Warum sollen Unternehmen sich im Jahr 2018 um digitale Barrierefreiheit kümmern

In diesem Blogartikel möchte ich Unternehmen dazu bringen im Jahr 2018 sich um digitale Barrierefreiheit zu kümmern.

Digitale Barrierefreiheit – Was ist das?

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass Webseiten, Programme und Betriebssysteme werden so gestaltet, dass sie von ALLEN MENSCHEN, auch von Menschen mit körperlichen Einschränkungen, bedient werden können.

Für alle die lieber Video schauen, wird hier digitale Barrierefreiheit in einem Youtube-Video erklärt:

Wie groß ist die Zielgruppe

Laut Webseite des statistischen Bundesamts gibt es über 10 Millionen Menschen mit Behinderungen in Deutschland.

Warum ist digitale Barrierefreiheit für Weltunternehmen wichtig

Um zu zeigen dass digitale Barrierefreiheit für Weltunternehmen wichtig ist, möchte ich hier einige Aussagen kund tun. Die Quellen für diese Aussagen sind folgende:

Nun folgen Aussagen von Weltunternehmen in Sachen Barrierefreiheit.

Aussagen von Apple-Chef Tim Cook

  • Wir glauben sehr stark, dass Barrierefreiheit ein Menschenrecht ist.
  • Wir möchten, dass alle Menschen unsere Produkte nutzen können.
  • Barrierefreiheit ist ein Grundwert.
  • Die Technologie zu demokratisieren, damit jeder, nicht nur die großen und reichen Unternehmen oder Institutionen, Technologie nutzen können.

In folgenden Video erklärt Tim Cook von Apple warum digitale Barrierefreiheit für Apple so wichtig ist.

Aussagen des Unternehmens Google

  • Die Herstellung von Produkten für Menschen mit Behinderungen kann allen Nutzern zugute kommen.
  • Einige der Technologien, die in der Vergangenheit entwickelt wurden, wie Spracherkennung oder Wortvorhersage, begannen als Technologien für Benutzer mit Behinderungen.
  • Wir sind alle manchmal Benutzer der Barrierefreiheit. Dies wird als situative Behinderung bezeichnet.

Hier ein kurzes Video mit was sich Google in Sachen Barrierefreiheit alles beschäftigt:

I/O ’17 Guide – Accessibility

Aussagen von Microsoft

Microsoft hat sich dazu verpflichtet, sicherzustellen, dass die Produkte und Dienste für alle Menschen konzipiert werden. Dies schließt die rund 1,2 Mrd. Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen weltweit ein.

Inklusion: Wir möchten jede Person befähigen, nicht nur durch unsere Produkte, Dienste und Technologie, sondern innerhalb unserer Kultur bei Microsoft. Unser Ansatz zum inklusiven Design ermöglicht uns Partnerschaften mit Personen, die die verschiedensten Fähigkeiten besitzen. Wir teilen unsere Erkenntnisse weiträumig, sodass andere Unternehmen ebenfalls davon profitieren können. Unsere Website zum inklusiven Design bietet Ressourcen wie Videos, Fallstudien und unser Inclusive Design Toolkit.

Barrierefreiheit bei Microsoft [S7SKT]

Barrierefreie Informationstechnik – das Behindertengleichstellungsgesetz ( BGG )

In Paragraph 1 des Behindertengleichstellungsgesetz ist u.a. folgendes zu lesen:
(1) Ziel dieses Gesetzes ist es, die Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen zu beseitigen und zu verhindern sowie ihre gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen. Dabei wird ihren besonderen Bedürfnissen Rechnung getragen.

In § 12a Barrierefreie Informationstechnik werden Staatliche Einrichtungen zur Barrierefreiheit bei Webseiten, Programm und Apps verpflichtet. Näheres finden Sie in folgendem Blogartikel:

Behindertengleichstellungsgesetz ( BGG ) – Beispiel für IT-Unternehmen

Ein IT-Unternehmen entwickelt Software für eine Behörde. Eine Behörde ist Träger öffentlicher Gewalt und somit per Gleichstellungsgesetz für Behinderte zur Barrierefreiheit bei Webseiten, Programme und Apps verpflichtet. Das IT-Unternehmen hat sich dazu entschieden ihre Software nicht barrierefrei zu machen. Wenn die Behörde bei diesem IT-Unternehmen die Barrierefreiheit einfordert und das IT-Unternehmen diese nicht erfüllt, sucht sich die Behörde ein anderes IT-Unternehmen und das IT-Unternehmen verliert einen Kunden.

Die Europäische Union

Die Europäische Union (EU) ist ein Zusammenschluss von derzeit 28 Länder. Sinn der EU ist es Meinungsverschiedenheiten zwischen friedlich zu lösen. Außerdem beschließt die EU Gesetze die in allen Mitgliedstaaten gelten. Das soll dazu führen, dass bestimmte Themen in allen EU-Ländern einheitlich geregelt sind. Zum Beispiel das Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz. Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.

EU-Richtlinie über den barrierefreien Zugang zu Websites

Mit dem barrierefreien Webzugang sollen Texte, Bilder, Formulare und Navigation im Internet für die Öffentlichkeit zugänglich und verständlich gemacht werden.
Es soll zudem sichergestellt werden, dass Menschen mit Behinderungen gemäß dem Übereinkommen der VN über die Rechte von Menschen mit Behinderungen Chancengleichheit genießen und den gleichen Zugang zu Informationen erhalten.
Den vollständigen Text können Sie hier lesen:
Rat der Europäischen Union Barrierefreier Webzugang

Anmerkung von Markus:

Man muss kein Hellseher sein um zur Schlussfolgerung zu kommen, dass die EU irgendwann auch eine Richtlinie für Barrierefreiheit bei Software geben wird.

Warum sollen Reutlinger Unternehmen sich im Jahr 2018 um digitale Barrierefreiheit kümmern

Liebe reutlinger Unternehmen. In diesem Abschnitt möchte ich Gründe liefern, warum auch sie sich im Jahr 2018 mit digitaler Barrierefreiheit beschäftigen sollten.

Grund 1:

Wie sie oben sehen ist es für Weltunternehmen wie Apple, Microsoft, Google und SAP selbstverständlich, dass digitale Barrierefreiheit umgesetzt wird.

Grund 2:

Es gibt über 10 Millionen Menschen mit Behinderungen in Deutschland. Das sind alles potentielle Kunden. Wollen Sie sich dieses Geld entgehen lassen liebe Reutlinger Unternehmen?

Grund 3:

Der Landrat Reumann, Chef des Landratsamts Reutlingen, macht Inklusion. Die Inklusion steht in den UN-Behindertenrechtskonvention. Die UN-Behindertenrechtskonvention sind Menschenrechte die von 175 Staaten ratifiziert wurde. Zur Inklusion gehört, dass Menschen mit und ohne Behinderung im selben Unternehmen zusammen arbeiten. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist, dass Webseiten und Programme so gestaltet sind, dass diese von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen bedient werden können. Möchten Sie lieber reutlinger Unternehmer, dem Landrat Reumann ins Gesicht sagen, dass Ihnen Umsatzzahlen wichtiger sind wie die Umsetzung von Menschenrechte?

Grund 4:

Barrierefreie Internetseiten bringen mehr Webseitenbesucher:

Webseitenbesucher auf der Unternehmenswebseite www.marlem-software.de Google Analytics Januar 2018: Webseitenbesucher: 4700, Webseitenbesuche 5300
Webseitenbesucher auf der Unternehmenswebseite www.marlem-software.de Google Analytics Januar 2018: Besucher: 4700, Besuche 5300

Kleiner Hinweis: Ich bin Einzelunternehmer und hatte im Januar 2018 5300 Webseitenbesuche.

Grund 5:

Digitale Barrierefreiheit erhöht die Benutzerfreundlichkeit von Webseiten, Programme und Apps:
World Usability Day 2017 Markus Lemcke ist Referent: Inklusion von Barrierefreiheit in die Benutzerfreundlichkeit

Schlussbemerkung: Warum sollen Unternehmen sich im Jahr 2018 um digitale Barrierefreiheit kümmern

Mein Schlusswort geht selbstverständlich an alle Unternehmen in ganz Deutschland. Ich bin der Meinung, dass es sehr viele gute Gründe gibt die digitale Barrierefreiheit umzusetzen. Ich würde mich sehr freuen, wenn viele Unternehmen durch diesen Artikel angeregt werden damit anzufangen. Wenn Sie fragen haben, dann rufen Sie mich an 07121/504458 oder schreiben eine Mail an info@marlem-software.de . Ich freue mich von Ihnen zu hören.

Autor: Markus Lemcke

Ich bin Markus Lemcke, Softwareentwickler, Webentwickler, Appentwickler, Berater und Dozent für barrierefreies Webdesign, barrierefreie Softwareentwicklung mit Java, C# und Python, Barrierefreiheit bei den Betriebssystemen Windows, Android, IOS, Ubuntu und MacOS.

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