Barrierefreiheit bei Computerspielen – Fachartikel im entwickler magazin von Markus Lemcke

Im entwickler magazin wurde in Ausgabe 3.2022 ein Fachartikel von mir veröffentlicht über Barrierefreiheit bei Computerspiele.

Entwickler magazin ist eine IT-Fachzeitschrift für Software-Professionals. Ich werde hier nicht den ganzen Artikel in Text veröffentlichen, sondern nur die Titel und die erste Seite der Artikels beides als Bilddatei.

Titelseite entwickler magazin. Eine Figur auf einem Surfbrett und darunter eine Welle
Titelseite entwickler magazin der Ausgabe 3.2022. Eine Figur auf einem Surfbrett und darunter eine Welle. Thema der Ausgabe ist Webentwicklung mit Go

Folgender Text ist auf der Webseite entwickler.de zu lesen:

Noch immer verhindert Corona, dass Menschen sich zum Feiern oder Austauschen treffen können. Das Fernsehen zeigt inzwischen Filme, die 20 Jahre alt sind. Viele versuchen, dieser schwierigen Situation für eine bestimmte Zeit zu entfliehen, indem sie gedanklich in die Fantasiewelt eines Computerspiels abzutauchen – eben auch Menschen mit Behinderung. Allerdings stellt sich die Frage, ob es für blinde Menschen, Menschen mit einer Sehbehinderung, Menschen mit eingeschränkten Händen und Menschen mit einer Farbsehschwäche die Möglichkeit gibt, Computerspiele zu bedienen.

Computerspiele wie Age of Empires, Black 4 Blood, Baldur’s Gate 3, Biomutant, Chivalry 2, Crimson Desert, Deathloop, Die Siedler und viele mehr haben tolle 3D-Grafiken, die dazu animieren, gedanklich in diese Welten abzutauchen. Als Softwareentwickler bin ich von der Leistung der Entwickler dieser Computerspiele tief beeindruckt. Allerdings reißt mich der Gedanke, ob Computerspiele mit 3D-Grafiken für blinde Menschen spielbar sind, sehr unsanft aus meiner Schwärmerei [1].

In einigen oben genannten Computerspielen müssen Feinde getötet werden – wenn der Computerspieler hierbei zu langsam ist, wird er jedoch von den Feinden getötet. Das bedeutet, dass einige Computerspiele voraussetzen, dass der Spieler in der Lage ist, schnell zu reagieren – eine unüberwindbare Barriere für Menschen mit einer Behinderung, die eine motorische Bewegungseinschränkung in den Händen verursacht.

Bei Age of Empires gibt es Programmfunktionen, die nur mit einer Computermaus ausgeführt werden können. Menschen, die behinderungsbedingt keine Computermaus bedienen können, sind nicht in der Lage diese Programmfunktionen auszuführen. Menschen mit einer Farbsehschwäche könnten Probleme haben, bestimmte Bestandteile der grafischen Benutzeroberfläche zu erkennen. Auch hat Age of Empires eine Minimap. Die Farbabstufungen sind dabei für Menschen mit einer Farbsehschwäche sehr schwer zu erkennen [2]. Im Computerspiel Biomutant müssen Tasten auf der Tastatur gedrückt werden und Tasten an der Computermaus [3] – für Menschen mit eingeschränkten Händen ein unüberwindbares Problem. Und das sind nur einige der vielen Schwierigkeiten, vor die Menschen mit Behinderung gestellt werden, wenn sie ein Computerspiel spielen wollen.

Wann ist ein Computerspiel für blinde Menschen spielbar?

Blinde Menschen benötigen eine Software, die alles liest, was auf dem Bildschirm passiert. Diese Software heißt Screenreader [4]. Der blinde Nutzer kann wählen, ob das Gelesene per Sprachausgabe vorgelesen wird oder an eine Braillezeile  geschickt wird. Die Braillezeile stellt das Gelesene in Brailleschrift dar. Die Brailleschrift wird mit Stößel dargestellt, die aus einer Fläche herausragen. Diese Stößel können mit den Fingerkuppen ertastet werden [5].

Das Problem ist, dass 3D-Programmoberflächen nicht gelesen werden können. Es ist auch nicht möglich, schnelle Bewegungen von Spielfiguren per Text zu beschreiben. Grundsätzlich ist es aber möglich, grafische Programmoberflächen für blinde Menschen barrierefrei zu machen – dafür müssen sie aber in Textform beschrieben werden.

Das ist Seite 1 des Fachartikels von Markus Lemcke über Barrierefreiheit bei Computerspiele
Sie sehen Seite 1 des Fachartikels von Markus Lemcke über Barrierefreiheit bei Computerspiele in entwickler Magazin Ausgabe 3.2022

Wenn Sie Fragen zu obige Themen haben schreiben Sie mir eine Mail an info@marlem-software.de oder rufen Sie mich an unter 07072/1278463 .

Autor: Markus Lemcke

Ich bin Markus Lemcke, Softwareentwickler, Webentwickler, Appentwickler, Berater und Dozent für barrierefreies Webdesign, barrierefreie Softwareentwicklung mit Java, C# und Python, Barrierefreiheit bei den Betriebssystemen Windows, Android, IOS, Ubuntu und MacOS.

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