Excel VBA Programmieren lernen – Die Grundlagen einfach erklärt

In diesem Artikel werden die Grundlagen der Excel VBA Programmierung einfach erklärt.

Inhaltsverzeichnis

Kurs in der Volkshochschule Reutlingen als Dozent für Microsoft Excel VBA war Anstoß für YouTube-Videos und Blogartikel

Der Volkshochschule Reutlingen ist die Gleichstellung von behinderten Menschen und die Inklusion sehr wichtig. Deswegen stehe ich seit mehreren Jahren als Dozent im Programm der Volkshochschule Reutlingen mit mehreren Kursen. Vor 4 Wochen bekam ich eine Mail von der Volkshochschule Reutlingen, dass mein Kurs „Programmieren mit MS-Excel VBA“ stattfindet. Da ich für die Kurteilnehmer Kursunterlagen erstellen musste, hatte ich jetzt genug Material um YouTube-Videos und einen Blogartikel über Programmieren mit Excel VBA zu erstellen. Wegen Corona, fand mein Kurs über Zoom statt und war somit auch eine Art Online-Kurs!

„Excel VBA Programmieren lernen – Die Grundlagen einfach erklärt“ weiterlesen

Samsung Galaxy A53 5G – Barrierefreiheit bei Android 12 – Talkback – Der Screenreader von Android

In diesem Blogartikel erkläre ich den Screenreader Talkback bei Android 12 auf dem Smartphone Samsung Galaxy A53 5G bedient wird.

Was ist Android?

Android ist ein Betriebssystem, das von Google entwickelt wurde. Google ist ein Weltunternehmen. Auf meinem Smartphone Samsung Galaxy A53 5G ist Android Version 12 installiert.

Was bedeutet Barrierefreiheit bei Smartphones?

Barrierefreiheit bei Smartphones bedeutet, dass Smartphones auch für Menschen mit Behinderungen und anderen körperlichen Einschränkungen bedienbar sind.
Bei Smartphones gibt es Möglichkeiten, die Bedienung des Smartphones auf unterschiedliche Behinderungen anzupassen.

„Samsung Galaxy A53 5G – Barrierefreiheit bei Android 12 – Talkback – Der Screenreader von Android“ weiterlesen

Screenreader leicht und verständlich erklärt

Blinde und sehbehinderte Menschen arbeiten mit einer Software, die unter dem Oberbegriff Screenreader zusammengefasst wird. Was diese Software macht und wie Sie funktioniert, erfahren Sie hier.

Computernutzung bei Blindheit und Sehbehinderung
Blinde Personen können Computer mithilfe einer Braillezeile nutzen. Das Computer-Ausgabegerät stellt Zeichen in Brailleschrift dar und wird üblicherweise durch Screenreader angesteuert. Bildquelle: zlikovec – 428299819 / Shutterstock.com

Ein Screenreader ist ein Bildschirmleseprogramm. Wenn ein Mensch blind oder sehbehindert ist, heißt das nicht, dass er nicht am PC/Laptop arbeiten kann. Der Screenreader „spielt“ für den blinden oder sehbehinderten Menschen die Augen und liest den Bildschirminhalt. Die Vermittlung der Informationen auf dem Bildschirm können dabei auf zwei verschiedene Arten geschehen:

  • Akustisch: über eine Soundkarte
  • Taktil: über eine Braillezeile

Wenn der gelesene Text über die Soundkarte ausgegeben wird, heißt das, dass der Text dem blinden oder sehbehinderten Menschen vorgelesen wird. Im Fall der Braillezeile kann der Nutzer den Inhalt selbst in Blindenschrift lesen.

Hier noch ein Youtube-Video in dem ich erkläre was ein Screenreader ist:

Zwei Wege der Sprachausgabe

Die akustische Wiedergabe des Bildschirminhalts ist besonders für sehbehinderte Menschen geeignet, deren Sehvermögen noch gut genug ist, dass sie auf Blindenschrift verzichten können. Es gibt zwei Wege, um synthetische Sprache zu erzeugen:

  • Externe Geräte: Diese werden an den Computer angeschlossen und erzeugen die Sprachausgabe unabhängig vom benutzten Endgerät. Dabei werden die Bildschirminformationen vom Endgerät (PC, Tablet, Laptop) auf das externe Ausgabemedium übertragen.
  • Internes Softwareprogramm: Dieses Programm ist in der Regel in den Screenreader integriert und übersetzt die Bildschirminhalte in Sprache. Die Ausgabe erfolgt über die PC-Lautsprecher wahlweise mit oder ohne Kopfhörer.

Synthetische Sprache hat den Nachteil, dass sie sehr maschinell klingt. Das Hauptproblem dieser assistiven Technologie ist zweifellos, mit so produzierter Sprache Gefühle zu transportieren. Das Ergebnis wirkt deshalb nicht immer angenehm und harmonisch. Die Sprachausgabe erfolgt recht monoton ohne Pause oder Betonung. Bei Wörtern, die anders ausgesprochen als sie geschrieben werden, können teilweise Verständnisprobleme auftreten.

Die in die Software integrierte Wörterbuchfunktion kann unverständliche Wörter aber noch einmal nach ihrem Sinn erklären. Diese Funktion ist auch bei Zeichenfolgen wie Smileys oder Abkürzungen sehr hilfreich. Ähnlich wie bei Navigationsgeräten können Benutzer in der Regel zwischen einer Männer- oder Frauenstimme wählen. Über die Einstellungen kann zudem die Lesegeschwindigkeit angepasst werden.

Braillezeilen übersetzen Bildschirminhalte in Blindenschrift

Die Braillezeile ist ein Ausgabegerät, welches den gelesenen Text in Brailleschrift (=Blindenschrift) ausgibt. Die Brailleschrift wird mit Stößel dargestellt, die aus einer Fläche herausragen. Diese herausragenden Stößel bilden die Zeichen der Blindenschrift ab. Der blinde oder sehbehinderte Mensch kann mit seinen Fingerkuppen die Stößel abtasten und somit eine Bildschirmzeile lesen.

Alternativtexte für Bilder und Videos sind wichtig

Da Screenreader nur lesen und nicht sehen können, ist es z. B. wichtig, dass Bilder auf einer Webseite einen Alternativtext haben. Fehlt dieser Alternativtext, wird diese Fläche vom blinden oder sehbehinderten Menschen als „leere“ Fläche wahrgenommen.
Bei Videos verhält es sich genau gleich. Der Screenreader kann ein Video nicht „lesen“. Wenn man auf einer Webseite Videos einbindet, sollte man unter dem Video kurz beschreiben, was auf dem Video zu sehen ist.
Mit oben beschriebener Vorgehensweise können blinde und sehbehinderte Menschen am PC/Laptop arbeiten. Der Screenreader liest den Bildschirminhalt und liest ihn vor oder schickt ihn an die Braillezeile.

Programmoberflächen müssen Text beinhalten

Damit Screenreader Programmoberflächen „lesen“ können, müssen diese so programmiert werden, dass die Oberflächenkomponenten Texte beinhalten, die Sinn und Zweck der Komponente erklären.
Da Screenreader in unterschiedlichen Betriebssystemen anders heißen, hier eine kurze Auflistung:

Betriebssysteme Name des Screenreaders Wo finden Sie den Screenreader
Windows Sprachausgabe Einstellungen -> Erleichterte Bedienung
IOS Voice Over Einstellungen -> Bedienungshilfen
Android Talkback Einstellungen -> Bedienungshilfen oder Eingabehilfe
Ubuntu Bildschirmleser Einstellungen -> Zugangshilfen

Die in der Praxis am meisten verwendeten Screenreader

Die Softwareprogramme für Screenreader gibt es sowohl als kostenlose oder Open-Source-Versionen als auch von kommerziellen Anbietern gegen Bezahlung. Der bekannteste Gratis-Screenreader ist NonVisual Desktop Access (NVDA) für Microsoft Windows. In diesem Blogartikel erkläre ich den Screenreader NVDA. Hier ein Video in dem ich den Screenreader NVDA im Betriebssystem Windows 10 vorstelle:

In folgenden Video zeige ich den Screenreader Orca im Linux-Betriebssystem Ubuntu:

In folgenden Video zeige ich den Screenreader VoiceOver im Betriebssystem MacOS:

In folgenden Video zeige ich den Screenreader Talkback im Betriebssystem Android:

Youtube-Video, das den Gebrauch des NVDA Screenreaders in englischer Sprache erklärt.
Zu den bekanntesten kommerziellen Screenreadern gehört die (JAWS). Die Kosten für die Version Professional liegen bei etwa 900 Euro. Die Home Edition gibt es schon ab etwa 735 Euro.
In diesem Video wird der Screenreader JAWS vorgestellt. Leider habe ich kein deutschsprachiges Video gefunden:

Video-Tutorial in englischer Sprache über die verschiedenen Elemente einer Webseite, einschließlich Links, Überschriften und Dialogboxen und wie JAWS auf diese Elemente zugreift.
Auf meiner Webseite finden Sie weitere nützliche Informationen zum Thema barrierefreies Webdesign.

Braillezeile – Was ist das?

In diesem Blogartikel erkläre ich was eine Braillezeile ist und welche Menschen eine Braillezeile benötigen.

Braillezeile – Definition

Die Braillezeile wird auch Zeile oder Brailledisplay genannt. Die Braillezeile ist ein Computerausgabegerät, welches Zeichen in Blindenschrift übersetzt. Die Blindenschrift wird auch Braille genannt. Üblicherweise werden sie durch Screenreader angesteuert, die Zeichen in ausgewählten Bildschirmbereichen auslesen und in Computerbraille darstellen. Die Braillezeile ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen die Nutzung von Computern und Laptops.

Das Bild zeigt Finger die auf einer Braillezeile Buchstaben ertasten
Quelle: Braillezeile: zlikovec – 428299819 / Shutterstock.com. So lesen blinde Menschen was auf dem Bildschirm geschrieben steht

„Braillezeile – Was ist das?“ weiterlesen

Assistive bzw. unterstützende Technologien für Menschen mit Behinderungen

In dieser Artikelreihe möchte ich Technologien vorstellen, die wahrscheinlich für viele Menschen mit Behinderungen bekannt sind, aber auch für einen Teil nicht, weil nicht jeder Mensch mit Behinderung automatisch IT-Experte ist.

Was sind Assistive / unterstützende Technologien für Menschen mit Behinderungen?

Menschen mit Behinderung stoßen bei der Bedienung von Computern, Ipads, Tablets und Mobiltelefone auf Barrieren oder Hindernisse. Deswegen gibt es eine Reihe von Assistive Technologien die Menschen mit Behinderungen unterstützen bei der Bedienung von Computern, Ipads, Tablets und Mobiltelefone unterstützen. Der Begriff Unterstützungstechnologie ist der Versuch einer Übersetzung des englischen Begriffs assistive technology (AT). Im österreichischen Sprachraum wird der Begriff assistierende Technologien verwendet. Rehabilitationstechnologie ist ein weiteres Synonym. Im Gesundheits- und Sozialwesen wird der englische Ausdruck „assistive technology“ in Anlehnung an das deutsche Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherung teilweise auch allgemein als technische Hilfsmittel übersetzt. Assistive Technologien gehören zur Barrierefreiheit in der Informatik . Andere Begriffe für Barrierefreiheit sind Zugänglichkeit oder Accessibility.

Erleichterte Bedienung von Windows 10
Erleichterte Bedienung von Windows 10

„Assistive bzw. unterstützende Technologien für Menschen mit Behinderungen“ weiterlesen

Barrierefreie Informatik testen: Wie funktioniert der Screenreader NVDA

In diesem Artikel möchte ich den Screenreader NVDA erklären und wie Webentwickler und Softwareentwickler testen können ob Webseiten und Programme screenreadertauglich sind.

Zielgruppe des Artikels

Dieser Artikel ist für Webentwickler und Softwareentwickler die ihre Webseiten und Programme testen können ob diese für Screenreader-Nutzer geeignet sind.
Der Artikel ist auch für Informatik-Studenten die wissen möchten wie es sich anfühlt, wenn ein Programm den Bildschirminhalt vorliest.

Was ist ein Screenreader?

Ein Screenreader ist ein Bildschirmvorleseprogramm. Wenn ein Mensch blind oder sehbehindert ist, heißt das nicht, dass er nicht am Computer/Laptop arbeiten kann. Der Screenreader „spielt“ für den blinden oder sehbehinderten Menschen die Augen und liest den Bildschirminhalt vor.
Hier noch ein Youtube-Video in dem ich erkläre was ein Screenreader ist:

Der Screenreader NVDA

NVDA ist ein freier Screenreader. Sie können ihn kostenlos auf nvda.bhvd.de herunterladen.
Nach dem installieren und dem ersten Start von NVDA spricht das Programm sehr schnell. Nach dem Start trägt sich das Programmsymbol in den Benachrichtigungsbereich der Startleiste ein. Mit einem rechten Mausklick auf das Programmsymbol können Sie ein Kontextmenü aufrufen. Im Menü „Einstellungen – > „Stimmeinstellungen“ können Sie die Sprechgeschwindigkeit und andere Einstellungen machen.
„Barrierefreie Informatik testen: Wie funktioniert der Screenreader NVDA“ weiterlesen

Barrierefreiheit bei Android 4 – Screenreader Talkback

Wie im letzten Kapitel angekündigt folgen einige Artikel zur Barrierefreiheit mit Android. Hier wird der Screenreader Talkback vorgestellt. Zum Test nehme ich mein Smartphone mit Android 4.1 .

Lesen Sie bitte den Artikel erst ganz durch. So bald Sie den Screenreader Talk Back aktiviert haben, ändert sich die Bedienung grundlegend! Was ein Screenreader ist wird ja im oberen Link erklärt, allerdings bezieht sich die Beschreibung auf den Computer.

Was bedeutet Screenreader für Smartphones?
Ein Screenreader ist eine App die alles vorliest was auf dem Bildschirm / Smartphone geschieht. Es werden auch SMS und Mails vorgelesen.

Wer benötigt einen Screenreader?
Blinde und Sehbehinderte benötigen einen Screenreader um ein Smartphone zu bedienen. 

Wie aktivieren Sie Talkback?
Gehen Sie in die „Einstellungen“ und scrollen ganz runter zum Menü „Eingabehilfe“. Dort scrollen Sie bis zu „Dienste“. Darunter steht „Talkback“. Dort einmal darauf tippen. Im nächsten Bildschirm tippen Sie mit dem Finger rechts oben auf den Kreis. Der Schalter wandert nach rechts, aus dem Kreis wird ein senkrechter Strich und Talkback liest vor „Einstellungen“.

Bedienung des Smartphones nach Aktivierung von Talk Back:
Wie oben schon angekündigt, die Bedienung ändert sich grundlegend nach der Aktivierung von Talk Back. Hier die wichtigsten Hinweise zur Bedienung:

Mit zwei Fingern nach oben, unten, rechts oder links schieben
Scrollt den Bildschirm rauf, runter, nach rechts oder links

Bildschirm antippen
Element unterm Finger sprechen.

Nach links oder rechts wischen
Den Talkback- oder Accessibility-Focus zum vorherigen bzw. nächsten Element bewegen und es sprechen.

An beliebiger Stelle auf dem Bildschirm doppelt tippen
Das zuletzt gesprochene Element aktivieren. Doppeltippen und halten bewirkt dasselbe wie das Tippen und Halten ohne TalkBack.

Talkback ist leider noch immer nicht ganz ausgereift. Die meisten Blinden und Sehbehinderten bevorzugen deswegen das Iphone mit IO5.

Zum Schluss möchte ich Ihnen noch ein deutschsprachiges Video zeigen in dem Talk Back sehr gut erklärt wird:


weitere Blogartikel zur Barrierefreiheit mit Android 4

Android 4.0 / Ice Cream Sandwich ist konzipiert für Accessibility / Barrierefreiheit

Barrierefreiheit bei Android: Hörbehinderung

Barrierefreiheit bei Android: Texte sprechen lassen

Warum ist die Java Access Bridge zur barrierefreien Software-Entwicklung mit Java wichtig?

Ich habe gerade einen Auftrag bei dem es darum geht eine Software, entwickelt mit der Programmiersprache Java, barrierefrei zu machen. Hierbei musste ich mich intensiv mit der Java Access Bridge beschäftigen. Was die Java Access Bridge ist und wofür Sie gebraucht wird, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was eine Barrierefreie Software ist, wird in diesem Blogartikel erklärt
Was ist eine “barrierefreie Software”? (  ). Barrierefreie Software-Entwicklung bedeutet, dass eine Software so entwickelt ist dass sie von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen bedient werden kann. Die Programmiersprachen Java und C# eignen sich zur barrierefreien Software-Entwicklung.

Blinde und auch viele Sehbehinderte Menschen können den Computer nur mit einem Screenreader bedienen. Die schwierigste Aufgabe der barrierefreien Software-Entwicklung ist, die komplette Software für Blinde und Sehbehinderte komplett zugänglich zu machen. Hierzu gehört dass die Programmoberfläche Informationen für Screenreader bereitstellt. Sie müssen Swing-Komponenten zur Oberflächenprogrammierung verwenden. Jede Swing-Komponenten hat die Eigenschaft „AccessibleName“ und „AccessibleDescription“. Hier müssen Texte hinterlegt werden, welche den Screenreadern mitgeteilt werden.
Jetzt ist die Frage wie kommen die Informationen der Programmoberfläche zum Screenreader?

Es gibt bei Java eine Java Accessibility API (JAAPI). Die Java Accessibility API (JAAPI) Ermöglicht die Kommunikation zwischen Java-Anwendungen und Unterstützungstechnologien (zum Beispiel Screenreader oder Braille-Zeile). Die Java Access Bridge ist die Brücke zur Kommunikation zwischen den Unterstützungstechnologien wie Screenreader oder Braillezeile und der JAAPI.

Kurz gesagt, damit Ihre Software mit Screenreadern kommunizieren kann, muss die Java Access Bridge installiert sein. Da die Installation der Java Access Bridge nicht ganz einfach ist, werde ich diese in einem eigenen Artikel erklären.

Wie Sie die Java Access Bridge installieren, erfahren Sie in folgenden Blogartikel:
Wie installiere ich die Java Access Bridge? 

barrierefreie Programme, barrierefreie Anwendungen, barrierefreie Software mit Java und C# / .net

In diesem Blogartikel geht es noch mal um barrierefreie Programme, barrierefreie Anwendungen, barrierefreie Software und warum die Programmiersprachen Java und C# / .net sich hierfür sehr gut eignen.

Was bedeutet barrierefreie Programme, Anwendungen und Software? Die Begriffe Programm, Anwendung und Software meinen das gleiche. Ich gebe hier die Wikipedia-Definition von Computerprogramm wieder:

Ein Computerprogramm oder kurz Programm ist eine Folge von den Regeln einer bestimmten Programmiersprache genügenden Anweisungen (bestehend aus Deklarationen und Instruktionen), um auf einem Computer eine bestimmte Funktionalität, Aufgaben- oder Problemstellung bearbeiten/lösen zu können.

Ein Programm / eine Anwendung / eine Software ist barrierefrei wenn sie auf die Einschränkungen von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen Rücksicht nimmt.
Zunächst möchte ich die Frage klären, welche Voraussetzungen eine Programmiersprache haben muss damit mit Ihr barrierefreie Programme bzw. barrierefreie Anwendungen bzw. barrierefreie Software entwickeln kann.

Die schwierigste Herausforderung ist, dass eine Software für Blinde und Sehbehinderte bedienbar ist. Hierfür muss eine Programmoberfläche Informationen für Screenreader bereitstellen. In Deutschland leben ca. 155 000 blinde und etwa eine halbe Million sehbehinderte Menschen. Die Programmiersprache Java, hier die Swing-Komponenten, und die Programmiersprache C# bieten die Möglichkeit Beschreibungstexte der Programmoberflächen für Screenreader zu hinterlegen.

Damit die Programmoberfläche mit dem Screenreader und sonstigen Eingabehilfen kommunizieren kann bedarf es ein Schnittstelle. Früher war es bei Windows /.net die Microsoft Active Accessibility abgekürzt, MSAA. Microsoft hat die Schnittstelle umbenannt und verbessert. Jetzt heißt sie „Benutzeroberflächenautomatisierung und Microsoft Active Accessibility“.

Bei der Programmiersprache Java heißt die Schnittstelle „Java Access Bridge“. Sie ist von Haus aus nicht bei Windows dabei, sondern muss erst installiert werden. Die Installation war bisher sehr abenteuerlich. Seit der Java Runtime Environment 7 wird die Java Access Bridge mit installiert. Allerdings muss sie nach der Installation noch aktiviert werden. Ich werde in Kürze einen extra Artikel über die Java Access Bridge schreiben.

Ein weiteres wichtiges Kriterium für barrierefreie Programme, barrierefreie Anwendungen und barrierefreie Software ist das übernehmen von Systemeinstellungen. Sehbehinderte ändern unter Umständen die Größe der Systemschrift. Diese Änderungen muss von einem barrierefreien Programm übernommen werden. Auch hier bieten die Programmiersprachen Java und C# Möglichkeiten.

Die Firmen IBM, Oracle und Microsoft haben Richtlinien entwickelt, welche Kriterien eine Anwendung erfüllen muss, damit sie als barrierefrei bezeichnet wird. Diese Richtlinien werde ich auch noch auf diesem Blog veröffentlichen.

Barrierefreie Software-Entwicklung: Wie kann eine Software für Blinde barrierefrei gemacht werden?

Im Blogartikel „Accessibility – Barrierefreie Software-Entwicklung: Blinde“ habe ich erklärt, welche Probleme blinde Menschen bei der Bedienung von Software haben. In diesem Blogartikel erfahren Sie wie Software entwickelt werden kann, damit blinde Menschen keine Probleme bei der Bedienung von Software haben.

Da blinde Menschen mit einem Programm namens Screenreader arbeiten, sind sie darauf angewiesen, das die Programmoberfläche der Software dem „Bildschirmleser“ Textinformationen bereitstellen.

Wenn Sie Programmoberflächen mit Java entwickeln sollten Sie die Swing-Komponenten benutzen. Diese haben die Eigenschaften „AccessibleName“ und „AccessibleDescription“. Diesen Eigenschaften können Sie Textinformationen für den Screenreader zuweisen. Näheres über die barrierefreie Softwareentwicklung mit Java können Sie im Blogartikel „Accessibility: Barrierefreie Software-Entwicklung mit Java“ nachlesen.

Wenn Sie mit dem Microsoft .net-Framework Programmoberflächen entwickeln so gibt es dort ebenso die Eigenschaften „AccessibleName“ und „AccessibleDescription“.
Ausführliche Informationen finden Sie im Blogartikel „Accessibility: Barrierefreie Software-Entwicklung mit .net bzw. C#“.

Ebenso ist es wichtig, dass Sie Grafiken einen Alternativtext geben. Falls In Ihrer Software Videos vorhanden sind, die für die Benutzung der Software wichtig sind, sollten Sie eine Zusammenfasung des Videoinhalts als Text bereitstellen.

Blinde Menschen können keine Computermaus bedienen, deswegen muss eine Software komplett per Tastatur bedienbar sein, damit Sie für blinde Menschen bedienbar ist. Ihre Software sollte ein Menü besitzen in dem die wichtigsten Programmfunktionen vorhanden sind. Außerdem hilft es blinde Menschen, wenn wichtige Programmfunktionen mit Tastenkürzel(Shortcuts) ausgeführt werden können. Wenn Ihre Software nur Schalter ohne Beschriftung besitzt, müssen blinde Menschen so lange die Tabulatortaste drücken, bis der gewünschte Schalter den Fokus hat. Das ist sehr mühsam.
Wenn Sie in Ihre Software Eingabefelder mit Beschriftungen haben, dann sorgen Sie dafür, dass die Beschriftung mit dem Eingabefeld verbunden ist und per Tastenkürzel direkt erreichbar ist. Wenn der Blinde das Tastenkürzel der Beschriftung drückt wird der Textcursor in das dazugehörige Eingabefeld gesetzt.

Mit diesen Maßnahmen wird Ihre Software für Blinde bedienbar.