Ich hatte heute ein Telefongespräch in dem ich gefragt wurde was eine Behindertensoftware ist. Deswegen erkläre ich in diesem Blogartikel was Behindertensoftware ist und warum Sie trotz Gleichstellungsgesetz für Behinderte Menschen noch immer benötigt wird!
Behindertensoftware / Behinderten Software – meine persönliche Vorgeschichte
Ich wollte eine Bau-Abrechnungssoftware entwickeln mit der Programmiersprache Delphi. Der Programmiereditor hat immer Tastenkombinationen bei deren Ausführung 3 Tasten gleichzeitig gedrückt werden musste. Meine rechte Hand ist so stark spastisch gelähmt, dass ich sie am Computer gar nicht einsetzen kann. Ich muss also Tastenkombinationen mit der Linken Hand ohne hinzunahme der rechten ausführen. 3 Tasten gleichzeitig drücken mit einer Hand ist nicht lustig! Eingabehilfen gab es für die damalige Windows-Version keine, ich musste selber eine Lösung „erfinden“. Ich entwickelte eine Software die ich „Tasteneditor“ nannte. Der Tasteneditor hatte mehrere Möglichkeiten wie ich ganz ohne Anstrengung drei Tasten gleichzeitig drücken konnte. Dies war meine persönliche Geburtsstunde der Behindertensoftware.
Behindertensoftware – Versuch einer Definition
Im Internet habe ich keine offizielle Definition von Behindertensoftware gefunden. Deswegen hier mein Versuch Behindertensoftware zu definieren. Behindertensoftware hilft ein bestimmtes Problem, eines Menschen mit Behinderung, zu lösen bei der Bedienung des Computers. Das Problem entsteht durch körperliche oder geistige Einschränkung bzw. Behinderung. Nachfolgend ein paar Beispiele für typische Behindertensoftware.
Behindertensoftware – Bildschirmlupe
Eine Bildschirmlupe ist eine Software die den Inhalt des Bildschirms vergrößert. Bildschirmlupen werden von Menschen mit Sehbehinderung oft eingesetzt. Auch Menschen die Krankheitsbedingt oder altersbedingt eine Einschränkung in der Sehkraft haben, verwenden gerne eine Bildschirmlupe. Die Bildschirmlupe ist eine Typische Behindertensoftware. Würde es keine Menschen mit Sehbehinderung geben, wäre die Bildschirmlupe überflüssig.
Behindertensoftware – Screenreader
Ein Screenreader ist eine Software die Menschen die blind sind oder eine Sehbehinderung haben den Bildschirminhalt vorlesen oder in Blindenschrift übersetzen. Würde es keine Blinden und Sehbehinderten geben, würde es keine Screenreader geben. Deswegen ist der Screenreader ebenfalls eine typische Behindertensoftware.
Behindertensoftware – Bildschirmtastatur
Eine Bildschirmtastatur ist eine Software die eine Tastatur auf dem Bildschirm simuliert. Menschen mit Händen die wegen einer Behinderung in der Bewegung stark eingeschränkt sind, können mit einer Computer-oder Laptoptastatur nicht umgehen. Sie benutzen sehr gerne eine Bildschirmtastatur. Die Bildschirmtastatur empfindet heutzutage niemand mehr als Behindertensoftware, weil jeder Smartphone-und Iphone-Besitzer mit einer Bildschirmtastatur tippt!
Behindertensoftware – wird das überhaupt noch benötigt?
Im Gleichstellungsgesetz von 2002 hat die Bundesregierung beschlossen, dass die Standardsoftware so entwickelt werden muss, dass Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen diese Software bedienen können. Das war eine ganz klare Entscheidung gegen Behindertensoftware bzw. Spezialsoftware und ich begrüße diesen Schritt sehr!
Es ist jedoch nicht clever das jede Standardsoftware eine Bildschirmtastatur oder eine Bildschirmlupe anbietet. Es gibt also Behindertensoftware die universell eingesetzt werden kann. Deswegen ist es auch heute noch sinnvoll dass es Behindertensoftware gibt.
Behindertensoftware – Woher bekomme ich sie?
Entweder Sie suchen in der Suchmaschine nach einer bestimmten Behindertensoftware oder Sie benötigen eine solch spezielle Software, dass Sie jemand beauftragen müssen um solch eine Software zu entwickeln. Gerne dürfen Sie mich beauftragen um Ihnen eine spezielle Behindertensoftware zu entwickeln. Ich entwickle seit dem Jahr 2000 Behindertensoftware. Deswegen dürfen Sie mich gerne beauftragen um eine Behindertensoftware speziell für Sie zu entwickeln!