Monat Juli – Disability Pride Month

Der Monat Juli ist der „Disability Pride Month“. Was das bedeutet, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

Was ist der Disability Pride Month?

Folgender Text ist übersetzt aus dem englischsprachigen Wikipedia:

Der Disability Pride Month findet im Juli statt, „um zu hören, was die Stimmen behinderter Menschen über ihre Rechte und ihre Bedürfnisse zu sagen haben“. Der Monat wurde gewählt, um anzuerkennen, dass der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, George HW Bush, am 26. Juli 1990 das Gesetz über Amerikaner mit Behinderungen (ADA) unterzeichnete . Es wurde seitdem in anderen Ländern gefeiert wie dem Vereinigten Königreich und erhielt Medienaufmerksamkeit in Südafrika .
Es ist kein Bundesfeiertag in den USA und wird meist inoffiziell gefeiert; Einige lokale Regierungen erkennen den Monat jedoch an. Paraden finden in Los Angeles , New York , San Francisco , San Antonio und mehr statt. Ab 2015 wurde es von New York City unter seinem Bürgermeister Bill de Blasio anerkannt, um die 25 Jahre seit dem Tod der ADA zu ehren.

Ich bin stolz auf die vielen Sachen, die trotz meiner Körperbehinderung erreicht habe!
Ich bin stolz!

Markus Lemcke als Referent auf dem World Usability 2017
Ein Experte für digitale Barrierefreiheit darf auf einem Welttag für Benutzerfreundlichkeit einen Vortrag halten. P R I D E !!!!

Barrierefreiheit in der Informatik 2018: Ziele, Wünsche und Träume für Marlem-Software und Deutschland

In diesem Blogartikel geht es um Ziele in Sachen Barrierefreiheit in der Informatik und um Ziele des Unternehmens Marlem-Software.

Barrierefreiheit in der Informatik – Was ist das?

Barrierefreiheit in der Informatik oder Accessibility in der Informatik bedeutet, dass Webseiten, Programme und Betriebssysteme so gestaltet sind, dass sie auch von Menschen mit körperlichen Einschränkungen bedient werden können.
In folgendem Video wird Barrierefreiheit in der Informatik erklärt.

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Barrierefreiheit in der Informatik: Jahresrückblick 2017 – Marlem-Software

Hier kommt ein Jahresrückblick was sich alles bei meinem Unternehmen Marlem-Software getan hat.

Das Ziel für 2017

Im Januar 2017 habe ich mir ein konkretes Ziel gesetzt:
Marlem-Software soll in Sachen Barrierefreiheit in der Informatik die Nummer 1 werden in Deutschland, Österreich und Schweiz!
Hier muss ich aber was erklären. Das Ziel ist nicht, dass ich behaupte: Ich bin der beste!
Das Ziel ist, dass ANDERE sagen, dass ich der BESTE bin!

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Welttag der Menschen mit Behinderungen 2017 – Markus Lemcke: Behindert in Reutlingen

Gestern war der 3. Dezember 2017. Der dritte Dezember ist jedes Jahr der Welttag der Menschen mit Behinderungen, auch wenn die Reutlinger Tageszeitung „Reutlinger General Anzeiger“ nie darüber berichtet. Ich schreibe heute über einige Erlebnisse die ich in Reutlingen regelmäßig erleben muss.

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Europäische Protesttag der Menschen mit Behinderungen 2017: Wie barrierefrei ist die Informatik in Deutschland

Der europäische Protesttag der Menschen mit Behinderungen 2017 und die Umsetzung der Barrierefreiheit in der Informatik in Deutschland ist Inhalt des Artikels.

Europäischer Protesttag der Menschen mit Behinderungen – Was ist das?

Der 5. Mai ist der europäische Protest-Tag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.
Das ist schwere Sprache und bedeutet: Am 5. Mai gehen viele Menschen mit und ohne Behinderung auf die Straße. Und setzen sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung ein.
Diesen Protest-Tag gibt es schon seit vielen Jahren. Der Verein Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben e.V. hat sich dafür stark gemacht.

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Markus, Berufen von Gott, trotz oder gerade wegen der Behinderung!?

Heute möchte ich über ein Thema schreiben, dass schon lange überfällig ist: Mein Glaube an Gott! Am Ende des Artikels gibt es sogar eine „Brücke“ zu meinem Unternehmen Marlem-Software.

Warum dieser Blogartikel?

Trotz Gleichstellungs-und Gleichbehandlungsgesetze müssen Menschen mit Behinderungen noch immer viele Benachteiligungen und Ungerechtigkeiten hinnehmen. Die Suche nach einem Lebenspartner ist auch alles andere als einfach. Da ist die Gefahr groß, dass Menschen mit Behinderungen Gott für diese Ungerechtigkeiten verantwortlich machen.
Ich möchte mit diesem Blogartikel aufzeigen, dass die Ungerechtigkeiten in dieser Welt nicht von Gott kommen, sondern von den Menschen. Als Christ mit Behinderung möchte ich, dass möglichst viele Menschen mit Behinderungen den Weg zu Gott finden und trotz viele „Weltlichen“ Ungerechtigkeiten an einen liebenden, gerechten Gott glauben können.

Ich bin Christ und gehe in die Kirche ICF-Reutlingen.

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Behinderung: welche Gesetze gibt es für behinderte Menschen

In diesem Artikel möchte ich einen Überblick geben über Gesetze und Paragraphen die behinderten Menschen Rechte verschaffen.

Warum schreibt ein Informatiker über Gesetze?

Das Unternehmen Marlem-Software hat das Ziel die Informatik barrierefrei zu machen. Der Mensch Markus Lemcke, also ich, hat das Ziel das behinderte Menschen die gleichen Möglichkeiten haben wie Menschen ohne Behinderung.
Leider werden noch immer viele Gesetze, welche Behinderten ein besseres Leben ermöglichen würden, nicht ausreichend umgesetzt. Oft werden Behinderte in bestimmten Bereichen benachteiligt obwohl es rechtswidrig ist.
Deswegen möchte ich hier ein paar Gesetze anschauen und welche Rechte für behinderte Menschen daraus entstehen.

Das Grundgesetz

Das Grundgesetz ist die Grundordnung für das rechtliche und politische Handeln der Bundesrepublik Deutschland. Im 3. Artikel des Grundgesetzes steht folgendes:
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Im fettgedruckten Satz steht, dass der Staat niemand wegen einer Behinderung benachteiligen darf. Keine Benachteiligung bedeutet jedoch nicht, dass behinderte Menschen gleiche Rechte und Chancen haben.
Quelle: Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland Art 3

Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen (Behindertengleichstellungsgesetz – BGG)

Im Mai 2002 trat das Behindertengleichstellungsgesetz in Kraft. Ziel dieses Gesetzes ist es, die Benachteiligung von behinderten Menschen zu beseitigen und zu verhindern sowie die gleichberechtigte Teilhabe von behinderten Menschen am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen.
Ich möchte hier einige der Paragraphen in diesem Behindertengleichstellungsgesetz wiedergeben und erläutern. Das ganze Gesetz kann hier nachgeschaut werden:
Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen (Behindertengleichstellungsgesetz – BGG)

§ 9 Recht auf Verwendung von Gebärdensprache und anderen Kommunikationshilfen

(1) Hör- oder sprachbehinderte Menschen haben nach Maßgabe der Rechtsverordnung nach Absatz 2 das Recht, mit Trägern öffentlicher Gewalt im Sinne des § 7 Abs. 1 Satz 1 in Deutscher Gebärdensprache, mit lautsprachbegleitenden Gebärden oder über andere geeignete Kommunikationshilfen zu kommunizieren, soweit dies zur Wahrnehmung eigener Rechte im Verwaltungsverfahren erforderlich ist. Die Träger öffentlicher Gewalt haben dafür auf Wunsch der Berechtigten im notwendigen Umfang die Übersetzung durch Gebärdensprachdolmetscher oder die Verständigung mit anderen geeigneten Kommunikationshilfen sicherzustellen und die notwendigen Aufwendungen zu tragen.
(2) Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bestimmt durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf,
1.
Anlass und Umfang des Anspruchs auf Bereitstellung eines Gebärdensprachdolmetschers oder anderer geeigneter Kommunikationshilfen,
2.
Art und Weise der Bereitstellung von Gebärdensprachdolmetschern oder anderen geeigneten Hilfen für die Kommunikation zwischen hör- oder sprachbehinderten Menschen und den Trägern öffentlicher Gewalt,
3.
die Grundsätze für eine angemessene Vergütung oder eine Erstattung von notwendigen Aufwendungen für die Dolmetscherdienste oder den Einsatz anderer geeigneter Kommunikationshilfen und
4.
welche Kommunikationsformen als andere geeignete Kommunikationshilfen im Sinne des Absatzes 1 anzusehen sind.

Quelle: § 9 Recht auf Verwendung von Gebärdensprache und anderen Kommunikationshilfen

Anmerkung von Markus:
Jede Behörde sollte eigentlich darauf eingestellt sein, mit gehörlosen Menschen kommunizieren zu können. Aber ist das in der Praxis schon so? In Reutlingen habe ich nicht den Eindruck, dass die Behörden darauf eingerichtet sind. Wichtig ist mir aber, dass Gehörlose wissen, dass sie ein RECHT darauf haben. Sie können in bestimmten Situationen einen Gebärdendolmetscher verlangen.

§ 10 Gestaltung von Bescheiden und Vordrucken
(1) Träger öffentlicher Gewalt im Sinne des § 7 Abs. 1 Satz 1 haben bei der Gestaltung von schriftlichen Bescheiden, Allgemeinverfügungen, öffentlich-rechtlichen Verträgen und Vordrucken eine Behinderung von Menschen zu berücksichtigen. Blinde und sehbehinderte Menschen können nach Maßgabe der Rechtsverordnung nach Absatz 2 insbesondere verlangen, dass ihnen Bescheide, öffentlich-rechtliche Verträge und Vordrucke ohne zusätzliche Kosten auch in einer für sie wahrnehmbaren Form zugänglich gemacht werden, soweit dies zur Wahrnehmung eigener Rechte im Verwaltungsverfahren erforderlich ist.
(2) Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bestimmt durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bei welchen Anlässen und in welcher Art und Weise die in Absatz 1 genannten Dokumente blinden und sehbehinderten Menschen zugänglich gemacht werden.
Quelle: § 10 Gestaltung von Bescheiden und Vordrucken

Anmerkung von Markus:
Behinderte, vor allem Blinde, können keine Formulare in Papierform ausfüllen ohne fremde Hilfe. Deswegen sind Behörden durch diesen Paragraphen dazu verpflichtet, Formulare in elektronischer Form zu Verfügung zu stellen. Durch meine Körperbehinderung ist es für mich auch wesentlich einfacher ein Word-Dokument oder eine PDF-Datei auszufüllen wie ein Stück Papier.
Hier in Reutlingen haben eigentlich alle Behörden ihre Formulare in elektronischer Form zur Verfügung gestellt, aber die Sachbearbeiter wissen es nicht. Deswegen bekomme ich noch oft Formulare in Papierform. Dagegen darf und muss man sich als Mensch mit Behinderung wehren. Wir haben ein Recht darauf.
Ein Tipp: Wenn Sie ein Formular in Papierform bekommen, dann schauen Sie auf der Webseite der entsprechen Behörde nach. Hier in Reutlingen gibt es auf den Webseiten die Formulare in Word oder PDF-Format.

§ 11 Barrierefreie Informationstechnik

(1) Träger öffentlicher Gewalt im Sinne des § 7 Abs. 1 Satz 1 gestalten ihre Internetauftritte und -angebote sowie die von ihnen zur Verfügung gestellten grafischen Programmoberflächen, die mit Mitteln der Informationstechnik dargestellt werden, nach Maßgabe der nach Satz 2 zu erlassenden Verordnung schrittweise technisch so, dass sie von behinderten Menschen grundsätzlich uneingeschränkt genutzt werden können. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bestimmt durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, nach Maßgabe der technischen, finanziellen und verwaltungsorganisatorischen Möglichkeiten
1.
die in den Geltungsbereich der Verordnung einzubeziehenden Gruppen behinderter Menschen,
2.
die anzuwendenden technischen Standards sowie den Zeitpunkt ihrer verbindlichen Anwendung,
3.
die zu gestaltenden Bereiche und Arten amtlicher Informationen.
(2) Die Bundesregierung wirkt darauf hin, dass auch gewerbsmäßige Anbieter von Internetseiten sowie von grafischen Programmoberflächen, die mit Mitteln der Informationstechnik dargestellt werden, durch Zielvereinbarungen nach § 5 ihre Produkte entsprechend den technischen Standards nach Absatz 1 gestalten.

Anmerkung von Markus:
Webseiten und Programme von Behörden, müssen barrierefrei sein. Für Unternehmen besteht keine Pflicht ihre Webseiten und Programme barrierefrei zu machen. Meine Berufserfahrung hat gezeigt, dass Behörden Barrierefreiheit zum Nulltarif haben möchten. Deswegen sind 14 Jahre nach in Kraft treten des Gleichberechtigungsgesetzes noch immer einige Webseiten und noch viele Programme nicht barrierefrei. Also liebe Behinderten wehrt Euch! Wenn Ihr auf einer Webseite seid, die nicht barrierefrei ist, schreibt der Behörde eine Mail und beschwert Euch.
Wenn ihr in einer Behörde arbeitet und mit Programmen arbeitet, die nicht barrierefrei sind, dann wehrt Euch. Die Behörden sind dazu verpflichtet ihre Programme barrierefrei zu machen.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)

Das Grundgesetz schützt Menschen mit Behinderung vor dem Staat. Das Gleichstellungsgesetz verpflichtet den Staat Chancengleichheit für Behinderte zu schaffen. Was noch fehlt ist ein Schutz wenn es Bürger gegen Bürger geht.
Das AGG definiert in Paragraph 1 folgendes Ziel:
Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.
Quelle: § 1 Ziel des Gesetzes

Anmerkung von Markus:
Absagen bei Bewerbungen oder Kündigungen wegen einer Behinderung sind noch immer Alltag von vielen behinderten Menschen. Äußerungen wie „Man bist du behindert!“ oder „Du siehst so richtig behindert aus!“ sind umgangssprachliche Redewendungen die zwischen Menschen ohne Behinderung immer wieder vorkommen. Oft steckt keine böse Absicht dahinter, sondern geschieht es aus Unüberlegtheit. Dennoch wird hier das Wort „Behinderung“ als Schimpfwort verwendet.
Private Krankenkassen lehnen eine Mitgliedschaft von Behinderten ab, weil sie zu hohe Kosten befürchten.
Leider habe ich auch eine Kirche kennengelernt die aus „theologischen“ Gründen Menschen mit Behinderungen für minderwertig erklärt. Derartiges Ansinnen ist weit weg vom dem was in der Bibel steht. In solch einem Fall macht es keinen Sinn zu versuchen sich mit Hilfe dem Gleichbehandlungsgesetz zu wehren. Einfach Kirche verlassen und den Rest vom Leben einen großen Bogen um diese Kirche machen.

Schlussbemerkung.

Ich hoffe dieser Blogartikel hilft, dass Menschen mit Behinderungen Ihre Rechte kennen und sich gegeben falls wehren, wenn sie beabsichtigt oder unbeabsichtigt benachteiligt werden.

Die Geschichte vom Adler und den Hühnern

Zu Weihnachten eine Geschichte die sehr gut zu Meinem Unternehmen und meinem privat Leben passt:

Ein Adler verirrte sich auf einen Bauernhof und wurde zu Hühnern in den Stall gesteckt. Eines Tages kam ein Wanderer vorbei und sah diesen Unsinn. Er ging zum Bauer und stellte ihn zur Rede. Der Bauer sagte grinsend: „Das geht voll in Ordnung. Der Adler hat akzeptiert dass er ein Huhn ist!“ Der Wanderer sagte „Das ganz Du nicht machen, er ist ein Adler und wird immer ein Adler bleiben.“
Der Wanderer ging und kam am nächsten Tag wieder. Er bat den Bauer, dass er den Adler mitnehmen darf. Er möchte versuchen den Adler das fliegen bei zu bringen. Der Bauer verneinte.
Am nächsten Tag kam der Wanderer wieder und bat den Bauern, dass er den Adler nehmen darf um ihn fliegen zu lassen. Der Bauer willigte lachend ein und meine, dass es eh nicht funktionieren würde. Der Wanderer nahm den Adler und wollte ihn fliegen lassen. Der Adler stürzte ab und der Bauer lachte.
Einen Tag später kam der Wanderer wieder. Er fragte den Bauer ob er den Adler mitnehmen dürfe, auf einen Berg. Der Bauer lachte und meinte „Meinetwegen!“. Der Wanderer nahm den Adler und ging mit ihm auf einen Berg. Er flüstert dem Adler ins Ohr: „Du bist der König der Lüfte. Du kannst über hohe Berge fliegen. Du bist ein Adler. Los flieg!“.
Der Adler nahm allen Mut zusammen und flog los.Während er flog, erinnerte er sich wieder. Er ist ein Adler, ein Adler, ja ein Adler!

Um was geht ist in der Geschichte?

Zum einen geht es um Diskriminierung. Der Adler wurde vom Bauer diskriminiert. Ihm wurden seine Adler-Fähigkeiten abgesprochen. Es geht aber auch um zwei Menschen welche die Adler-Fähigkeiten ganz unterschiedlich beurteilen. Das ist oft bei Menschen mit Behinderungen, dass sie von verschiedenen Personen ganz unterschiedlich beurteilt werden.

Die „Wanderer“ in meinem Leben

Als Mensch mit Behinderung lernt man viele „Bauern“ kennen, die einem einreden möchten, dass man minderwertig ist. Aber in den letzten Jahren habe ich sehr viel „“Wanderer“ kennen gelernt. In der Kirche ICF Reulingen, in der Fechtabteilung des TSG Reutlingen, in der Antidiskrimierungsgruppe und meine „Kegelfreunde“ sind schon seit sehr vielen Jahren treue Wanderer.

Das Unternehmen Marlem-Software ist ein IT-Wanderer für Menschen mit Behinderung

Mein Unternehmen Marlem-Software hat das Ziel mit IT-Lösungen die Fähigkeiten von Behinderten Menschen zu erweitern und Ihnen z zeigen, dass sie trotz Ihrer körperlichen Einschränkungen „Adler“ sind!

Der Wanderer GOTT

Mein Glaube ist eine wichtige Kraftquelle. Gott ist ein Wanderer der mich immer wieder mit hoch auf einen Berg nimmt, wenn er sieht, dass gerade jemand versucht mir einzureden, dass ich ein Huhn bin! Gott möchte in seinem Reich Adler und keine Hühner.
Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest !

Protesttag der Behinderten am 5. Mai 2015

Heute gibt es keinen IT-Fachartikel. Heute geht es in diesem Blogartikel um Gleichstellung von behinderten Menschen und die Frage, warum der 5. Mai als Protesttag für behinderte Menschen benötigt wird!

Gesetze wie im Paradies!

Im Grundgesetz Artikel 3, Absatz 3 steht:
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Seit dem 1. Mai 2002 gibt es ein Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen.
Seit August 2006 gibt es ein Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in welchem, u.a. behinderte Menschen vor Diskriminierung geschützt werden.

Jetzt werden Sie, lieber Blogleser, fragen „Ist doch alles super! Warum protestieren die Behinderten überhaupt?“.

Moment, die Gesetze sind die Theorie, jetzt schauen wir uns an, ob die Gesetze auch umgesetzt werden!

Das Paradies, ist leider nur auf Papier!

Zunächst möchte ich klären, wieviel Behinderte es in Deutschland gibt. Auf der Webseite des statistischen Bundesamtes gibt es folgende Interessante Tabelle:
Behinderte Menschen
Die Tabelle hat einen kleinen Haken: Es sind nur Schwerbehinderte gezählt worden. Schwerbehindert ist, wer einen Grad der Behinderung von 50 oder mehr hat. Wer einen Grad der Behinderung unter 50 hat, ist behindert, aber nicht schwerbehindert!
Auf Rollingplanet ist von 12 Millionen behinderte die Rede:
In Deutschland leben wesentlich mehr Behinderte, als bisher angenommen 

Interessant ist auch dieser Artikel:
Barrierefreies Reisen: Mit dem Rollstuhl in ferne Länder
Hier ist zu lesen, dass in allen Ländern, welche der Europäischen Union angehören, gibt es 80 Millionen Menschen mit einer Behinderung! Wow! Das ist die Einwohnerzahl von Deutschland!
Ich wollte durch diese Zahlen einfach klären, dass es so langsam schwierig ist von einer „Minderheit“ zu sprechen, wenn von Menschen mit Behinderungen gesprochen wird!
Aber jetzt, zurück zum Thema. Wie werden obige Gesetze umgesetzt?

Im obigen erwähnten Gleichstellungsgesetz gibt es folgende Paragraphen:
§ 8 Herstellung von Barrierefreiheit in den Bereichen Bau und Verkehr. Das Landratsamt in Reutlingen veranstaltet Inklusionskonferenzen, aber das Gebäude des Landratsamts ist jenseits der Barrierefreiheit.

Desweiteren gibt es diesen Paragraphen:
§ 10 Gestaltung von Bescheiden und Vordrucken
Alle Behörden sollten Formulare in elektronischer, barrierefreier Form bereitstellen. In Reutlingen wissen die wenigsten Sachbearbeiter in Behörden bescheid!
Wenn Formulare nicht in elektronischer Form zur Verfügung stehen, benötigen viele Behinderte, z. B. Blinde und Sehbehinderte, Hilfe beim ausfüllen von Formularen. Nehmen Sie mal an ein blinder Mensch hat keine Eltern mehr und muss einen Hartz4-Antrag ausfüllen. Dann ist er gezwungen einem wild, fremden Menschen Einblick zu gewähren in seine Vermögensverhältnisse!

Noch ein Paragraph:
§ 11 Barrierefreie Informationstechnik
Behörden sollten Webseiten und Programme barrierefrei umprogrammieren lassen. Wenn die Behörden diesen Paragraph umsetzen würden, hätten viele Behinderte, z. B. Blinde und Sehbehinderte, bessere Chancen einen Arbeitsplatz zu bekommen. Außerdem halte ich es für wichtig, dass Internetseiten für alle Menschen wahrnehmbar sein sollten. Schließlich gibt es ja dafür eine Verordnung für Deutschland.
Wenn diese Paragraphen umgesetzt werden, wäre das eine enorme Verbesserung!

Behindert ist wer einen Parkplatz sucht!

Behindertenparkplätze sind eigentlich für Menschen mit Behinderungen gedacht. Ich kenne fast alle Behindertenparkplätze in Reutlingen. Wenn ich in der Stadt einen Termin habe, wäre es wünschenswert, wenn der von mir angefahrene Behindertenparkplatz auch frei wäre. Oft parken aber Menschen ohne Behinderung auf Behindertenparkplätze, weil selten die Behindertenparkplätze kontrolliert werden!

Halt! Stop! Ich bin kontrolliert worden. Jawohl! Als ich mit meinem Auto auf einem Behindertenparkplatz  parkte, fuhr ein Polizeiauto neben mich und meinte, dass ich da nicht parken darf, weil ich keinen Parkausweis habe. Ich staunte nicht schlecht. Der Parkausweis lag gut sichtbar vorne drin und mein Behindertengerechten Umbau ist schon beim hineinschauen ins Auto gut zu erkennen. Ich blieb freundlich und höflich und erklärte, dass der Parkausweis für Behindertenparkplätze vorne drin liegt! Die Polizisten schauten etwas verwirrt, fuhren dann aber weiter!

Die gute Nachricht ist: Es werden gelegentlich Behindertenparkplätze kontrolliert in Reutlingen. Die schlechte Nachricht ist, dass die Behinderten und nicht die Nichtbehinderten kontrolliert werden!

Nun möchte ich meinen Protestartikel beenden! Es gibt leider sehr viel Gründe warum dieser Protesttag notwendig ist. Ich hoffe dass eines Tages mal anders ist.

Rehab 2015: Ein Tag wie im Paradies

In diesem Blogartikel erfahren Sie was die „Rehab“ ist, warum ich da war und wie ich diesen Tag wahr genommen habe.

Was ist die Rehab?

Die Rehab ist eine Internationale Fachmesse für Rehabilitation, Therapie und Prävention.
Ohje, ich befürchte Begriffe wie „Rehabilitation“ und „ Prävention“ ist für einige meiner Blogleser „Chinessisch rückwärts“! Also, ich erkläre es:

Rehabilitation oder Rehabilitierung (mittellat.: rehabilitatio, „Wiederherstellung“) bezeichnet die Bestrebung oder ihren Erfolg, einen Menschen wieder in seinen vormals existierenden körperlichen Zustand zu versetzen (medizinische Rehabilitation, zur beruflichen Rehabilitation vgl. Berufsförderungswerk), beziehungsweise in seine frühere soziale oder juristische Position (z. B. Wiederherstellung der Ehre). Quelle: Rehabilitation

Prävention (lateinisch praevenire „zuvorkommen“) bezeichnet Maßnahmen zur Abwendung von unerwünschten Ereignissen oder Zuständen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreffen könnten, falls keine Maßnahmen ergriffen werden. Prävention setzt voraus, dass Maßnahmen zur Verfügung stehen, die geeignet sind, den Eintritt dieser Ereignisse zu beeinflussen. Der Begriff der Vorbeugung wird synonym verwendet. Prävention stellt meistenteils eine Form der Intervention dar. Quelle: Prävention

Damit das ganze nicht zu abstrakt wird, fasse ich es nochmal in eigenen Worten zusammen. Rehabilitation ist, wenn ich mit Hilfe von Rollstuhlfechten meine Muskelverspannungen beseitigen kann und somit wieder schmerzfrei werde. Prävention ist, wenn ich trotz schmerzfreiem Zustand weiterhin Rollstuhlfechten mache, damit die Muskelverspannungen nicht mehr wieder kommen. Alles klar? grins

Die Rehab ist also eine Messe für körperbehinderte Menschen die sich informieren möchten welche Möglichkeiten es gibt um körperliche Einschränkungen oder soziale Nachteile ausgleichen zu können und welche Möglichkeiten es gibt, damit körpliche oder soziale Nachteile erst gar nicht entstehen.

Wer ist der TSG?

Mein Rehab-Besuch wurde vom TSG Reutlingen organisiert, deswegen möchte ich kurz darauf eingehen was der TSG ist. Der TSG ist ein großer Sportverein in Reutlingen dem Inklusion von behinderten Menschen sehr wichtig ist! Der TSG hat u. a. Eine Fechtabteilung in der Menschen ohne und mit Behinderung gemeinsam Fechten trainieren. Ich bin jetzt schon fast zwei Jahre in dieser Fechtabteilung und es macht riesig viel Spass! Die Trainer und Trainerinnen, kennen sich nicht nur sehr gut mit Fechten aus, sondern Sie sind auch echte Experten in Sachen „Sporttraining für Behinderte“!

You never walk alone (zu deutsch: Du gehst nie alleine) !

Wenn ich in Reutlingen Unterwegs bin (Imbiss-Bude beim Real, Game Over Fußball schauen, Fußgängerzone) sehe ich wenig andere behinderte Menschen. So entsteht der Eindruck, dass es nur sehr wenig behinderte Menschen gibt. Im Alltag ist es auch eher selten, dass einem Menschen ohne Behinderung begegnen die sich für die Interessen von Behinderten stark machen.
Als ich die Messehalle in Karlsruhe betrat, änderte sich alles!
Da waren Behinderte und zwar viele! Sehr viele! Richtig viele! Es waren aber auch sehr viel hilfsbereite, nette Menschen ohne Behinderung.
Überall wo ich hin kam wurde mir Hilfe angeboten. Manchmal bin ich so richtig angestrahlt wurden, einfach so! Bei der Imbiss-Bude, die im Innenhof auf dem Messegelände stand, sprach ich einfach ein Mädel an, mit der Bitte, dass Sie mein Essen und Getränk an den Tisch trägt. Hat sie selbstverständlich gemacht! Kein komischer Blick von Ihr, nichts. War eben selbstverständlich!

Rollstuhlfechten: En garde !

Der Grund warum wir zur Rehab gefahren sind, war natürlich das Rollstuhlfechten. Die Fechtabteilung vom TSG wollte zeigen, dass Rollstuhlfechten ein cooler Sport für behinderte Menschen ist.
Nils und ich machten einen Fechtkampf gegeneinander und gegen Zuschauer. Martin Sowa, von der Inklusionssportstelle bei Bison, moderierte den ganzen Tag. Martin wollte dass ich gegen eine Studentin von der pädagogischen Hochschule in Freiburg fechte, aber die Mädels wollten nicht! Dann durfte ein Student gegen mich fechten. War knapp, aber ich habe 5:3 gewonnen!
Unsere Demonstration vom Rollstuhlfechten hat riesig Spaß gemacht und kam auch bei den Zuschauern gut an.
Ich glaube für Menschen die vom Behindertensport keine Ahnung haben, war sehr ungewöhnlich zu sehen, wie langsam ich zu Fuß unterwegs bin (bis ich endlich beim Rollstuhl war) und wie schnell ich dann plötzlich beim Fechten bin! Ich bin mir ziemlich sicher, dass solche Ereignisse helfen zu verstehen, dass Menschen mit Behinderungen genauer betrachtet werden müssen!

Schlussbemerkung:

Es war ein super Tag und es war super toll vom TSG organisiert. Mir hat der Tag wieder mal gezeigt, dass ein zusammen leben von Menschen mit und ohne Behinderung richtig einfach sein kann und es sich lohnt daran zu glauben und dafür zu kämpfen!
Ich kämpfe für Inklusion und für Chancengleichheit für alle Menschen!
Wer kämpft mit?