Python programmieren trotz Handicap – Mit Kommentare Code erklären

In diesem Blogartikel erkläre ich, was Kommentare sind.

Wenn Sie ein Programm programmieren und das Programm wird einfach länger, angenommen ihr Programm hat 100 Python Codezeilen. Dann wird irgendwann für Sie schwierig, sich zu merken, welcher Python-Code für welche Programmfunktion zuständig ist.

Damit Sie auch noch in sechs Monaten oder in 12 Monaten wissen, was ihr Programm an welcher Stelle macht, deswegen können Sie Kommentare schreiben. Kommentare erklären praktisch den Programmcode.

Python-Code

Hier der Python-Code für diese Lektion:

1    if __name__ == '__main__':
2      """Das ist die Hauptfunktion  
3         des Progammes """
4    
5      # Variable werte zuweisen
6      ganze_zahl = 25
7      float_zahl = 2.5
8    
9      # Den Type einer Variable herausfinden
10     print(type(ganze_zahl))
11     print(type(float_zahl))
12   
13     # Rechnen mit ganzen Zahlen und Fließkommazahlen
14     print(ganze_zahl+float_zahl)
15     print(ganze_zahl-float_zahl)
16     print(ganze_zahl*float_zahl)
17     print(ganze_zahl/float_zahl)

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Barrierefreie Apps – Warum wird Barrierefreiheit immer wichtiger?

In diesem Artikel wird erklärt, warum Barrierefreiheit bei Apps immer wichtiger wird.

Barrierefreie Apps – Definition

Barrierefreie Apps, sind Apps, die so entwickelt werden, dass sie von allen Menschen, auch Menschen mit Behinderungen und andere körperliche Einschränkungen bedient werden können.
App ist die Abkürzung für Application. Application ist englisch und heißt auf deutsch Anwendung. Eine App ist demzufolge eine Anwendung die auf bestimmten Geräten in bestimmten Betriebssystemen eingesetzt werden kann. Eine barrierefreie App ist eine Anwendung die für alle Menschen bedienbar ist. Ein anderes Wort für Barrierefreiheit ist zugänglich oder Zugänglichkeit.

Apps barrierefrei entwickeln – mit welchen Programmiersprachen geht es?

Die wichtigsten Programmiersprachen um eine App barrierefrei zu entwickeln sind:

  • Java für Android
  • Kotlin für Android
  • Swift für IOS
  • ObjectiveC für IOS

Progressive Web-Apps werden mit HTML, CSS und Javascript entwickelt.

Das Menü "Zum Home-Bildschirm" muss angetippt werden um die Progressive Web App "Marlems Communicator" auf dem Ipad zu installieren
Installation einer progressiven Web-App auf einem Ipad mit IOS 14

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Barrierefreies Webdesign – Ausführliche Erklärung in Text, Bild und Video

Vor ca. 10 Jahren begann mein Interesse für barrierefreies Webdesign. Hier im „Schwabenländle“ gibt es noch immer viele Leute die so gar keine Ahnung haben um was es eigentlich geht wenn ich über Webdesign für Menschen mit Behinderungen rede. Deswegen schreibe ich nochmal einen ausführlichen Blogartikel in dem ich erkläre was behindertengerechtes Webdesign bedeutet und warum es wichtig ist, dass ALLE Seiten im Internet auf barrierefrei werden! Das Thema Barrierefreiheit bei Webdesign wird immer wichtiger, weil es auch ältere Menschen betrifft. Weil es mir sehr wichtig ist, damit Sie barrierefreies Webdesign verstehen, wird dieser Artikel sehr ausführlich. Das Thema barrierefreies Webdesign bzw. nutzbares Internet oder “Barrierefreiheit Internet” wird immer wichtiger. Aktion Mensch setzt sich auch stark dafür ein, dass Seiten im Internet frei von Barrieren gestaltet werden.

Definiton

Barrierefreiheit bedeutet ohne Hindernisse. Barrierefreiheit gibt es bei Gebäuden, auf der Straße oder in der EDV. Barrierefreiheit in der EDV bedeutet, dass Websites und Software barrierefreier gestaltet sind, dass Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen die Webseite / Software bedienen können.
Behindertengerechtes Webdesign bedeutet, dass eine Webseite so gestaltet ist, dass sie auch für Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen wahrnehmbar ist. Es geht also darum dass Websites für alle Menschen wahrnehmbar und erfahrbar sind. Oft kommt auch der Begriff Barrierefreies Internet oder Barrierefreiheit Internet oder barrierefreie Webseiten / Websites / Internetseiten oder accessibility (=Zugänglichkeit) bei Webauftritten oder behindertengerechtes Webdesign anstelle von barrierefreies Webdesign vor. Dies meint aber das Gleiche.

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Windows 10 für Senioren

Beim Stöbern im Internet habe ich entdeckt, dass es mittlerweile Bücher gibt, die sich speziell an Senioren richten. Nun möchte ich mal einen Artikel über Windows 10 für Senioren schreiben um herauszufinden, ob so ein Artikel Senioren anlockt.

Warum dieser Artikel für Senioren?

Für mich als langjähriger Experte in Sachen Barrierefreiheit in der Informatik war es von Beginn an klar, dass dieses Thema nicht nur für Menschen mit Behinderungen interessant ist, sondern auch für ältere Menschen, die auch Senioren genannt werden. Bei Amazon  habe ich nun Bücher entdeckt die Smartphones, Iphones und Tablets für Senioren erklären. Jetzt habe ich mich gefragt, warum es diese Art von Bücher gibt. Eine Suchanfrage mit der Suchmaschine Google bringt die Antwort: Es gibt 17 Millionen Senioren in Deutschland: Statistiken zu Senioren
Es gibt also sehr viel Senioren. Die Zielgruppe ist so groß, dass es sich lohnt für diese Zielgruppe extra Bücher zu schreiben.
Nun möchte ich ausprobieren, ob ich mit diesem Bergartikel neue Blogbesucher bekomme. Die Senioren !

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Paralympics-Sportler Markus Rehm wird Deutscher Meister bei den Sportlern ohne Behinderungen – Sind jetzt behinderte Menschen plötzlich mehr wert?

Markus Rehm ist als behinderter Sportler deutscher Meister der Nichtbehinderten geworden. Der Weitspringer schaffte dabei auch die Qualifikationsnorm für die Europameisterschaft im August.

In nachstehenden Artikel können Sie nachlesen was genau passiert ist:
Markus Rehm wird Deutscher Meister und schafft die EM-Norm

Markus Rehm hat eine Beinprothese. Nun wird darüber diskutiert ob eine Prothese ein unfairer Vorteil ist. Ich möchte in diesem Artikel nicht darüber nachdenken ob eine Prothese „Materialdopping“ ist. Ich möchte darüber nachdenken ob es nach diesem Ereignis noch Sinn macht, Menschen mit Behinderung als „minderwertig“ zu bezeichnen.

Die bisherige Sicht der Gesellschaft auf Menschen mit Behinderungen

Lange Zeit galten Menschen mit Behinderte als „minderwertig“. Im Schwerbehindertengesetz, dass es zum Glück nicht mehr gibt, wurde Behinderung als „regelwidriger Zustand“ definiert!

Behinderte werden oft nicht als Arbeitnehmer eingestellt, weil sie körperlich nicht so belastbar sind, wie Menschen ohne Behinderung.

Behinderte sind als Lebenspartner unattraktiv. Behinderte kosten zuviel Geld und vieles mehr. Solche Ansichten „spuken“ noch immer durch Deutschland!

Gesetze versuchen die Gleichstellung von Behinderten zu „befehlen“!

Seit 1994 steht im deutschen Grundgesetz dass der Staat Behinderte nicht benachteiligen darf. Seit 2002 gibt es ein Gleichstellungsgesetz welches den Staat dazu verpflichtet dafür zu sorgen, dass Menschen mit Behinderung die gleichen Chancen haben wie Menschen ohne Behinderung. Seit 2007 gibt es ein Gleichbehandlungsgesetz welches u.a. verhindern soll, dass Behinderte im Umgang Bürger gegen Bürger benachteiligt werden.

Diese Gesetze waren und sind mit Sicherheit nicht schlecht! Dennoch ändern Sie nicht wirklich was an der Sichtweise wie in Deutschland über Behinderung gedacht wird.

Aufklärungsarbeit wäre meiner Meinung nach viel besser wie Gesetze! Unser Land benötigt eine neue Sichtweise auf Menschen mit Behinderungen! Der erste Fehler ist bereits menschliches Leben nach dessen Leistungsfähigkeit bewerten zu wollen. Die Fähigkeiten zwei verschiedener Körper können so unterschiedlich sein, dass ein Vergleich einfach nicht durchführbar ist.
Hilfen suchen statt bewerten!

Was ist jetzt im Sport passiert? Markus Rehm hat auf der rechten Seite nur ein halbes Bein! Das fehlen eines halben Beines ist ein schwerer Verlust. Laufen nur mit einem Bein geht gar nicht. Menschen die ein Bein verloren haben, bekommen regelmäßig Phantomschmerzen. Phantomschmerzen bedeutet, dass fehlende Teil des Beins schmerzt!
Er wollte sich aber nicht damit abfinden, dass er nun weniger Wert ist, weil ihm ein halbes Bein fehlt.

Rehm hatte eine Idee: Er besorgte sich einen künstlichen Ersatz für sein Bein. Eine Prothese! Ein Hilfsmittel!

Prothesen / Hilfsmittel machen Menschen mit Behinderung „wertvoll“ !?

Die Beinprothese sollte eigentlich nur das fehlende halbe Bein von Markus Rehm ersetzen. Markus Rehm war im Weitsprung im Vergleich mit anderen Behindertensportler immer der beste! Das war für ihn keine Herausforderung mehr.
Jetzt ist er zu den Weitspringern ohne Behinderung und hat dort gewonnen. Plötzlich ist ein behindertes Leben mit Hilfsmittel mehr wert wie ein nichtbehindertes Leben ohne Hilfsmittel! Markus Rehm hatte angeblich einen Vorteil!

Was halten Sie von der Idee? Ohne Hilfsmittel weniger wert, mit Hilfsmittel mehr wert! Ist das nicht völlig schräg? Merken Sie lieber Blogleser wie schnell es völlig unübersichtlich wird, wenn aufgrund körperlichen Möglichkeiten ein Mensch bewertet wird!

Marlem-Software baut EDV Prothesen seit dem Jahr 2000

Im Jahr 2000 gab es den ersten Webauftritt mit der Bezeichnung „Marlem-Software“. Damals war es eine private Webseite. Ich begann Software zu entwickeln die behinderte Menschen helfen den Computer zu bedienen. Ich habe diese Software „Behindertensoftware“ genannt. Diese Art von Software(=Prothese) befähigt behinderte Menschen den Computer so zu bedienen als ob diese keine körperliche Einschränkung haben. Ich war und bin der Meinung, dass behinderte Menschen mit Hilfe von „EDV-Prothesen“ gleiches lesten können wie Menschen ohne Behinderungen.

Lassen Sie uns Hilfsmittel / Prothesen bauen um körperliche Einschränkungen auszugleichen!

Der Sieg von Markus Rehm im Weitsprung gegen Sportler ohne Behinderung zeigt ganz klar, dass es sich lohnt behinderte Menschen zu unterstützen. Es ist nicht sinnvoll Menschen zu ignorieren oder in eine Ecke zu stellen nur weil diese körperliche Einschränkungen haben.

Menschen mit Behinderung können durch Hilfsmittel / Prothesen körperliche Einschränkungen ausgleichen. Ein Leben mit Behinderung muss überhaupt nicht zwangsläufig weniger wert sein als ein Leben ohne Behinderungen.

Wenn Sie eine Behinderung haben, dann suchen Sie nach Prothesen welche Sie zum Sieger machen. Wenn Sie keine Behinderung haben und einen Menschen mit Behinderung begegnen, dann überlegen Sie welche „Prothese“ (=Hilfsmittel) er benötigt, damit er ein glückliches Leben führen kann.

Ich und mein Unternehmen Marlem-Software werden weiterhin EDV-Prothesen bauen, weil durch Prothesen das Leben von Menschen mit Behinderung noch mehr Möglichkeiten hat!

Ich würde mir wünschen, dass dieses Ereignis dazu führt das ganz Deutschland über Menschen mit Behinderung neu nachdenkt!

Jeder Mensch ist wertvoll und kann Höchstleistungen vollbringen! Der eine ohne, der andere mit „Prothese“ !!!

Danke an Markus Brehm!!!

Paralympics 2014: Wie können verschiedene Behinderungen sportlich fair miteinander verglichen werden

Damit Sie genügend Hintergrundwissen haben um zu verstehen was bei den Paralympics geschieht , möchte ich hier erklären wie in den einzelnen Sportarten verschiedene Behinderungen fair miteinander verglichen werden können.

Das Problem

Stellen Sie sich vor ein Rollstuhlfahrer auf einem Mono-Ski und ein Mensch der laufen kann fahren um die Wette in der Ski-Abfahrt. Dieser vergleich wäre höchst unfair. Oder angenommen beim Skilanglauf würden Menschen die sehen können gegen blinde Menschen antreten, das ging überhaupt nicht.

Die Lösung – Klassifizierung

Sinn der Klassifizierung is nicht nur ein fairer Vergleich zwischen Behindertensportler, sondern ganz generell Menschen mit Behinderungen zu motivieren Sport zu betreiben.
Die Klassifizierung schafft es, dass Teilnehmer einer Sportart in ähnliche Gruppen zusammengefasst werden, deren Leistungen vergleichbar sind.
Die Vielfalt der Behinderungsarten und Behinderungsformen hat zur Auswahl spezifischer Sportdisziplinen und zur Anwendung eigener Klassifizierungssysteme geführt.

Behinderung Anzahl der Klassen
Sehschädigung/ Blindheit 3
Körperbehinderung, stehend 7
Rollstuhlfahrer 4 „Track“ 8 „Field“
Spastische Lähmungen 7
Geistige Behinderung 1

Diese Klassifizierung macht es möglich, dass verschiedene Behinderungsarten fair miteinander verglichen werden können.

Paralympics 2012 – was heißt hier eigentlich behindert?

Vom 29. August bis zum 9. September war in London die Paralympics, die olympischen Spiele der Menschen mit Behinderung. Was dort alles gezeigt wurde, was bei den Paralympics funktioniert und in unserer Gesellschaft noch immer nicht, das erfahren Sie in diesem Blogartikel. Ich würde mich freuen wenn viele Menschen durch diesen Artikel ins Nachdenken kommen und sich was ändert in unserer Gesellschaft.

Am 29. August 2012 um 22:00uhr wurden die Paralympics 2012 eröffnet. Die Paralympics sind die olympischen Spiele der Menschen mit Behinderung. 4200 Sportler mit Behinderung trafen sich in London um ihre sportlichen Fähigkeiten zu vergleichen. Es waren spannende, emotionale und erfolgreiche Paralympics. Mir sind während der Paralympics einige Sachen aufgefallen, bei denen ich mir wünschen sie würden nicht nur bei den Paralympics umgesetzt werden. Diese möchte ich jetzt näher beleuchten:

 

Wenn jemand Hilfe benötigt bekommt er sie!

Beim Schwimmen habe ich mehrfach gesehen, dass bestimmte Sportler auf dem Startblock festgehalten wurden, damit sie nicht das Gleichgewicht verlieren und umfallen.
Damit blinde Menschen Weitsprung machen können, bedarf es zwei Hilfspersonen. Beim Tischtennis für Rollstuhlfahrer war es selbstverständlich dass Menschen ohne Behinderung nach den Tischtennisbällen gesprungen sind und diese den Rollstuhlfahrern wieder gegeben haben. Wenn ein blinder Mensch einen X Meter Lauf machen möchte, ist es selbstverständlich dass er einen Begleitläufer bekommt.
Behindertensportler mit einem Bein bekommen eine Beinprothese die so gut ist, dass inzwischen Diskussionen aufflammen ob eine Beinprothese nicht besser ist wie ein Bein aus Fleisch und Blut!

Dieses ganzen Hilfestellungen und Hilfspersonen bekommen die Behindertensportler ganz ohne Antrag! Es muss auch nicht erst ein Gesetz ins Leben gerufen werden, damit Ungerechtigkeiten beseitigt werden. Das goldene Gebot der Paralympics lautet: Wer Hilfe benötigt bekommt sie auch.

Damit Sie als Blogleser den Unterschied zur Realität des Alltagslebens eines Behinderten verstehen, kommen hier zwei Beispiele:

Wenn ein Mensch mit Behinderung sich komplett selbstständig anziehen kann, selber sich baden, waschen und rasieren kann, aber Hilfe benötigt beim Putzen und Wäsche waschen, wird ihm diese Hilfe verweigert, weil es keinen Paragraphen gibt der es erlaubt diesem Menschen die Hilfe zu geben die er benötigt.

Wenn ein Mensch mit Behinderung einen Antrag auf Arbeitslosengeld stellt(egal ob Arbeitslosengeld 1 oder 2) bekommt er das gleiche Geld wie ein Mensch ohne Behinderung. Das er behinderungsbedingte Mehrkosten wie z. B. Regelmäßige Schuhreparaturen wegen einer Gehbehinderung, Krankengymnastik wegen Rückenprobleme mit finanziellem Eigenanteil, Sprachtherapie finanziellem Eigenanteil hat ist dem Gesetzgeber egal. Diese Ungerechtigkeiten werden vom Gesetzgeber und vom jeweiligen Sachbearbeiter als „Die Welt ist eben Ungerecht!“ hingenommen und es ist keine Motivation vorhanden diese offensichtliche Ungerechtigkeiten zu beseitigen.

 

Vergleichen ja, aber intelligent!

Waren Sie etwas irritiert, dass zum Beispiel beim Tischtennis mehrere Goldmedaillen vergeben wurden? Bei der Olympiade der Menschen ohne Behinderung wurde im Tischtennis nur eine Goldmedaille vergeben. Warum eigentlich?

Stellen Sie sich vor es spielt jemand im stehen gegen jemand im Rollstuhl. Der Stehende hat eine viel größere Reichweite wie der Rollstuhlfahrer. Als Stehender kann man einem Schmetterball viel mehr Energie und Kraft mitgeben wie als Rollstuhlfahrer. Der Wettkampf wäre sehr unfair. Deswegen wegen hat man Rollstuhlfahrer gegeneinander spielen lassen und Stehende gegeneinander spielen lassen. Es ging sogar so weit, dass es bei den Rollstuhlfahrern noch Unterkategorien gab, weil die Bewegungsmöglichkeiten sehr unterschiedlich war. Die genauen Klassifizierungen können Sie in diesem Blogartikel nachlesen: Paralympics: Wie können unterschiedliche Behinderungen fair verglichen werden? .

 

Alle Medaillen waren gleich viel wert!

Die Klassifizierungen in unterschiedliche Behinderungsarten hatte noch einen anderen wichtigen Grund. Alle Leistungen waren gleich viel wert. Es hat hinterher nie geheißen, dass die Goldmedaille leicht gewonnen wurde, weil ja die körperliche Einschränkung gar nicht sooo dramatisch ist.

Jede Leistung wurde honoriert. Jeder Behindertensportler wurde gelobt und man zollte ihm Respekt. Schließlich war es ein Vergleich mit den Weltbesten Behindertensportlern!

Ich nehme die letzten beiden Punkte zusammen um den Leser gut aufzuzeigen, wie es momentan noch in unserer Gesellschaft funktioniert:

Angenommen ein schwerbehinderter Mensch mit eine starken Gehbehinderung und einer stark behinderten rechten Hand kann 3 Programmiersprachen. Jetzt findet er eine Arbeit im Angestelltenverhältnis. Der Arbeitgeber bekommt vom Staat 70% des Gehalts wieder als Nachteilausgleich. Aufgrund der stark behinderten rechten Hand ist das Arbeitstempo deutlich langsamer wie bei einem Mensch ohne Behinderung. Deswegen und nur deswegen bekommt der Arbeitgeber vom Staat die 70%.
Wenn der behinderte Programmierer genügend Zeit bekommt, liefert er fehlerfreie Programmierarbeit ab!

Trotzdem wird dem behinderten Programmierer regelmäßig vorgeworfen er sei zu langsam und weil er zu langsam ist, könne man ihn zum Programmieren nicht gebrauchen. Die Fähigkeit, dass erlernen und beherrschen von 3 Programmiersprachen wird als wertlos angesehen, wenn es nicht in einem bestimmten Zeitfenster erfolgt. Völlig unter den Tisch fällt auch, dass die Definition von „schnell“ Programmieren von Person zu Person komplett verschieden sein kann. Es wird auch leider nicht darüber nachgedacht, ob die Geschwindigkeit durch Hilfsmittel (bei den Paralympics zum Beispiel die Prothesen, Begleitläufer bei Blinden oder die Mädchen die für die Rollstuhlfahrer beim Tischtennis die Bälle geholt haben) oder Hilfspersonen verbessert werden kann.

Unfair vergleichen ist einfach uncool!

Hier kann und muss die Gesellschaft von den Paralympics noch viel lernen. Es muss zur Selbstverständlichkeit werden dass Fähigkeiten gefördert werden! Es muss zur Selbstverständlichkeit werden, dass Grenzen durch Hilfsmittel und Hilfspersonen überwunden werden und die Fähigkeit im Vordergrund steht.

 

Behindert sein ist cool und kommt ausführlich im Fernsehen

Noch nie hat ARD und ZDF so viel im Fernsehen gezeigt von den Paralympics wie dieses Jahr. Es wurde meistens 6 Stunden pro Tag im Fernsehen gezeigt. Es wurden alle paralympischen Sportarten gezeigt. Deutsche und auch manchmal nichtdeutsche Medaillengewinner wurden interviewt, es wurde gezeigt wie barrierefrei London ist, es wurde oft gezeigt warum ein bestimmter Paralympicsportler behindert ist und wie es dazu kam. Es wurden Prothesen gezeigt, Handbikes(Handfahrrad, man „tritt“ nicht mit dem Fuß, sondern mit der Hand) einfach alles! „Behinderung total“!

Durch diese Fernseh-Offensive wurde dem Zuschauer das Gefühl vermittelt, dass man sich nicht schämen muss, wenn jemand eine Behinderung hat! Es wurde auf tolle Art und Weise gezeigt, dass die Stärken von behinderten Menschen wichtiger sind wie Ihre Einschränkungen. Es wurde gezeigt, dass behinderte Menschen auch „hübsch“ sein können und Lebenspartner / Familie haben. Behinderte Menschen wurden plötzlich richtig wichtig!

Ich möchte diesen Artikel mit einem Satz beenden, der für den einen oder anderen sehr „schräg“ klingt. Es ist das Ende eines Prozesses der 42 Jahr gedauert hat. Der supertolle Geschäftskontakt zu Mony Kochanek und Arnulf Krebs und weitere tolle Geschäftskontakte auf Xing, die Tatsache dass in Sachen barrierefreie Software-Entwicklung sich dieses Jahr gigantisch viel getan hat, was sich auch sehr positiv auf meine Auftragslage auswirkt, die vielen positiven Erlebnisse in der Kirche ICF-Reutlingen und 10 Tage Paralympics befähigen mich diesen Satz zu schreiben:

Ich bin stolz behindert zu sein!

Birgit Kober holt Gold mit Weltrekord im Kugelstoßen

Das 14. Gold holt Paralympics-Debütantin Birgit Kober im Kugelstoßen.

Der erste Versuch von Birgit Kober sicherte Ihr schon Gold. Mit 10,25 Metern verbesserte die Rollstuhl-Fahrerin mit den Koordinationsstörungen ihre eigene Bestmarke und konnte den Wettkampf vor 80.000 Zuschauern danach lachend beobachten.

Übersicht über alle Paralympics 2012 Blogartikel

Denise Schindler und Steffen Warias gewinnen Silber

Denise Schindler und Steffen Warias gewinnen Silber im Radfahren bei den Paralympics.

Auf der Bahn hat es leider für Denise Schindler zu keiner Medaille gereicht. Beim Straßenrennen musste die 26jährige Münchnerin sich nur der Chinesin Sini Zeng um neun Sekunden geschlagen geben. Im Sprint gelang Schindler ebenfalls der zweite Platz. Als kleines Kind mit zwei Jahren war Denise Schindler ausgerutscht und vor eine Straßenbahn gefallen; Schindler übelebte knapp, verlor aber ihren rechten Unterschenkel.

Der 27-Jährige Steffen Warias gewann eine Silbermedaille im Straßenrad-Sprint. Nur der Italiener Roberto Bargna war besser wie Warias und gewann Gold. Tobias Graf (Freiburg) und  Michael Teuber (München) gingen leer aus.

Übersicht über alle Paralympics 2012 Blogartikel

Handbikerin Eskau sorgt für drittes deutsches Gold bei den Paralympics

Im paralympischen Straßenrennen mit dem Handbike geht Gold und Silber an Deutschland.

Die deutschen Handbikerinnen Andrea Eskau und Dorothee Vieth haben für weitere Medaillen beim paralympischen Zeitfahren gesorgt. Eskau sicherte sich Gold in 28:18,09 Minuten. Dorothee Vieth benötigte 30:00,19 Minuten und gewann Silber vor Laura de Vaan aus den Niederlanden (30:24,82 Minuten).

in Peking hatte die 40-jährige Eskau bereits Gold im Straßenrennen gewonnen. Für Vieth war es das beste Ergebnis ihrer Karriere nach zwei Mal Bronze vor vier Jahren in China.

Übersicht über alle Paralympics 2012 Blogartikel