfen er sei zu langsam und weil er zu langsam ist, könne man ihn zum Programmieren nicht gebrauchen. Die Fähigkeit, dass erlernen und beherrschen von 3 Programmiersprachen wird als wertlos angesehen, wenn es nicht in einem bestimmten Zeitfenster erfolgt. Völlig unter den Tisch fällt auch, dass die Definition von „schnell“ Programmieren von Person zu Person komplett verschieden sein kann. Es wird auch leider nicht darüber nachgedacht, ob die Geschwindigkeit durch Hilfsmittel (bei den Paralympics zum Beispiel die Prothesen, Begleitläufer bei Blinden oder die Mädchen die für die Rollstuhlfahrer beim Tischtennis die Bälle geholt haben) oder Hilfspersonen verbessert werden kann.

Unfair vergleichen ist einfach uncool!

Hier kann und muss die Gesellschaft von den Paralympics noch viel lernen. Es muss zur Selbstverständlichkeit werden dass Fähigkeiten gefördert werden! Es muss zur Selbstverständlichkeit werden, dass Grenzen durch Hilfsmittel und Hilfspersonen überwunden werden und die Fähigkeit im Vordergrund steht.

 

Behindert sein ist cool und kommt ausführlich im Fernsehen

Noch nie hat ARD und ZDF so viel im Fernsehen gezeigt von den Paralympics wie dieses Jahr. Es wurde meistens 6 Stunden pro Tag im Fernsehen gezeigt. Es wurden alle paralympischen Sportarten gezeigt. Deutsche und auch manchmal nichtdeutsche Medaillengewinner wurden interviewt, es wurde gezeigt wie barrierefrei London ist, es wurde oft gezeigt warum ein bestimmter Paralympicsportler behindert ist und wie es dazu kam. Es wurden Prothesen gezeigt, Handbikes(Handfahrrad, man „tritt“ nicht mit dem Fuß, sondern mit der Hand) einfach alles! „Behinderung total“!

Durch diese Fernseh-Offensive wurde dem Zuschauer das Gefühl vermittelt, dass man sich nicht schämen muss, wenn jemand eine Behinderung hat! Es wurde auf tolle Art und Weise gezeigt, dass die Stärken von behinderten Menschen wichtiger sind wie Ihre Einschränkungen. Es wurde gezeigt, dass behinderte Menschen auch „hübsch“ sein können und Lebenspartner / Familie haben. Behinderte Menschen wurden plötzlich richtig wichtig!

Ich möchte diesen Artikel mit einem Satz beenden, der für den einen oder anderen sehr „schräg“ klingt. Es ist das Ende eines Prozesses der 42 Jahr gedauert hat. Der supertolle Geschäftskontakt zu Mony Kochanek und Arnulf Krebs und weitere tolle Geschäftskontakte auf Xing, die Tatsache dass in Sachen barrierefreie Software-Entwicklung sich dieses Jahr gigantisch viel getan hat, was sich auch sehr positiv auf meine Auftragslage auswirkt, die vielen positiven Erlebnisse in der Kirche ICF-Reutlingen und 10 Tage Paralympics befähigen mich diesen Satz zu schreiben:

Ich bin stolz behindert zu sein!

Welttag der Behinderten 2011

Gestern am 3. Dezember 2011 war Welttag der Behinderten. Eigentlich wollte ich nichts schreiben, weil man sich oft als ewiger Meckeronkel vorkommt. Jetzt habe ich eine Beeindruckende von Markus Kurth, Mitglied im deutschen Bundestag gesehen und möchte ihn Sprechen lassen. Ich könnte es nicht besser sagen.

01. Dezember 2011: Rede von Markus Kurth zum Welttag der Menschen mit Behinderungen und zum SGB IX

Rückblick auf das Jahr 2010 aus der Sicht eines Menschen mit Behinderung

In diesem Blogartikel möchte ich einen persönlichen Jahresrückblick geben.
Seit Februar 2009 beschäftige ich mich mit Suchmaschinenoptimierung und arbeite freiberuflich bei der Internetagentur Symweb in Leonberg mit. Suchmaschinenoptimierung ist nach wie vor sehr gefragt und seit ich mich damit Beschäftige, hat sich meine Auftragslage stark verbessert.
Am 22. März 2010 hielt ich für die Xing-Gruppe „Neckaralb Regionalforum“ in der Gaststätte „Loretto“ in Tübingen einen Vortrag über Suchmaschinenoptimierung.
Die Resonanz auf diesen Vortrag war durchweg positiv!
Das Vortrag halten ist so eine Sache. Ich stottere immer wieder mal und deswegen gibt es Leute die meinen, ich solle das Vortrag halten bleiben lassen. Ich sehe das anders. Nur weil man was nicht perfekt macht, heißt das noch lange nicht, dass man es gar nicht machen sollte. Ich halte im Rahmen meines Unternehmens regelmäßig Vorträge in der Zivildienstschule Bodelshausen und in der Volkshochschule Reutlingen zum Thema „Alltagsleben mit Behinderung“ und „Behinderung und berufliche Rehabilitation“. Ich finde dass der Inhalt eines Vortrages wichtiger ist, wie ein gelegentliches stottern. Meiner Meinung nach sollte die Gesellschaft lernen, die Schwächen von Menschen zu akzeptieren und sich auf die Stärken jedes Menschen zu konzentrieren. Wenn jemand soviel Fachwissen sich angeeignet hat, dass er 90Minuten über Suchmaschinen referieren kann, warum sollte er das nur wegen eines Sprachproblems nicht tun? Ist das ganze angeeignete Wissen nichts wert nur wegen paar „stotterer“?
Selbst bei Kirchgängern entdecke ich immer wieder, dass sie sich viel lieber auf die Schwächen wie auf die Stärken ihrer „Nächsten“ konzentrieren.
Im August wurde aus der freiberuflichen Tätigkeit bei der Internetagentur Symweb eine Festanstellung. Seit dem arbeite ich da 4 Tage in der Woche als Suchmaschinenoptimierer. An meinem freien Mittwoch arbeite ich noch für meine Firma Marlem-Software.
Das Jahr endete mit einem echten Highlight. Als nicht studierter Informatiker durfte ich in der Uni Tübingen eine Informatikvorlesung halten zum Thema „Behinderte Menschen im Umgang mit der Informatik“. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich in einer Uni war. Ja genau, schon wieder Vortrag trotz Sprachhandicap!
Mit dieser Vorlesung ging ein kleiner Lebenstraum in Erfüllung und es war ein toller Abschluss von einem Superjahr 2010!

In diesem Blogartikel möchte ich einen persönlichen Jahresrückblick geben.

Seit Februar 2009 beschäftige ich mich mit Suchmaschinenoptimierung und arbeite freiberuflich bei der Internetagentur Symweb in Leonberg mit. Suchmaschinenoptimierung ist nach wie vor sehr gefragt und seit ich mich damit beschäftige, hat sich meine Auftragslage stark verbessert.

Am 22. März 2010 hielt ich für die Xing-Gruppe „Neckaralb Regionalforum“ in der Gaststätte „Loretto“ in Tübingen einen Vortrag über Suchmaschinenoptimierung.

Die Resonanz auf diesen Vortrag war durchweg positiv!

Das Vortrag halten ist so eine Sache. Ich stottere immer wieder mal und deswegen gibt es Leute die meinen, ich solle das Vortrag halten bleiben lassen. Ich sehe das anders. Nur weil man was nicht perfekt macht, heißt das noch lange nicht, dass man es gar nicht machen sollte. Ich halte im Rahmen meines Unternehmens regelmäßig Vorträge in der Zivildienstschule Bodelshausen und in der Volkshochschule Reutlingen zum Thema „Alltagsleben mit Behinderung“ und „Behinderung und berufliche Rehabilitation“. Ich finde dass der Inhalt eines Vortrages wichtiger ist, wie ein gelegentliches stottern. Meiner Meinung nach sollte die Gesellschaft lernen, die Schwächen von Menschen zu akzeptieren und sich auf die Stärken jedes Menschen zu konzentrieren. Wenn jemand soviel Fachwissen sich angeeignet hat, dass er 90Minuten über Suchmaschinen referieren kann, warum sollte er das nur wegen eines Sprachproblems nicht tun? Ist das ganze angeeignete Wissen nichts wert nur wegen paar „stotterer“? Selbst bei Kirchgängern entdecke ich immer wieder, dass sie sich viel lieber auf die Schwächen wie auf die Stärken ihrer „Nächsten“ konzentrieren.

Mir macht das Vortrag halten Spaß und deswegen mache ich es trotz Stottern.

Im August wurde aus der freiberuflichen Tätigkeit bei der Internetagentur Symweb eine Festanstellung. Seit dem arbeite ich da 4 Tage in der Woche als Suchmaschinenoptimierer. An meinem freien Mittwoch arbeite ich noch für meine Firma Marlem-Software.

Das Jahr endete mit einem echten Highlight. Als nicht studierter Informatiker durfte ich in der Uni Tübingen eine Informatikvorlesung halten zum Thema „Behinderte Menschen im Umgang mit der Informatik“. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich in einer Uni war. Ja genau, schon wieder Vortrag trotz Sprachhandicap!

Mit dieser Vorlesung ging ein kleiner Lebenstraum in Erfüllung und es war ein toller Abschluss von einem Superjahr 2010!