Barrierefreie Software-Entwicklung: Wie kann eine Software für Spastiker barrierefrei gemacht werden?

Im Blogartikel „Accessibility – Barrierefreie Software-Entwicklung: Die Behinderung Spastik“ habe ich erklärt, welche Probleme Menschen mit einer Spastik bei der Bedienung von Software haben. In diesem Blogartikel erfahren Sie wie Software entwickelt werden kann, damit Menschen mit einer spastischen Behinderungen keine Probleme bei der Bedienung von Software haben.

Die Behinderung Spastik kann unterschiedlich stark sein. Manchmal sind nur die Beine betroffen, manchmal nur die Arme und Hände, es kann aber auch sein, dass Arme, Hände und Beine betroffen sind.

Wie schon im ersten Artikel erwähnt, sind Tastenkombinationen für Spastiker mit gelähmten Händen ein Problem. Sorgen Sie dafür, dass es in Ihrer Software eine Möglichkeit gibt die Tastenkombinationen zu ändern. Eine gute Idee ist, Tastenkürzel und/oder Menüshortcuts auf die Funktionstasten zu legen. Zum Beispiel kann die Tastenkombination Strg+O für „Datei öffnen“, auf die Taste F2 gelegt werden.
Die Taste F1 sollten Sie nicht zur Umbelegung anbieten, weil Sie für den Aufruf der Hilfe reserviert ist. Falls 11 Funktionstasten zu wenig sind, können Sie die Feststelltaste für Großschreibung abfragen. Das bedeutet, dass eine Funktionstaste ohne gedrückte Feststelltaste eine andere Funktion aufruft wie mit gedrückter Feststelltaste.

Meiden Sie in Ihrer Software überraschende Ereignisse. Angenommen der Anwender macht einen Fehler und Plötzlich flackert der ganze Bildschirm oder es kommt ein lauter und unangenehmer Ton. Das kann bei Spastiker dazu führen, dass sie erschrecken und deswegen völlig verkrampfen.

Angenommen Ihre Software stellt dem Anwender eine Frage und er hat nur 10 Sekunden Zeit um eine Antwort zu geben. Die kann bei Spastiker sehr großen Stress auslösen, der wiederum dazu führt, dass die Muskeln völlig verkrampfen. Dies sollten Sie in Ihrer Software unbedingt vermeiden.

Software die per Sprache zu bedienen ist, kann für viele behinderte Menschen eine große Erleichterung sein. Wenn die Bedienung per Sprache die einzige Möglichkeit ist, kann dies für Menschen mit einer Spastischen Lähmung der Sprachmuskeln eine unüberwindbare Barriere sein. Sorgen Sie also für eine Alternative zur Spracheingabe.

Wenn Sie obige Tipps in Ihrer Software umsetzen, stehen die Chancen gut, dass viele Menschen mit einer Spastik Ihre Software bedienen können.

Barrierefreie Software-Entwicklung: Wie kann eine Software für motorische Behinderungen barrierefrei gemacht werden?

Im Blogartikel „Accessibility – Barrierefreie Software-Entwicklung: Motorische Behinderungen“ habe ich erklärt, welche Probleme Menschen mit einer motorischen Behinderung bei der Bedienung von Software haben. In diesem Blogartikel erfahren Sie wie Software entwickelt werden kann, damit Menschen mit motorischen Behinderungen keine Probleme bei der Bedienung von Software haben.

Da Motorische Behinderungen sehr unterschiedlich sein können, ist es sehr schwer alle Behinderungsarten zu berücksichtigen. Ich möchte hier verschiedene Lösungsansätze für unterschiedliche Probleme vorstellen.

Tastaturkombinationen sind für Menschen mit einer behinderten Hand oft ein Problem. Sorgen Sie als Software-Entwickler dafür, dass der Anwender Tastenkombinationen und Menü-Shortcuts verändern kann. Um nicht das Rad für jede Software neu erfinden zu müssen, macht es Sinn, ein Einstellungfenster zu entwickeln, dass sich in jede Software im Hand um drehen eingebaut werden können.

Drag and Drop ist für viele motorisch behinderte Menschen ein Problem. Bei der Social Media Plattform Google+ funktioniert das zu ordnen von Personen in Kreise per Drag and Drop. Schön an Google+ ist, dass es auch eine Möglichkeit ohne Drag and Drop gibt.
Dies wünsche ich mir auch bei Software. Sie dürfen gerne in Ihrer Software Funktionen mit Drag and Drop realisieren, sollten aber eine Alternative bereitstellen, damit der Anwender wählen kann wie er diese Funktion ausführt.

Die Software per Sprache bedienen zu können ist mit Sicherheit eine tolle Möglichkeit für Menschen mit motorischen Behinderungen. Allerdings dürfte der Programmieraufwand derart hoch sein, dass es sich nicht lohnt.

Mir ist gerade noch was eingefallen, was ich in meinem ersten Artikel nicht erwähnt habe. Für Menschen die nur mit einer Hand tippen können, weil die andere Hand zu stark behindert ist, ist das Schreiben oft sehr mühsam. Hier kann eine Wortergänzung helfen. Wenn die Textverarbeitung von LibreOffice der Meinung ist, sie kennt das Wort welches ich schreiben möchte, macht Sie einen Wortvorschlag. Bin ich mit dem Wortvorschlag einverstanden, drücke ich die Taste „Enter“ und das Wort wird fertig geschrieben. Das spart Zeit und verhindert Tippfehler.
In Software, in der viel Text geschrieben wird, kann diese Wortergänzung für behinderte Menschen eine große Hilfe sein!

Barrierefreie Software-Entwicklung: 50+

In diesem Blogartikel erfahren Sie welche Probleme Menschen die über 50 Jahre sind, bei der Bedienung von Software haben. Selbstverständlich ist 50+ keine Behinderung.

Sicher sind Sie verwundert, dass ich in einer Blogartikelreihe über barrierefreie Softwareentwicklung Menschen mit 50+ erwähne. Selbstverständlich möchte ich nicht Menschen mit 50+ diskriminieren. Jedoch können Menschen mit 50+ die selben Probleme bei der Bedienung von Software haben wie Menschen mit bestimmten Behinderungsarten.

Die Zahl der Menschen mit 50+ welche am Computer arbeiten steigt stetig an. Computerarbeit hat den Vorteil, dass sie bei Einschränkungen der körperlichen Belastbarkeit oder Beweglichkeit dennoch durchgeführt werden kann. Deswegen sind Menschen mit 50+ eine wichtige Zielgruppe auch für Softwarehäuser/Software-Entwickler.

Menschen mit 50+ können Probleme bei unübersichtlichen Programmoberflächen haben. Kleine Schriften bei Beschriftungen z. B. Von Eingabefeldern können ebenso ein Problem sein für Menschen mit 50+. Ebenfalls kann es durch das nachlassen der Sehkraft problematisch sein, wenn zwischen Hintergrund-und Schriftfarbe zu wenig Kontrast vorhanden ist.

Wie die Probleme von Menschen mit Lernbehinderung bei der Software-Entwicklung gelöst werden können, erfahren Sie im ArtikelWie kann eine Software für Menschen mit 50+ barrierefrei gemacht werden?

Barrierefreie Software-Entwicklung: Lernbehinderungen

In diesem Blogartikel erfahren Sie die Definition von Lernbehinderung und welche Probleme Menschen mit einer Lernbehinderung bei der Bedienung von Software haben.

Den Begriff Lernbehinderung gibt es seit 1960. Lernbehinderung zu definieren ist nicht ganz leicht. Die Kanter-Definition lautet „langandauerndes, schwerwiegendes und umfängliches Schulleistungsversagen“. In der Regel geht eine Lernbehinderung mit einer Beeinträchtigung der Intelligenz einher, die jedoch nicht so schwerwiegend ist, dass es sich um einen Fall von geistiger Behinderung handelt. Laut Wikipedia ist das die „beste“ Definition von Lernbehinderung. Mir persönlich sträuben sich die Nackenhaare, wenn ich solche Begriffe wie „Schulleistungsversagen“ lesen muss. Ich möchte es etwas netter formulieren. Für mich ist Lernbehinderung eine Beeinträchtigung des Lernvermögens die unterschiedlich stark sein kann. Das Problem ist, das die Lernbehinderung völlig unterschiedliche Ausprägungen haben kann. Es gibt eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, einen Leserückstand, eine Rechenschwäche, eine isolierte Rechtschreibschwäche, und andere Einschränkungen.

Sie ahnen es wahrscheinlich schon. Es ist nicht ganz leicht zu definieren in welchen Bereichen Menschen mit Lernbehinderung Probleme im Umgang mit Software haben. Die Probleme von Lernbehinderten sind sehr unterschiedlich. Dennoch gibt es ein paar generelle Aussagen die ich machen kann.

Lange und verschachtelte Sätze, sind für viele Menschen mit Lernbehinderung ein Problem. Fachausdrücke sind für viele Menschen mit Lernbehinderung ebenfalls sehr problematisch. Software bei der Fragen schriftlich beantwortet werden müssen und es auf eine korrekte Rechtschreibung beim beantworten ankommt, sind ein Problem für Menschen mit Lernbehinderung. Unübersichtliche Eingabemasken können für Menschen mit Lernbehinderung ebenso ein Problem sein.

Wie die Probleme von Menschen mit Lernbehinderung bei der Software-Entwicklung gelöst werden können, erfahren Sie im ArtikelWie kann eine Software für Lernbehinderte barrierefrei gemacht werden?

Barrierefreie Software-Entwicklung: Gehörlose

In diesem Blogartikel erfahren Sie die Definition von Gehörlosigkeit und welche Probleme gehörlose Menschen bei der Bedienung von Software haben.

Gehörlosigkeit wird in der Medizin als Taubheit bezeichnet. Gehörlosigkeit ist eine Behinderung. Gehörlosigkeit kann angeboren oder erworben sein. Die erworbene Taubheit kann durch Scharlach, Masern, Tuberkulose oder Mittelohr-Erkrankungen entstehen.

Die angeborene Taubheit kann vor der Geburt durch Röteln, Vererbung oder Syndrome entstehen. Gehörlose haben oft Schwierigkeiten beim Sprechen, weil Sie ja nicht hören können, wie geschriebene Wörter gesprochen werden. Deswegen verwenden sie zur Kommunikation die Gebärdensprache. Die Gebärdensprache ist eine Visuelle Sprache. Die Gebärdensprache besteht aus Zeichenkombinationen die mit Händen, Mimik und Mund gebildet werden.

Bei der Bedienung von Software haben gehörlose Menschen wenig Probleme. Da Menüs und Schalter Visuelle Elemente sind, gibt es hier keine großen Probleme.

Kennen Sie die Fernsehwerbung in der das Mail-Programm spricht „Sie haben Post!“?
Angenommen, das Mail-Programm würde nur sprechen und würde neue Mails nicht visuell hervorheben, z. B. Durch Fettdruck, dann hätten Gehörlose ein Problem zu erkennen, welche Mails Sie noch nicht gelesen haben. Eine Hilfe, in einer Software, welche auf Videos mit Ton basiert, ist für gehörlose Menschen ebenso nicht zugänglich.

Also überall da, wo innerhalb einer Software bestimmte Informationen nur per Audio zur Verfügung stehen, haben gehörlose Menschen ein Problem.

Wie die Probleme von Gehörlosen Menschen bei der Software-Entwicklung gelöst werden können, erfahren Sie im ArtikelWie kann eine Software für Gehörlose barrierefrei gemacht werden?

Barrierefreie Software-Entwicklung: Blinde


In diesem Blogartikel erfahren Sie die Definition von Blindheit und welche Probleme blinde Menschen bei der Bedienung von Software haben.

Blindheit ist eine Form von Sehbehinderung. Blinden Menschen fehlt das visuelle Wahrnehmungsvermögen ganz. Blindheit kann angeboren sein oder während des Lebens durch Unfall oder Krankheit entstehen. Wenn die Blindheit beide Augen betrifft, ist sie eine schwere Behinderung. Blinde haben einen Rechtsanspruch auf Blindengeld um die behinderungsbedingten Nachteile auszugleichen.

Hier stellt sich vielleicht für viele Blogleser die Frage, ob Blinde überhaupt einen Computer bedienen können. Menschen die gar nichts sehen können, sind auf keinen Fall in der Lage einen Computer mit der Maus zu bedienen. Ist Windows ohne Maus überhaupt zu bedienen?

Drücken Sie mal, es ist egal welches Windows sie haben, die Tasten Strg+Esc gleichzeitig. Schon öffnet sich das Startmenü. Nun können Sie mit der Cursortaste hoch und Cursortaste runter durch das Startmenü navigieren. Wenn Sie einen Menüpunkt auswählen möchten, drücken Sie die Taste „Enter“. Sie sehen, Windows lässt sich sehr wohl mit der Tastatur bedienen. Aber woher weiß der Blinde was momentan auf dem Bildschirm angezeigt wird?

Es gibt da ein Programm mit Namen Screenreader. Screenreader bedeutet auf deutsch „Bildschirmleser“. Ja, blinde Menschen können mit einer Screenreader-Software den Bildschirm lesen. Lesen und sehen ist aber nicht das gleiche. Grafiken und Bilder können nicht gelesen werden.

Durch logische Schlussfolgerung wissen wir jetzt wann blinde Menschen bei der Bedienung von Software Probleme haben.

Software die nur mit der Maus und nicht per Tastatur zu bedienen ist, kann von Blinden nicht bedient werden. Schaltflächen die nur eine Grafik besitzen und für den Screenreader keinen Text bereitstellen sind für Blinde nicht zu bedienen.
Videos sind selbstverständlich ebenfalls nicht wahrnehmbar für blinde Menschen.
So bald eine Programmoberfläche komplett aus Grafiken besteht, die für den Screenreader keinen Text bereitstellen, ist sie für blinde Menschen nicht zu bedienen.

Wie die Probleme von blinden Menschen bei der Software-Entwicklung gelöst werden können, erfahren Sie im ArtikelWie kann eine Software für Blinde barrierefrei gemacht werden?

Barrierefreie Software-Entwicklung: Sehbehinderung

In diesem Blogartikel erfahren Sie was eine Sehbehinderung ist und welche Probleme Sehbehinderte Menschen bei der Bedienung von Software haben.

Eine Sehbehinderung ist eine dauerhafte, massive Einschränkung der Sehfähigkeit. Die schwere einer Sehbehinderung wird in der Regel definiert über die verbliebene Sehschärfe. Man sagt dazu auch Sehrest. Die ausgeprägteste Sehbehinderung ist die vollständige Blindheit. Die Blindheit wird aber in einem eigenen Blogartikel besprochen. Die Sehbehinderung kann unterschiedlich stark sein. Desto größer die Sehbehinderung je geringer der Sehrest.

Auch wenn Sie nicht offiziell zur Sehbehinderung gehört, möchte ich trotzdem noch die Farbfehlsichtigkeit besser bekannt unter dem Namen Farbenblindheit erwähnen. Menschen die an Farbfehlsichtigkeit leiden, sehen zwar die Unterschiede bei Farben, können aber oft nicht genau sagen wie die Farbe heißt die sie sehen. Außerdem haben Sie Probleme dunkle Schrift auf dunklem Hintergrund zu erkennen. Sehbehinderte mit einem geringen Sehrest haben hier genauso Probleme.

Was bedeutet das nun für die Bedienung von Software für Menschen mit einer Sehbehinderung?
Wenn Schaltflächen(die sogenannten Buttons) zu wenig Farbkontrast haben oder zu kleine Schriften bei der Beschriftung von Eingabefeldern und Schaltflächen haben, können Menschen mit einer Sehbehinderung diese nicht erkennen und somit die Software nicht bedienen. Da viele Sehbehinderte mit einem Screenreader arbeiten, sind Flächen mit Grafiken ohne Alternativtext ebenfalls ein Problem.

Wie die Probleme von Menschen mit einer Sehbehinderung bei der Software-Entwicklung gelöst werden können, erfahren Sie im ArtikelWie kann eine Software für Sehbehinderte barrierefrei gemacht werden?

eye.syde ermöglicht Software-und Webentwickler Einblicke in die Welt der Farbfehlsichtigen

Jeder 20. Deutsche ist farbenblind. Diese Menschen haben bei der Arbeit am Computer große Probleme. Das Unternehmen i.syde Informationstechnik GmbH hat eine Software entwickelt mit der Software-und Webentwickler Farbfehlsichtigkeit simulieren können. Da ich selber Farbenblind und denke, dass diese Software zur barrierefreien Gestaltung von Webseiten und Software sehr nützlich ist, möchte ich dieses Programm kurz vorstellen.

Thomas Friebe, Geschäftsführer der i.syde Informationstechnik GmbH aus Balge hat festgestellt wie schwierig es für normalsichtige Menschen ist, sich vorzustellen wie Menschen mit Farbfehlsichtigkeit sehen. Deswegen hat ein interdisziplinäres Entwicklerteam bei i.syde die Spezialsoftware eye.syde entwickelt. Die Software eye.syde ermöglicht es Grafikdesigner, Software-und Webentwickler ihre Arbeit durch die Augen eines farbfehlsichtigen Menschen zu betrachten. Dadurch können Software und Webseiten besser auf die Bedürfnisse von Menschen mit Farbfehlsichtigkeit angepasst werden. Die Anpassung von Webseiten und Software an die Bedürfnisse von Menschen mit Farbfehlsichtigkeit ist ein wichtiger Schritt, wenn eine Webseite oder Software barrierefrei gestalten werden soll. Mit der Software lassen sich die unterschiedlichen Arten der Farbenfehlsichtigkeit wie Tritanopie, Protanopie, Deuteranopie oder Achromasie simulieren.

Die Software wurde mit dem .NET Framework und WPF (Windows Presentation Foundation) entwickelt und lässt sich unter den Betriebssystemen Windows XP und Windows 7 einsetzen.

Das Unternehmen i.syde Informationstechnik GmbH sieht das Ziel barrierefreier Software als soziales Anliegen. Deswegen gibt es die Software zum kostenlosen Download auf www.eyesyde.de .

Barrierefreie Software-Entwicklung: Die Behinderung Spastik

In diesem Artikel möchte ich erklären, was eine Spastik ist. Grundsätzlich hätte ich die Spastik auch bei den Motorischen Behinderungen erläutern können. Menschen die eine Spastik haben, ich zum Beispiel, unterscheiden sich in einigen Dingen grundsätzlich von Menschen mit anderen motorischen Behinderungen. Deswegen widme ich dieser Behinderung einen extra Blogartikel.

Die Ursache für spastische Lähmungen ist eine Schädigung im zentralen Nervensystem. Hier sind die Bereiche von der Schädigung betroffen, welche zuständig für Bewegungen sind, also Rückenmark und Gehirn. Die häufigste Ursache von Spastik ist ein Hirninfakt welcher eine Schädigung motorischer Hirnregionen verursacht. Spastik kann aber auch bei Sauerstoffmangel im Gehirn entstehen.

Eine Spastische Lähmung kann minimal sein, kann aber auch schwerste körperliche Behinderung zur Folge haben. Spastische Lähmung kann an Händen, Armen und Beinen auftauchen. Allerdings kann auch die Sprechmuskeln von der Spastischen Lähmung betroffen sein. Das kann Sprachstörungen oder undeutliches Sprechen zur Folge haben.

Eine Spastische Lähmung muss nicht zwangsläufig eine geistige Behinderung zur Folge haben. Spastiker können sehr intelligent sein! Die Verkrampfung der Muskeln kann während eines Tages mal stark oder mal weniger stark sein. Das verkrampfen der Muskeln kann zu Bewegungseinschränkungen bis hin zur Bewegungslosigkeit führen. Die Spastik kann auch Schmerzen hervorrufen.

Welche Probleme hat nun der Spastiker(so nennt man Menschen mit einer Spastischen Lähmung) bei der Bedienung von Software?
Menschen mit Spastisch gelähmten Händen können Probleme mit Tastenkombinationen oder ganz generell mit der Bedienung einer Tastatur haben. Falls die Software überraschende Ereignisse hat, wie z. B. Ein lauter Ton, kann der Spastiker zusammenzucken was wiederum das verkrampfen der Muskeln zur Folge hat.
Eine Software die einem Benutzer nur eine begrenzte Zeit lässt um eine bestimmte Aktion auszuführen, kann beim Spastiker Stress auslösen, was wiederum zum verkrampfen der Muskeln führt.
Software die eine Aktion nur dann ausführt wenn eine bestimmte Spracheingabe erfolgt ist, kann für Menschen mit Spastisch gelähmten Sprachmuskeln nicht bedient werden.

Wie die Probleme von Menschen mit Spastischen Behinderungen bei der Software-Entwicklung gelöst werden können, erfahren Sie im Artikel „Wie kann eine Software für Spastiker barrierefrei gemacht werden?

Barrierefreie Software-Entwicklung: Motorische Behinderungen

In diesem Artikel möchte ich erklären, was eine Motorische Behinderung ist und welche Probleme Menschen mit motorischen Behinderungen haben beim bedienen von Software.

Was ist eine Motorische Behinderung? Bei einer Motorischen Behinderung ist die Bewegung von Armen, Händen oder Beinen stark beeinträchtigt. Motorische Behinderungen können durch einen Sauerstoffmangel bei der Geburt(Spastik) entstehen, durch Unfälle oder andere Ereignisse während der Schwangerschaft. Für die Benutzung des Computers bzw. das Bedienen von Software sind motorische Behinderungen an den Händen und Armen am schwersten.

Manche Menschen mit Behinderung können mit Ihren Armen keine gezielten Bewegungen machen. Das Treffen einer bestimmten Taste auf der Tastatur wird hier zum Geduldspiel. Menschen bei denen eine Hand so stark behindert ist, dass sie so gut wie gar nicht eingesetzt werden kann, hatten Probleme mit Windows-Betriebssystemen bei denen zur Anmeldung die Tasten Strg+Alt+Entf gleichzeitig gedrückt werden musste. Diese drei Tasten liegen so weit auseinander, dass es keine Chance gibt diese mit einer Hand gleichzeitig zu drücken. Tastenkombinationen sind ganz generell für Menschen mit motorischen Behinderungen ein Problem. Allerdings darf hier nicht der Fehler gemacht werden, die Tastenkombinationen zu verteufeln, weil Sehbehinderte und Blinde die an den Händen keine Behinderung haben, bedienen den Computer nur über Tastatur.

Das viel gelobte Drag and Drop ist für Menschen mit motorischen Behinderungen(auch für mich) ein großes Problem. Die Maustaste gedrückt halten und gleichzeitig die Maus bewegen ist eine schwierige „Übung“ wenn die Hand im feinmotorischen Bereich nicht 100%ig fit ist.

Menschen mit stark behinderten Händen können einen Computer per Sprache bedienen. Schwierig wird es wenn die Hand und das Sprechen eingeschränkt ist. Selbst dann gibt es aber noch die Möglichkeit einen Computer mit dem Fuß zu bedienen. Es gibt tatsächlich „Fussmäuse“. Wenn Sie in der Bildersuche von Google nach „Fussmäuse“ suchen, finden Sie tolle Bilder wie diese aussehen.

Wie die Probleme von Menschen mit motorischen Behinderungen bei der Software-Entwicklung gelöst werden können, erfahren Sie im Artikel „Wie kann eine Software für motorische Behinderungen barrierefrei gemacht werden?