Android N, das Betriebssystem von Google, wartet mit deutlichen Fortschritten bei der Barrierefreiheit auf. Die mit und für Menschen mit Behinderungen erarbeiteten Bedienkonzepte haben das Potenzial, für jedermann nützlich zu sein.
Für manche Menschen mit Behinderung ist es schwierig einen Touch-Screen zu bedienen. Deswegen möchte Google, dass Android N mit Kopfsteuerung mit werden kann. Außerdem öffnete Google am Eröffnungstag der I/O den Beta-Test der App „Voice Access„. Voice Access ermöglicht grundlegende Bedienschritte wie scrollen und tippen per Sprachkommando.
Daneben wurde eine Reihe kleinerer Optimierungen für behinderte Menschen angekündigt. Und das ist eigentlich jedermann, wie Googlerin Maya Ben Ari betonte: „Wenn wir Autofahren, können wir nicht aufs Handy schauen. Wenn es laut ist, hören wir Signale vom Handy nicht. Und wenn wir gerade unsere Einkäufe nach Hause tragen, haben wir keine Hand frei, um einen Touchscreen zu bedienen.“
Die neue Programmierschnittstelle, die Touchbedienung ohne Berührung des Bildschirms ermöglicht, heißt „Gesture Dispatch“. Google zeigt zwei Wege wie diese Technik in Android eingebaut werden kann. Technisch aufwändiger ist die Bedienung durch kleine Kopfbewegungen. Die passende Software kommt vom israelischen Unternehmen Sesame Enable https://sesame-enable.com/ . Sie nutzt die Frontkamera von Handys und Tablets, um das Antlitz des Benutzers zu erfassen.
Nach einigen Sekunden Kalibrierung geht es bereits los. Mit Konzentration kann der User den Cursor über den Bildschirm bewegen. Lässt er ihn dort verharren, öffnet sich ein Kontextmenü, das unter anderem Tippen oder Wischen anbietet.
Zum Schluss noch ein tolles Video leider nur in englischer Sprache zur Barrierefreiheit bei Android N:
Behind the scenes: What’s new in Android accessibility – Google I/O 2016