Barrierefreiheit in der Informatik: Lexikon der Behinderungsarten

In einer Fachzeitschrift für Suchmaschinenoptimierung habe ich in einem Artikel gelesen, dass die meisten Programmierer sehr wenig Ahnung von den verschiedenen Behinderungsarten haben. Das möchte ich mit diesem Blogartikel ändern.

Die Idee hinter diesem Artikel

Egal, ob es sich um Richtlinien für barrierefreies Webdesign oder barrierefreie Softwareentwicklung  oft ist es für Programmierer nicht klar, welche Kriterien für welche Behinderungsart wichtig ist.
Deswegen werde ich hier Behinderungsarten beschreiben und welche Probleme diese Behinderungsart bei der Bedienung von Webseiten und Programme haben.
Ich werde pro Behinderungsart nicht alle, sondern nur die wichtigsten Probleme schildern.
Wenn es für bestimmte Einschränkungen Blogartikel gibt, dann werden diese Verlinkt.
Ziel ist es, einen übersichtlichen Artikel zu schreiben, der Webentwicklern und Softwareentwickler hilft, die Richtlinien für Barrierefreies Webdesign und barrierefreie Softwareentwicklung zu verstehen, weil sie die Behinderungsarten kennen lernen die hinter den Richtlinien stehen.

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Paralympics 2014: Wie können verschiedene Behinderungen sportlich fair miteinander verglichen werden

Damit Sie genügend Hintergrundwissen haben um zu verstehen was bei den Paralympics geschieht , möchte ich hier erklären wie in den einzelnen Sportarten verschiedene Behinderungen fair miteinander verglichen werden können.

Das Problem

Stellen Sie sich vor ein Rollstuhlfahrer auf einem Mono-Ski und ein Mensch der laufen kann fahren um die Wette in der Ski-Abfahrt. Dieser vergleich wäre höchst unfair. Oder angenommen beim Skilanglauf würden Menschen die sehen können gegen blinde Menschen antreten, das ging überhaupt nicht.

Die Lösung – Klassifizierung

Sinn der Klassifizierung is nicht nur ein fairer Vergleich zwischen Behindertensportler, sondern ganz generell Menschen mit Behinderungen zu motivieren Sport zu betreiben.
Die Klassifizierung schafft es, dass Teilnehmer einer Sportart in ähnliche Gruppen zusammengefasst werden, deren Leistungen vergleichbar sind.
Die Vielfalt der Behinderungsarten und Behinderungsformen hat zur Auswahl spezifischer Sportdisziplinen und zur Anwendung eigener Klassifizierungssysteme geführt.

Behinderung Anzahl der Klassen
Sehschädigung/ Blindheit 3
Körperbehinderung, stehend 7
Rollstuhlfahrer 4 „Track“ 8 „Field“
Spastische Lähmungen 7
Geistige Behinderung 1

Diese Klassifizierung macht es möglich, dass verschiedene Behinderungsarten fair miteinander verglichen werden können.

Paralympics: Wie können unterschiedliche Behinderungen fair verglichen werden?

Ich bin gerade auf Facebook gefragt worden wie es sein kann, dass man Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen vergleicht. Dies möchte ich gerne in diesem Blogartikel erklären.

Die Behindertensportler werden in unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Diese Einteilung nennt sich „Klassifizierung“. Die Art der Behinderung und ihre Auswirkung auf die Ausübung einer jeweiligen Sportart wird bei der Klassifizierung berücksichtigt.

Beispiel: Wenn ein Paralympics-Schwimmer Beine hat, die er aber nicht bewegen kann, hat er gegenüber einem Schwimmer ganz ohne Beine keinen Vorteil. Bei den einzelnen Sportarten gibt es verschiedene Behinderungsklassen. Deswegen wurden zum Beispiel im Tischtennis mehrere Goldmedaillen vergeben. Hier spielten Fußgänger gegeneinander und Rollstuhlfahrer gegeneinander. Bei den Rollstuhlfahrern wurde nochmal nach Beweglichkeit unterschieden beim Tischtennis.

Folgende Behinderungsarten werden in allen Sportarten unterschieden:

1. Amputierte
Athleten, denen mindestens ein Hauptgelenk in einem Glied fehlt.

2. Zerebralparese
Athleten, die an einer Beeinträchtigung des Bewegungsablaufes und der Haltung leiden, bedingt durch Schädigungen eines oder mehrerer Steuerzentren im Gehirn.

3. Sehbehinderte
Athleten, die in unterschiedlichem Maße sehbehindert sind bis hin zu völliger Blindheit.

4. Rollstuhlsport
Sportler, die zur Ausübung ihres Sports einen Rollstuhl benutzen. Die Klassifizierung findet in allen Sportarten statt, die Rollstuhlsportler betreiben (Rollstuhlrugby, Leichtathletik, Rollstuhlbasketball, Tischtennis, Rollstuhltennis).

5. Kleinwüchsige
Sportler, die höchstens 1,45 m (Männer) oder 1,37 m (Frauen) groß sind.[5]

6. Les Autres („Die Anderen, alle Übrigen“)
Dieser Begriff umschreibt Athleten mit unterschiedlichen Behinderungen, die den Bewegungsapparat betreffen, die aber in keine der anderen fünf Behinderungsklassen eingeordnet werden können.

Es werden also nur Behinderungsarten gegeneinander antreten die sehr ähnliche Einschränkungen haben oder die Auswirkung der Einschränkungen sehr ähnlich sind. Dadurch sind die Wettkämpfe sehr fair!

Übersicht über alle Paralympics 2012 Blogartikel