Die AfD und ihr Erfolg – Warum ich jetzt aufklären muss

Am 23.2.2024 war in Deutschland Bundestagswahl. Die politische Partei AFD hat mehr stimmen bekommen wie die politischen Parteien SPD und Grüne. Deswegen muss ich jetzt aufklären. 

Warum dieser Artikel wichtig ist

Die AfD hat bei der Bundestagswahl 20 % der Stimmen bekommen. Das ist ein alarmierendes Zeichen. Viele Menschen wählen die AfD aus Protest oder weil sie mit der aktuellen Politik unzufrieden sind. Doch die AfD ist nicht einfach eine normale Partei. Sie steht für Ausgrenzung, Hass und Spaltung. Besonders Menschen mit Behinderungen und andere benachteiligte Gruppen haben viel zu verlieren, wenn die AfD mehr Macht bekommt.

Was ist die AfD?

Die Alternative für Deutschland (AfD) wurde 2013 gegründet. Anfangs war sie vor allem gegen den Euro und die EU. Doch schnell wurde sie immer radikaler. Heute ist sie eine rechtspopulistische bis rechtsextreme Partei. Sie hetzt gegen Migranten, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Teile der Partei werden sogar vom Verfassungsschutz beobachtet.

Auf dem Bild sieht man Artikel 3 des deutschen Grundgesetzes und dieser ist mit einem roten Kreuz durchgestrichen
Auf dem Bild sieht man Artikel 3 des deutschen Grundgesetzes und dieser ist mit einem roten Kreuz durchgestrichen

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Paralympics 2024 in Paris: Alle Infos, Termine, Sendezeiten, Sportarten, Medaillenspiegel, Live-Streams

Dieser Blogartikel informiert umfangreich über die Paralympics 2024.Termine, Sendezeiten, Sportarten, Medaillenspiegel, Live-Streams.

Was sind die Paralympics?

Die Paralympics sind die weltweit größten Sportwettkämpfe für Menschen mit körperlichen, geistigen oder Sinnesbehinderungen. Sie finden alle vier Jahre statt, immer kurz nach den Olympischen Spielen, und zwar am gleichen Austragungsort. Bei den Paralympics treten Athleten in verschiedenen Sportarten gegeneinander an, ähnlich wie bei den Olympischen Spielen.
Der Name „Paralympics“ setzt sich aus den Wörtern „parallel“ und „Olympics“ zusammen, was bedeutet, dass die Paralympics parallel zu den Olympischen Spielen stattfinden. Diese Wettkämpfe bieten den Athleten eine Bühne, um ihr sportliches Können zu zeigen und zu beweisen, dass eine Behinderung sie nicht daran hindert, herausragende Leistungen zu erbringen. Die Paralympics sind ein Zeichen für Inklusion und Chancengleichheit im Sport.

Dieses Jahr finden die Paralympics in Paris, der Hauptstadt von Frankreich statt.

Video von der Eröffnungsfeier:

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Monat Juli – Disability Pride Month

Der Monat Juli ist der „Disability Pride Month“. Was das bedeutet, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

Was ist der Disability Pride Month?

Folgender Text ist übersetzt aus dem englischsprachigen Wikipedia:

Der Disability Pride Month findet im Juli statt, „um zu hören, was die Stimmen behinderter Menschen über ihre Rechte und ihre Bedürfnisse zu sagen haben“. Der Monat wurde gewählt, um anzuerkennen, dass der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, George HW Bush, am 26. Juli 1990 das Gesetz über Amerikaner mit Behinderungen (ADA) unterzeichnete . Es wurde seitdem in anderen Ländern gefeiert wie dem Vereinigten Königreich und erhielt Medienaufmerksamkeit in Südafrika .
Es ist kein Bundesfeiertag in den USA und wird meist inoffiziell gefeiert; Einige lokale Regierungen erkennen den Monat jedoch an. Paraden finden in Los Angeles , New York , San Francisco , San Antonio und mehr statt. Ab 2015 wurde es von New York City unter seinem Bürgermeister Bill de Blasio anerkannt, um die 25 Jahre seit dem Tod der ADA zu ehren.

Ich bin stolz auf die vielen Sachen, die trotz meiner Körperbehinderung erreicht habe!
Ich bin stolz!

Markus Lemcke als Referent auf dem World Usability 2017
Ein Experte für digitale Barrierefreiheit darf auf einem Welttag für Benutzerfreundlichkeit einen Vortrag halten. P R I D E !!!!

Philosophie ist nicht nur Theorie!

Ich habe mir das erste Buch gekauft, dass von einem Philosophen namens Richard David Precht geschrieben wurde. Warum ich seit vielen Jahren sonntags die Fernsehsendung „Sternstunde der Philosophie“ schaue und ich mir dieses Buch gekauft habe, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

„Wir haben eine Europäische Union, eine Uno und eine Nato. Wenn in einem Land ein Diktator ein ganzes Land unterdrückt, können die alle nichts dagegen tun, warum eigentlich?“
Laut Anne Will, Sandra Maischberger und Markus Lanz muss man was gegen die Flüchtlinge tun, oder was mit den Flüchtlingen tun, aber niemand analysiert, warum soll viele Menschen Ihr Heimatland verlassen! Niemand verlässt doch freiwillig sein Heimatland!“
„Warum werden ausgerechnet Gesetze zur Sicherung von Gleichstellung von Behinderten und Gleichbehandlung von Menschen in Deutschland nie umgesetzt? In meiner Beamtenausbildung zum mittleren Dienst, habe ich gelernt, dass es in Deutschland eine Gewaltenteilung gibt. Legislative, Exekutive und Judikative. Die Presse ist die 4 Gewalt und hat eigentlich die demokratische Aufgabe die 3 anderen Gewalten zu kontrollieren. Warum machen die das nicht?“

Solche Gedanken beschäftigen mich schon sehr lange. Allerdings habe ich nicht gewusst, dass diese Gedanken philosophisch sind. Das weiß ich erst, seit ich sonntagmorgens in 3Sat die Fernsehsendung „Sternstunde der Philosophie“ anschaue.
Tatsächlich wurden alle 3 Themen, die ich oben beschrieben habe, in Sternstunde der Philosophie diskutiert. Beim Thema Presse als vierte Gewalt, ging es nicht um Gesetze für Behinderte, sondern es wurde allgemein darüber nachgedacht, ob es heutzutage noch sinnvoll ist, dass die Presse die Aufgabe der vierten Gewalt übernimmt. Inzwischen ist Sternstunde der Philosophie meine Lieblingsfernsehsendung!

Nun hat Richard David Precht ein neues Buch geschrieben mit dem Titel „Von der Pflicht“. Ich habe mir das Buch gekauft und werde es im August lesen.

Buch von Richard David Precht mit dem Titel "Von der Pflicht"
Buch von Richard David Precht mit dem Titel „Von der Pflicht“. Auf dem Buchcover sieht man eine Corona-Maske.

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Barrierefreiheit in der Informatik 2018: Ziele, Wünsche und Träume für Marlem-Software und Deutschland

In diesem Blogartikel geht es um Ziele in Sachen Barrierefreiheit in der Informatik und um Ziele des Unternehmens Marlem-Software.

Barrierefreiheit in der Informatik – Was ist das?

Barrierefreiheit in der Informatik oder Accessibility in der Informatik bedeutet, dass Webseiten, Programme und Betriebssysteme so gestaltet sind, dass sie auch von Menschen mit körperlichen Einschränkungen bedient werden können.
In folgendem Video wird Barrierefreiheit in der Informatik erklärt.

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Barrierefreiheit in der Informatik: Jahresrückblick 2017 – Marlem-Software

Hier kommt ein Jahresrückblick was sich alles bei meinem Unternehmen Marlem-Software getan hat.

Das Ziel für 2017

Im Januar 2017 habe ich mir ein konkretes Ziel gesetzt:
Marlem-Software soll in Sachen Barrierefreiheit in der Informatik die Nummer 1 werden in Deutschland, Österreich und Schweiz!
Hier muss ich aber was erklären. Das Ziel ist nicht, dass ich behaupte: Ich bin der beste!
Das Ziel ist, dass ANDERE sagen, dass ich der BESTE bin!

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Welttag der Menschen mit Behinderungen 2017 – Markus Lemcke: Behindert in Reutlingen

Gestern war der 3. Dezember 2017. Der dritte Dezember ist jedes Jahr der Welttag der Menschen mit Behinderungen, auch wenn die Reutlinger Tageszeitung „Reutlinger General Anzeiger“ nie darüber berichtet. Ich schreibe heute über einige Erlebnisse die ich in Reutlingen regelmäßig erleben muss.

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Europäische Protesttag der Menschen mit Behinderungen 2017: Wie barrierefrei ist die Informatik in Deutschland

Der europäische Protesttag der Menschen mit Behinderungen 2017 und die Umsetzung der Barrierefreiheit in der Informatik in Deutschland ist Inhalt des Artikels.

Europäischer Protesttag der Menschen mit Behinderungen – Was ist das?

Der 5. Mai ist der europäische Protest-Tag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.
Das ist schwere Sprache und bedeutet: Am 5. Mai gehen viele Menschen mit und ohne Behinderung auf die Straße. Und setzen sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung ein.
Diesen Protest-Tag gibt es schon seit vielen Jahren. Der Verein Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben e.V. hat sich dafür stark gemacht.

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Markus, Berufen von Gott, trotz oder gerade wegen der Behinderung!?

Heute möchte ich über ein Thema schreiben, dass schon lange überfällig ist: Mein Glaube an Gott! Am Ende des Artikels gibt es sogar eine „Brücke“ zu meinem Unternehmen Marlem-Software.

Warum dieser Blogartikel?

Trotz Gleichstellungs-und Gleichbehandlungsgesetze müssen Menschen mit Behinderungen noch immer viele Benachteiligungen und Ungerechtigkeiten hinnehmen. Die Suche nach einem Lebenspartner ist auch alles andere als einfach. Da ist die Gefahr groß, dass Menschen mit Behinderungen Gott für diese Ungerechtigkeiten verantwortlich machen.
Ich möchte mit diesem Blogartikel aufzeigen, dass die Ungerechtigkeiten in dieser Welt nicht von Gott kommen, sondern von den Menschen. Als Christ mit Behinderung möchte ich, dass möglichst viele Menschen mit Behinderungen den Weg zu Gott finden und trotz viele „Weltlichen“ Ungerechtigkeiten an einen liebenden, gerechten Gott glauben können.

Ich bin Christ und gehe in die Kirche ICF-Reutlingen.

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Rollstuhlfechten Deutsche Meisterschaft 2016 – Markus Lemcke aus Reutlingen war zum ersten Mal dabei

Am Samstag den 5. März war ich zum ersten Mal auf einer Deutschen Meisterschaft im Rollstuhlfechten. Dieses Jahr war sie in Heidelberg. Was ich dort erlebt habe, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

Rollstuhlfechten – wie alles begann

Seit Juni 2013 bin ich in der Fechtabteilung des TSG Reutlingen . Der Grund warum ich mit fechten begonnen habe waren Schmerzen an der linken Schulter. Näheres können Sie im Blogartikel „Die Lust zum Rollstuhlfecht-Sieg, die tobt in mir!“ nachlesen.

Rollstuhlfechten Deutsche Meisterschaft 2016 – Die Anreise

Samstag morgen um 3:45Uhr klingelte der Wecker. Um 4:00 Uhr war meine Mutter da und half mir die Fechtstrümpfe und Fechthose anzuziehen. Die Fechtstrümpfe sind sehr lang, dass ist mit einer Hand schwierig.
Geplante Abfahrt war um 5:45uhr. Meine Mutter und ich waren schon um 5:20Uhr am Treffpunkt. Um ca. 6:00uhr ging es los Richtung Heidelberg.
Um ca. 7:30Uhr waren wir bereits in der Turnierhalle.

Turnierhalle der Deutschen Meisterschaft im Rollstuhlfechten in Heidelberg morgens gegen 7::30uhr

Rollstuhlfechten Deutsche Meisterschaft 2016 – Die Klassifizierung

Im Behindertensport, egal welche Sportart, gibt es eine große Herausforderung: Das sportliche vergleichen von Menschen mit völlig unterschiedlichen körperlichen Einschränkungen. Deswegen gibt es verschiedene Kategorien je nach schwere der körperlichen Einschränkung.
Im Prinzip darf jeder am Rollstuhlfechten teilnehmen, der durch eine dauerhafte Einschränkung Nachteile beim nicht-behinderten Fechten hat. Dazu zählen also nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern auch Amputierte oder Personen mit einer Knieversteifung.

Die Einteilung erfolgt in die Kategorien A, B und C. Bei komplettem Querschnitt kann man die Einteilung leicht vornehmen:

Fechter der Klasse A besitzen noch vollständig intakte Rücken- und Bauchmuskulatur, meist sind sie noch in der Lage, auf den Beinen zu stehen oder sogar zu laufen.

Fechter der Klasse B besitzen keine vollständige Rücken- und Bauchmuskulatur mehr, haben aber keine Einschränkungen im Bereich Arme und Hände.

Fechter der Klasse C haben auch keine vollständige Funktion von Armen und Händen aufzuweisen.

Eine Klassifizierung von inkompletten Querschnitten, Amputierten etc. ist nicht so einfach wie oben beschrieben. Zur Einstufung wurde von einer Klassifizierungskommission ein Verfahren entwickelt, wonach durch fechtspezifische Funktionstests die Einteilung vorgenommen wird.
Quelle: Rollstuhlfechten
Die Feststellung der Kategorie nennt sich Klassifizierung. Ich musste vor dem Turnier in eine Umkleidekabine und zwei Damen haben verschiedene Untersuchungen und Tests mir gemacht um meine Kategorie herauszufinden. Ich musste bestimmte Bewegungen mit den Armen und mit dem Oberkörper machen. Aufgrund dieser Tests und meines muskulösen Oberkörpers wurde ich in Kategorie B eingestuft.
Das war ein Schock für mich. Meine Trainer hatten mir gesagt, ich bin Kategorie C. Ich habe 3 Jahre jetzt als Kategorie C Fechter gefochten und plötzlich Kategorie B. Sicher fragen Sie sich, warum das so wichtig ist. Es geht um die Abstände zwischen den Rollstühlen. Da Kategorie C-Fechter mehr eingeschränkt sind aufgrund ihrer Behinderung, ist der Abstand weniger groß zum Gegnerischen Rollstuhl wie bei Kategorie B.
Ich musste also die deutsche Meisterschaft in einem Abstand zum Gegner fechten, den ich vorher noch nie trainiert hatte. Aufgrund meines Protests, holten die Damen meinen Trainer Philipp Pleier. Es wurde vereinbart dass die Damen mich während des Turniers beobachten und wenn sie aufgrund der Beobachtungen zu einem anderen Ergebnisses kommen, wird die Klassifizierung korrigiert. So kam es auch. Nach dem Turnier wurde ich in die Kategorie C eingestuft. Aber eben erst nach dem Turnier.

Rollstuhlfechten Deutsche Meisterschaft 2016 – Die Vorrunde

Die Vorrunde wurde in zwei Gruppen gefochten. In meiner Gruppe waren sehr viel B-Kategorie-Fechter die mit dem Oberkörper sehr viel beweglicher waren als ich. Joachim Friess, ein C-Kategorie-Fechter aus Heidelberg, war auch in meiner Gruppe. In der ersten Runde musste ich gleich gegen meinen Vereinsfreund Jörg Dinkelacker. Ich habe nicht wirklich gut gefochten und mit sehr viel Glück 5:4 gewonnen!
Nach Jörg, hatte ich eine Reihe von Gegnern die mit dem Oberkörper sehr viel beweglicher waren wie ich. Deswegen fehlte mir der Mut anzugreifen. Ich habe meinen Arm ganz lang gemacht und versucht den Gegner am Handgelenk zu treffen bzw. wenn er sich vor beugt um mich zu treffen, dass ich einen Armtreffer setzen kann.
Irgendwann kam ich dann gegen Joachim Friess. Wir kennen uns schon seit zwei Jahren. In meinen gedanklichen Vorbereitungen wollte ich ihn angreifen, harte Degenschläge machen und meine Muskelkraft ausspielen. Ich habe im letzten Jahr sehr viel Muskeltraining gemacht zuhause mit Gewichte, weil ich bei der Deutschen Meisterschaft gegen Gegner wie Joachim meine Muskelkraft als Vorteil ausspielen wollte. 100Mal bin ich im Kopf durchgegangen was ich in solch einem Gefecht versuchen werde. Jetzt saß ich vor Joachim wie ein Kaninchen vor der Schlange und alle tollen Pläne waren weg! Nichts ist mir eingefallen von all dem was ich mir vorgenommen hatte im Gefecht gegen Joachim. Nicht mal angreifen! Deswegen verlor ich sehr deutlich mit 5:2.

Rollstuhlfechten Deutsche Meisterschaft: Markus Lemcke versucht den Gegner zu treffen

Die erste k.o.-Runde

Weil ich gegen Jörg glücklich gewonnen hatte, kam ich in die erste k.o.-Runde. k.o.-Runde bedeutet, für den Verlierer ist die Deutsche Meisterschaft beendet!
Die Turnierausloser hatten irgendwie was gegen uns Reutlinger …
Ich musste gegen mein Vereinsfreund Max! Max und ich sind ungefähr gleich gut, wobei ich denke, dass er noch einen Tick besser fechtet wie ich! Ich stellte mich also auf einen sehr harten Kampf ein, bei dem es durchaus sein kann das ich verliere und dann die langersehnte Deutsche Meisterschaft für mich zu Ende ist.
Weil es für dieses Duell entscheidend war, muss ich vorher noch was erklären. Im Training haben wir gefochten wer zuerst 5,10 oder 15 Treffer beim Gegner setzt, gewinnt das Gefecht. Bei der deutschen Meisterschaft kam noch der Faktor Zeit dazu. Wenn eine bestimmte Zeit, entweder 3 oder 9 Minuten abgelaufen ist, gewinnt der Rollstuhlfechter, welcher die meisten gemacht Treffer hat. Diese Tatsache brachte mich auf eine Idee
Aus irgendwelchen Gründen war ich gegen Max von Beginn an immer leicht in Führung. Nach und nach wurde der Abstand größer. Beim Stand von 8 zu 4 für mich, beschloss ich, dass ich mit einem 8 zu 4 zufrieden bin und deswegen nur noch verteidige. Ich hielt meinen Oberkörper zurück und machte meinen Fechtarm lang und versuchte so Max auf Abstand zu halten bzw. ihn an der Hand zu treffen. Der Plan funktionierte und ich machte auf diese Weise 7 Treffer und gewann das Gefecht mit 15:4. Die erste k.o.-Runde war überstanden!

Die zweite k.o.-Runde – das Aus!

Die zweite k.o.-Runde verlor ich 15 zu 2! ganz deutlich. Dieser Gegner, gegen den ich verlor, wurde allerdings am ende zweiter in der Kategorie B / C.

Die Schluss-Tabelle

Hier liste ich die Abschluss-Tabelle auf der Kategorie B / C:

PlatzNationNameVereinJg.
1GERCHEEMA BalwinderTUS Maccabi Rostock1979
2GERKRATZAT HolgerOSC Berlin1967
3GERBARTMANN UweJena Caputs1961
4SUIDE OLIVEIRA Frederico NoahFechtclub Bern1999
5GERFRIESS JoachimFC Heidelberg/TSG Rohrbach1978
6GERWIDMAIER TimSV Böblingen1990
7GERLEMCKE MarkusTSG Reutlingen1970
8GERNEUMANN NilsTSG Reutlingen2000
9GERVIERIG AndreasSV 1845 Esslingen1987
10GERMAGVAS MaximilianTSG Reutlingen1986
11GERDINKELACKER JörgTSG Reutlingen1986

Siegerehrung Kategorie B/C Deutsche Meisterschaft im Rollstuhlfechten

Erst Frust, dann glücklich!

Die Tatsache, dass ich es nicht ins Finale geschafft habe und nicht einmal unter die besten drei, hat mich zunächst sehr deprimiert.
Als ich Samstagabends zuhause war und meine Urkunde anschaute war ich glücklich. „Markus, Du warst auf einer deutschen Meisterschaft. Das hast Du im Schach nie geschafft, obwohl Du über 30 Jahre Schach gespielt hast!“, ging durch meinen Kopf. Als ich die Schlusstabelle sah, war ich dann richtig stolz! Joachim Friess war gerade zwei Plätze vor mir. Andreas Vierig, der schon sehr viel länger fechtet wie ich, war sogar hinter mir!
Plötzlich war ich richtig stolz!

Wie geht es weiter?

Zunächst ein Dankeschön an alle meine Trainer! Ein besonderes Dankeschön an meine Fechttrainerin Beate Hummel. Als das Rollstuhlfechten los ging, war sie eine ganze Weile unsere Haupttrainerin. Sie hat es geschafft mich für den Fechtsport so zu begeistern, dass ich sogar das Schach spielen ganz aufgehört habe um mich nur noch auf das Fechten konzentrieren zu können. Danke Beate!
Wie es weiter geht? Wer mich kennt, der weiss es! Wenn ich mir mal vorgenommen habe, dass ich im Rollstuhlfechten deutscher Meister werden möchte, dann lasse ich mich von einem Rückschlag nicht davon abbringen. In zwei Jahren ist die Deutsche Meisterschaft wieder in Heidelberg. Da versuche ich es erneut, deutscher Meister zu werden in der Kategorie C!

Gruppenfoto: Rollstuhlfechter und Trainer vom TSG Reutlingen
Hintere Reihe: Saskia, Johannes, Beate, Markus, Nils und Philipp.
Vorne: Jörg und Max