Markus, Berufen von Gott, trotz oder gerade wegen der Behinderung!?

Buch mit dem Titel "Leben mit Vision"

Heute möchte ich über ein Thema schreiben, dass schon lange überfällig ist: Mein Glaube an Gott! Am Ende des Artikels gibt es sogar eine „Brücke“ zu meinem Unternehmen Marlem-Software.

Warum dieser Blogartikel?

Trotz Gleichstellungs-und Gleichbehandlungsgesetze müssen Menschen mit Behinderungen noch immer viele Benachteiligungen und Ungerechtigkeiten hinnehmen. Die Suche nach einem Lebenspartner ist auch alles andere als einfach. Da ist die Gefahr groß, dass Menschen mit Behinderungen Gott für diese Ungerechtigkeiten verantwortlich machen.
Ich möchte mit diesem Blogartikel aufzeigen, dass die Ungerechtigkeiten in dieser Welt nicht von Gott kommen, sondern von den Menschen. Als Christ mit Behinderung möchte ich, dass möglichst viele Menschen mit Behinderungen den Weg zu Gott finden und trotz viele „Weltlichen“ Ungerechtigkeiten an einen liebenden, gerechten Gott glauben können.

Ich bin Christ und gehe in die Kirche ICF-Reutlingen.

Der Informatiker holt sich Unterstützung beim Theologen

Ich möchte hier nicht einfach ein persönliches „Glaubensbekenntnis“ abgeben, sondern anhand von einer bestimmten Bibelstelle vermitteln wie Gott über Menschen mit Behinderungen denkt. Hierfür bin ich als Informatiker nicht kompetent genug. Deswegen hole ich mir Hilfe bei Rainer Schmidt  . Rainer Schmidt hat Theologie studiert und schreibt in seinem Buch „Lieber Arm ab als arm dran“ sehr ausführlich über das Thema „Behinderung und an Gott glauben. Er ist auch körperbehindert und war mehrfacher Paralympics-Sieger im Tischtennis.
Das tolle ist, Rainer Schmidt und ich haben die selbe Lieblingsbibelstelle! Trotz dass ich kein Theologe bin, werde ich mir erlauben ein paar persönliche Gedanken zu dieser Bibelstelle zu schreiben. Der Abschnitt „Handicap Land“ steht nicht im Buch von Rainer Schmidt, sondern ist eine Erfindung von mir!

Behinderung in der Gesellschaft

Trotz Gleichstellungs- und Gleichbehandlungsgesetze müssen Menschen mit Behinderungen noch immer viele Nachteile in Kauf nehmen. Oft bekommen Sie keinen Arbeitsplatz oder einen Arbeitsplatz der sehr schlecht bezahlt ist. Um Zuschüsse wegen der Behinderung zu bekommen müssen mehrseitige Anträge ausgefüllt werden und laut statistischen Bundesamt gibt es mehr Singles mit Behinderung als Singles ohne Behinderung.
Die Frage ist, ob das alles zwingend notwendig ist und im Sinne Gottes ist.

Handicap Land

Die Lieblingsbibelstelle von mir hat einen Vers, der für den einen oder anderen Blogleser unter Umständen etwas schwer verdaulich ist. Deswegen möchte ich einige Vorüberlegungen machen.
Ich möchte mit Ihnen gemeinsam ein Land erfinden. Ich nenne es Handicap Land. Handicap ist englisch und heißt „Behinderung“. Also „Behindertenland“.
Handicap Land funktioniert komplett anders wie unsere heutige Gesellschaft. In Handicap Land sind die Menschen mit Behinderungen die wichtigen Personen. Alle Führungskräfte in Unternehmen MÜSSEN eine Behinderung haben.
Frauen und Männer die eine Behinderung haben, sind in Sachen Lebenspartner heiß begehrt.
Es gibt nur Autos, die so gebaut sind, dass sie in Minutenschnelle auf jede Behinderung anpassbar sind.
Alle Züge, Strassenbahnen und U-Bahnen sind so gebaut, dass sogar Menschen mit Elektrischen Rollstuhl ohne fremde Hilfe hinein kommen.
Anträge und dann noch in Papierform wegen Pflegestufe beantragen, so was gibt es nicht in Handicap Land. Es gibt da eine Service-Telefonnummer, dort kann einfach spontan angerufen werden um zum Beispiel eine Hilfsperson zum einkaufen zu beantragen und eine halbe Stunde später ist die Hilfsperson schon da und kann mit dem behinderten Menschen einkaufen gehen. Ganz unbürokratisch! Die Service-Telefonnummer kann auch angerufen werden, wenn ein Mensch mit Behinderung einen Fahrdienst benötigt oder einfach ihm jemand fehlt zum fortgehen. Alles per Telefonanruf und selbstverständlich kostenlos. Alle Hilfen die ein Mensch mit Behinderung benötigt bekommt er per Telefonanruf und kostenlos!
Was meinen Sie liebe Blogleser, wäre in solch einem Land eine Behinderung ein Problem oder eine Strafe? Ich denke nicht! Oft ist nicht die körperliche Einschränkung dass Problem, sondern wie die „Gesellschaft“ oder die „Umgebung“ damit umgeht bzw. eine Behinderung bewertet.
Lassen Sie uns jetzt die Bibelstelle anschauen mit der ich erklären möchte wie Gott über Behinderung denkt.

Die Berufung von Mose

Mose wird von Gott berufen. Mose hütet Tiere. Plötzlich brennt ein Dornbusch. Zu erst war ein Engel im Dornbusch, danach spricht Gott selbst. Das Gespräch zwischen Gott und Mose geht sehr lange. Wie möchte hier nur die Verse 2. Mose 4, 10-16 anschauen:

10 Mose aber sprach zu dem HERRN: Ach mein HERR, ich bin je und je nicht wohl beredt gewesen, auch nicht seit der Zeit, da du mit deinem Knecht geredet hast; denn ich habe eine schwere Sprache und eine schwere Zunge. 11 Der HERR sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? Oder wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe ich’s nicht getan, der HERR? 12 So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst.
13 Mose sprach aber: Mein HERR, sende, welchen du senden willst. 14 Da ward der HERR sehr zornig über Mose und sprach: Weiß ich denn nicht, daß dein Bruder Aaron aus dem Stamm Levi beredt ist? und siehe, er wird herausgehen dir entgegen; und wenn er dich sieht, wir er sich von Herzen freuen. 15 Du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen. Und ich will mit deinem und seinem Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt. 16 Und er soll für dich zum Volk reden; er soll dein Mund sein, und du sollst sein Gott sein.

Anmerkungen zu 2. Mose 4, 10-16 von Rainer Schmidt und Markus Lemcke

Ich werde die Anmerkungen mischen. Es sind sehr viel Gedanken von Rainer Schmidt aber auch einige von mir.

Bibelvers: 10

Mose aber sprach zu dem HERRN: Ach mein HERR, ich bin je und je nicht wohl beredt gewesen, auch nicht seit der Zeit, da du mit deinem Knecht geredet hast; denn ich habe eine schwere Sprache und eine schwere Zunge.

Anmerkung:
Mose stöhnt. Es fällt ihm sehr schwer über das eigentliche Problem zu sprechen, warum er die Berufung von Gott nicht annehmen möchte. Er stottert, er ist sprachbehindert. Die Leute nehmen ihn oft nicht ernst und hören ihm gar nicht zu. Interessant ist, dass Mose anscheinend denkt, dass Behinderung einfach so verschwindet, so bald Gott mit einem behinderten Menschen redet.

Bibelvers: 11

Der HERR sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? Oder wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe ich’s nicht getan, der HERR?

Anmerkung:
Peng! Da steht es! Gott sagt eiskalt er hat gewollt dass es Menschen mit Behinderungen gibt. Dieser Vers war der Grund warum ich Handicap Land erfunden habe! Wenn jemand sein Behinderung als „Strafe“ sieht, dann ist dieser Vers der K.O.-Schlag. Wenn jemand verstanden hat, dass die vielen Nachteile die so eine Behinderung mit sich bringen KANN nicht zwingend sind und somit auch nicht Gottes Wille sind, kann dieser Satz auch sehr befreiend sein. Für mich bedeutet dieser Satz dass Gott mit meiner Behinderung kein Problem hat und ich trotzdem wichtig für ihn bin und er mir trotz Behinderung eine Berufung, eine „Lebensaufgabe“ übertragen möchte!
Für mich persönlich stehen in diesem Vers die „Sehenden“ für die Menschen ohne Behinderung. Dann könnte man in diesen Vers „Die Inklusion“ hinein interpretieren. Für Leute die meinen dass behinderte Menschen minderwertig sind: Ich glaube Gott möchte hier dem Mose klar machen, dass er es sich nicht nachsagen lässt, dass in der Schöpfung des Menschen Fehler gemacht hat! Gott stellt mit diesem Vers klar, dass er alle Menschen geschaffen hat und deswegen sind alle Menschen wertvoll und wichtig für ihn! Eine frohe Botschaft, eine gute Nachricht und das im Alten Testament!

Bibelvers 12:

So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst.

Anmerkung:
Gott gibt Mose einen klaren Auftrag!

Bibelvers 13:

Mose sprach aber: Mein HERR, sende, welchen du senden willst.

Anmerkung:
Mose hat wahrscheinlich soviel schlechte Erfahrungen gemacht mit seinem stottern, dass der vorherige Satz von Gott für ihn nicht hilfreich war!

Bibelvers 14:

Da ward der HERR sehr zornig über Mose und sprach: Weiß ich denn nicht, daß dein Bruder Aaron aus dem Stamm Levi beredt ist? und siehe, er wird herausgehen dir entgegen; und wenn er dich sieht, wir er sich von Herzen freuen.

Anmerkung:
Gott ist Zornig, ja, stinke sauer, tobt und wütet herum … Halt! Davon steht nichts in diesem Vers! Sein Zorn ist sanftmütig und hilfreich. Gott erfindet die Assistenz und das ganz ohne Antrag auf Pflegestufe und ohne die Einschätzung von Damen des Medizinischen Dienstes der Krankenkasse! Mose ist der Meinung er benötigt Hilfe, also bekommt er auch Hilfe! Gott weiß, dass wenn behinderte Menschen Hilfe benötigen, fühlen sie dabei nicht immer wohl. Sie fühlen sich manchmal als Last! Deswegen sagt Gott, dass Mose Bruder Aaron sich von Herzen freuen wird! Er macht Mose nochmal richtig Mut! Aaron wird für Mose sprechen. Aaron ist ein „Fürsprecher“!

Bibelvers 15:

Du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen. Und ich will mit deinem und seinem Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt.

Anmerkung:
Merkwürdig. Gott möchte auch mit dem Mund von Mose sein, obwohl der doch gar nicht sprechen muss. Ja, vorerst! Irgendwann wird Mose so mutig dass er auch ohne Aaron sprechen kann.

Bibelvers 16:

Und er soll für dich zum Volk reden; er soll dein Mund sein, und du sollst sein Gott sein.

Anmerkung:
Ein merkwürdiges deutsch zum Schluss. Mose ist jetzt Gott? Nein, ganz sicher nicht! Aber es werden hier nochmal zwei wichtige Sachen aus der Behindertenszene thematisiert. Gott möchte zum einen, dass Mose wirklich begreift wie wichtig er ist. Aber Gott hat noch ein anderes Problem: Er möchte verhindern, dass plötzlich Aaron der Chef ist, weil er perfekt sprechen kann und Mose nicht! Gott beruft Mose, Sprachproblem hin oder her! Mose ist der Chef!

Rainer Schmidt – live und in Farbe

Für alle diejenigen die jetzt neugierig sind auf Rainer Schmid, empfehle ich dieses Youtube-Video in dem er die Mose-Geschichte selbst erzählt:

Das Unternehmen Marlem-Software – ein elektronischer Assistent für Menschen mit Behinderungen

Im Bibeltext konnten Sie lesen, dass der „körperbehinderte“ Mose seinen Bruder Aaron als Assistent bekommt um seine körperliche Einschränkung auszugleichen.
Barrierefreie Webseiten, Software, Betriebssysteme und Apps für Behinderte sind elektronische Assistenten für behinderte Menschen. Genauso wie Aaron sich freut seinem behinderten Bruder Mose zu helfen, freue ich mich, wenn meine IT-Lösungen helfen, dass behinderte Menschen mehr Lebensqualität und Möglichkeiten bescheren.

Berufen, weil ich behindert bin!

Ich glaube nicht dass es Zufall ist, dass sich mein Unternehmen so entwickelt hat. Ich glaube ich bin von Gott mit Absicht so geschaffen wurden, dass ich eine hohe Lernbereitschaft für die Informatik habe und einen kreativen Kopf mit IT-Lösungen für behinderte Menschen. Es ist Gottes Wille, dass ich mit meinem Unternehmen Marlem-Software zeige, dass eine Behinderung auch eine Stärke sein kann!

Vision: Umfangreichster Dienstleister in Sachen Barrierefreiheit in der Informatik im deutschsprachigen Raum

Dieses Jahr gab es schon einige neue Themen auf meinem Blog und es werden in den nächsten Monaten weitere neue Themen folgen.
Für folgende Themen ist Marlem-Software bereits Dienstleister:

Folgende Themen werden noch kommen:

Das Finale – Ein Buch muss geschrieben werden

Wenn ich alle Themen abgearbeitet habe, dann schreibe ich ein Buch. Titel „Barrierefreiheit in der Informatik – Das Handbuch“. Inhalt des Buches sind alle obigen Themen!

Lieber Gott, ich habe ein fantastisches Leben. Ein Leben mit Vision!
Buch mit dem Titel "Leben mit Vision"

Autor: Markus Lemcke

Ich bin Markus Lemcke, Softwareentwickler, Webentwickler, Appentwickler, Berater und Dozent für barrierefreies Webdesign, barrierefreie Softwareentwicklung mit Java, C# und Python, Barrierefreiheit bei den Betriebssystemen Windows, Android, IOS, Ubuntu und MacOS.

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