Die Geschichte vom Adler und den Hühnern

Zu Weihnachten eine Geschichte die sehr gut zu Meinem Unternehmen und meinem privat Leben passt:

Ein Adler verirrte sich auf einen Bauernhof und wurde zu Hühnern in den Stall gesteckt. Eines Tages kam ein Wanderer vorbei und sah diesen Unsinn. Er ging zum Bauer und stellte ihn zur Rede. Der Bauer sagte grinsend: „Das geht voll in Ordnung. Der Adler hat akzeptiert dass er ein Huhn ist!“ Der Wanderer sagte „Das ganz Du nicht machen, er ist ein Adler und wird immer ein Adler bleiben.“
Der Wanderer ging und kam am nächsten Tag wieder. Er bat den Bauer, dass er den Adler mitnehmen darf. Er möchte versuchen den Adler das fliegen bei zu bringen. Der Bauer verneinte.
Am nächsten Tag kam der Wanderer wieder und bat den Bauern, dass er den Adler nehmen darf um ihn fliegen zu lassen. Der Bauer willigte lachend ein und meine, dass es eh nicht funktionieren würde. Der Wanderer nahm den Adler und wollte ihn fliegen lassen. Der Adler stürzte ab und der Bauer lachte.
Einen Tag später kam der Wanderer wieder. Er fragte den Bauer ob er den Adler mitnehmen dürfe, auf einen Berg. Der Bauer lachte und meinte „Meinetwegen!“. Der Wanderer nahm den Adler und ging mit ihm auf einen Berg. Er flüstert dem Adler ins Ohr: „Du bist der König der Lüfte. Du kannst über hohe Berge fliegen. Du bist ein Adler. Los flieg!“.
Der Adler nahm allen Mut zusammen und flog los.Während er flog, erinnerte er sich wieder. Er ist ein Adler, ein Adler, ja ein Adler!

Um was geht ist in der Geschichte?

Zum einen geht es um Diskriminierung. Der Adler wurde vom Bauer diskriminiert. Ihm wurden seine Adler-Fähigkeiten abgesprochen. Es geht aber auch um zwei Menschen welche die Adler-Fähigkeiten ganz unterschiedlich beurteilen. Das ist oft bei Menschen mit Behinderungen, dass sie von verschiedenen Personen ganz unterschiedlich beurteilt werden.

Die „Wanderer“ in meinem Leben

Als Mensch mit Behinderung lernt man viele „Bauern“ kennen, die einem einreden möchten, dass man minderwertig ist. Aber in den letzten Jahren habe ich sehr viel „“Wanderer“ kennen gelernt. In der Kirche ICF Reulingen, in der Fechtabteilung des TSG Reutlingen, in der Antidiskrimierungsgruppe und meine „Kegelfreunde“ sind schon seit sehr vielen Jahren treue Wanderer.

Das Unternehmen Marlem-Software ist ein IT-Wanderer für Menschen mit Behinderung

Mein Unternehmen Marlem-Software hat das Ziel mit IT-Lösungen die Fähigkeiten von Behinderten Menschen zu erweitern und Ihnen z zeigen, dass sie trotz Ihrer körperlichen Einschränkungen „Adler“ sind!

Der Wanderer GOTT

Mein Glaube ist eine wichtige Kraftquelle. Gott ist ein Wanderer der mich immer wieder mit hoch auf einen Berg nimmt, wenn er sieht, dass gerade jemand versucht mir einzureden, dass ich ein Huhn bin! Gott möchte in seinem Reich Adler und keine Hühner.
Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest !

Oma Eingeschränkt bekommt vom Weihnachtsmann eine Webseite mit barrierefreies Webdesign

Es ist kurz vor Weihnachten. Ich habe während der Woche Oma Eingeschränkt und diese ganze Geschichte erfunden um die Wichtigkeit von barrierefreies Webdesign nochmal anders klar zu machen. Weit weg von EDV-Fachchinessisch! Außerdem befasst sie dieser Blogartikel mit der Frage „Ist ein Menschenleben wirklich weniger wert so bald es eine körperliche Einschränkung / Behinderung hat?“. Lesen Sie was der Weihnachtsmann Oma Eingeschränkt alles bei bringt … !

Wer ist Oma Eingeschränkt?

Oma Eingeschränkt ist eine 75 Jährige Frau die recht gut mit dem Computer umgehen kann und einen Web-Shop hat, in dem Sie Sachen verkauft. Für alle die es nicht wissen, ein Web-Shop ist eine Art „Einkaufsladen“ im Internet. Zum Beispiel die Webseite www.amazon.de ist ein Web-Shop.

Oma Eingeschränkt wird krank

Es ist ein paar Wochen vor Weihnachten. Oma Eingeschränkt wacht morgens auf und stellt fest, dass Ihre Hände Zittern. Oma Eingeschränkt zieht sich an und geht auf Ihrem Webshop und hat Probleme die Links mit der Maus anzuklicken, weil die Beschriftungen der Links zu klein sind. Es geht, aber es ist anstrengend. Oma Eingeschränkt seufzt „Das Alter, da muss ich wohl durch!“.
Jeden morgen hofft sie, dass die Hände nicht mehr zittern, aber es bleibt – keine Besserung!

Nach einer Woche stellt Oma Eingeschränkt fest, dass Ihr Augenlicht trotz Brille nachläßt. Jetzt sieht sie die kleinen Beschriftungen der Links auch noch schlecht. Außerdem hat Sie Probleme einige Sachen zu erkennen, weil die Farben unglücklich gewählt sind bzw. zu wenig Kontrast zwischen Vordergrund und Hintergrundfarbe ist. Sie denkt „Wenn das so weiter geht, dann muss ich den Webshop schließen und habe keine sinnvolle Aufgabe mehr die ich tagsüber machen kann!“.

Ein Tag später stellt Oma Eingeschränkt fest, dass sie nicht mehr so gut hört. Auf Ihrem Webshop wurden die Sonderangebote immer angesagt per Stimme … Oma Eingeschränkt hört es nur noch sehr undeutlich. Sie weint! Sie ist völlig verzweifelt!
In der darauffolgenden Nacht hat sie einen Traum: Sie soll dem Weihnachtsmann unter weihnachtsmann@weihnachten.de eine Mail schreiben, der könne ihr helfen!
Völlig verwirrt steht sie am nächsten Morgen auf, zieht sich an und schreibt dem Weihnachtsmann eine Mail in der sie ihm ihre Probleme schildert.

Der Weihnachtsmann kennt barrierefreies Webdesign

Nur eine Stunde später kommt eine Mail. Zum Glück werden die neuen Mails fettgedruckt dargestellt, den Klingelton der neue Mails ankünigt hätte Oma Eingeschränkt nicht gehört. Oma Eingeschränkt bekommt feuchte Augen „der Weihnachtsmann … der Weihnachtsmann hat geantwortet!“:
„Liebe Oma Eingeschränkt, Deine Mail macht mich sehr betroffen, aber es gibt eine Lösung! Menschen mit Behinderungen haben die gleichen Probleme wie Du, deswegen gibt es ein Gesetz das Benachteiligung von behinderten Menschen verhindern soll. In diesem Gesetz steht drin, dass Webseiten von Behörden barrierefrei sein müssen. Die Bundesregierung hat Richtlinien erlassen, die BITV 2.0, in der drin steht, wie eine Webseite gestaltet werden muss, damit Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen die Webseite bedienen kann. Ich kenne diese Richtlinien und habe Deine Webseite nach den Richtlinien von barrierefreies Webdesign umprogrammiert.

Die Schriftgrößen lassen sich jetzt im Browser vergrößern, dadurch kannst Du es besser lesen und die Links wieder besser anklicken, weil auch diese Schrift größer wird. Die Sonderangebote werden weiterhin noch gesprochen, aber ich habe eine Rubrik eingerichtet in der die Sonderangebote gelesen werden können. Du Scheinst auch noch den grauen Star oder eine Art von Farbenblindheit bekommen zu haben. Deswegen habe ich den Farbkontrast verbessert. Gib mir bescheid, liebe Oma Eingeschränkt ob alles wieder gut ist! Dein Weihnachtsmann!“

Der Oma Eingeschränkt laufen Tränen der Freude die Wange runter. Sie geht auf Ihren Webshop und siehe da, alles funktioniert so wie es der Weihnachtsmann geschrieben hat! Fröhlich schmunzelt sie „Mein Webshop ist barrierefrei und nicht nur für mich, sondern auch für behinderte Menschen besser zu bedienen. Vielleicht bekomme ich jetzt noch mehr Kunden, wenn auch Menschen mit Behinderung meinen Webshop bedienen können!“ Vor lauter Begeisterung vergißt sie dem Weihnachtsmann zurück zu mailen.

Am nächsten Tag fällt Oma Eingeschränkt das aufstehen schwer. Alles geht irgendwie langsamer. Die ganzen Krankheiten und Einschränkungen haben Sie geschwächt. Traurig denkt Sie „Meine Webseite ist zwar barrierefrei, aber wer macht mich eigentlich barrierefrei? Wer will schon mit einer 75jährigen Frau zu tun haben, mit zitternde Hände, Sehbehinderung und Hörproblemen. Was bin ich eigentlich überhaupt noch wert? Wer will schon auf einem Webshop einkaufen von einer Oma die nichts wert ist?“.
Weinend setzt sich an das Mailprogramm und schreibt dem Weihnachtsmann:
„Lieber Weihnachtsmann, obwohl du meinen Webshop super toll barrierefrei gemacht hast, geht es mir nicht gut. Ich bin extrem eingeschränkt, wer will den schon auf einem Webshop einkaufen von einer extrem eingeschränkten Oma? Was bin ich den überhaupt noch wert so eingeschränkt wie ich bin. Ich weiss auch nicht was mit mir los ist. Eigentlich sollte ich dankbar sein, weil Du meine Webseite barrierefrei gemacht hast, aber die Frage nach dem Sinn meines Lebens drückt mich zu Boden. Deine Oma Eingeschränkt“.

Die letzte Mail vom Weihnachtsmann: Es wird Weihnachten für Oma Eingeschränkt

Die Mail vom Weihnachtsmann ließ nicht lange auf sich warten:
„Liebe Oma Eingeschränkt, dies ist meine letzte Mail, weil ich habe noch viel andere Menschen die ich glücklich machen möchte. Ich möchte Dir von Markus Lemcke erzählen, weil an ihn kannst Du Dich in Zukunft wenden, wenn auf Deinem Webshop was nicht barrierefrei ist. Markus ist von Geburt an behindert. Er hat eine Spastik. Weil er immer wieder stottert und vor Anstrengung beim Sprechen das Gesicht „verzieht“ gibt es Menschen die denken es stimmt bei ihm nicht im Kopf, er sei blöd! Markus ist aber IT-Spezialist und Schachspieler. Er hat in seinem Leben sich das Ziel gesetzt dass alle Webseiten und Programme barrierefrei werden müssen. Diese Idee fasziniert und erfüllt ihn so, dass er sich keine Gedanken mehr macht, was andere über seinen „Wert“ denken. Trotz stottern hält er sogar Vorträge an Hochschulen. Er sieht immer nur seine Möglichkeiten! Die sind viel wert! Er hat Spass am Leben und findet immer wieder Menschen die ihn mögen so wie er ist. Markus kann Dir Tipps geben wie Du trotz Einschränkungen ein fröhlicher Mensch bleibst!

Außerdem liebe Oma Eingeschränkt Weihnachten steht vor der Tür. Jesus, der an heilig Abend geboren wurde, liebt alle Menschen, eingeschränkt oder nicht eingeschränkt. Für Ihn bist Du immer wertvoll!

Ich habe noch eine Idee: Unterstütze doch Markus und mache Werbung für barrierefreies Webdesign. Erzähl den Menschen warum das für Dich als Oma so wichtig ist und warum Du denkst, dass viele Menschen, auch Omas und Opas, davon profitieren. Dann hast Du trotz Deiner Einschränkungen eine sinnvolle Lebensaufgabe. Mache es gut liebe Oma Eingeschränkt. Dein Weihnachtsmann der Dich lieb hat so wie Du bist!“.

Als Oma Eingeschränkt diese Mail las war sie richtig glücklich. Seit dem hilft Sie mir die Menschen davon zu überzeugen, dass barriefreies Webdesign wichtig ist! Ich bin auch sehr froh, dass es Oma Eingeschränkt gibt!

Es gibt eine Fortsetzung:

Der Webshop von Oma Eingeschränkt bekommt Besuch von der Suchmaschine Bärbel

Der Junge und das Hündchen

Eine lehrreiche Geschichte über den Wert eines „gesunden“ und eines „eingeschränkten“ Körpers. 

Die Hündin eines Ladenbesitzers in einer Kleinstadt hatte Junge bekommen.

Es waren keine Rassehunde, mit denen man Geld machen konnte, sodass der Besitzer die zusätzlichen Mäuler schnell los werden wollte.

Als sie acht Wochen alt waren, brachte er über der Tür zu seinem Laden ein Schild an. Darauf war zu lesen: Hundewelpen zu verkaufen!

Ein kleiner Junge kam zufällig vorbei und sah das Schild. Da der Ladenbesitzer gerade an der Tür stand, fragte ihn der Junge: „Was kosten die Welpen denn?“ –

„Zwischen 50 und 80 Euro“, sagte der Mann mürrisch. Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und holte einige Münzen heraus. „Ich habe zwei Euro und 37 Cents“, sagte er, „darf ich sie mir bitte mal anschauen?“

Der Ladenbesitzer nickte und pfiff nach seiner Hündin.

Rasch kam sie angelaufen und fünf kleine Welpen stolperten tapsig hinter ihr her. Das war niedlich anzuschauen und dem Jungen ging das Herz auf.

Doch dann sah er einen, der deutlich langsamer war als die anderen, humpelte und zurückblieb. „Was hat denn der Kleine da hinten?“, fragte der Junge. „Der hat einen Geburtsfehler und wird nie richtig laufen können“, antwortete der Mann.

„Den möchte ich haben!“, sagte der Junge. Der Ladenbesitzer wunderte sich und sprach: „Also ich würde ihn nicht nehmen. Der wird nie ganz gesund. Aber wenn du willst, schenke ich ihn dir!“

Der kleine Junge wurde sehr wütend. Er blickte dem Mann fest in die Augen und erwiderte:

„Ich möchte ihn nicht geschenkt haben!

Dieser kleine Hund ist jeden Cent wert, genauso wie die anderen auch! Ich gebe Ihnen jetzt meine zwei Euro und 37 Cents und jede Woche werde ich Ihnen einen weiteren Euro bringen, bis er abbezahlt ist.“

Verständnislos schüttelte der Ladenbesitzer den Kopf und redete auf den Jungen ein: „Ich würde ihn wirklich nicht kaufen.

Überleg es dir doch noch mal! Der wird nie in der Lage sein, mit dir zu spielen und herumzutoben wie die anderen.

Was willst du mit ihm?

Er wird dir keine Freude machen!“

Da zog der Junge sein linkes Hosenbein hoch und sichtbar wurde eine Metallschiene, die sein verkrüppeltes Bein stützte.

Liebevoll blickte er zu dem Welpen hinüber und sagte: „Ach, das macht mir nichts aus! Ich kann auch nicht so gut laufen und dieser kleine Hund wird jemanden brauchen, der ihn versteht und trotz allem gern hat.“

Als der Ladenbesitzer das hörte, biss er sich beschämt auf seine Unterlippe. Tränen stiegen ihm vor Rührung in die Augen.

Er lächelte verlegen, atmete tief durch und sprach:

„Mein Junge, ich hoffe und wünsche mir, dass jedes dieser Hundekinder einen Besitzer bekommen wird wie dich!“

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Die Moral von der Geschichte:

Im Leben kommt es nicht darauf an, was du hast und was du kannst,
sondern dass dich jemand annimmt und liebt, so wie du bist!

bzw. (auch sehr gut passend:)

„Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen, wer wir wirklich sind,
sondern unsere Entscheidungen!“
(Professor Dumbledoor in „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“)

Quelle: Der Junge und der Hund

p.s. Danke an Hilger Schneider von Xing