Künstliche Intelligenz und digitale Barrierefreiheit – Stand im Jahr 2025

In diesem Blogartikel wird untersucht, ob der Einsatz von künstlicher Intelligenz sich lohnt oder nicht. Vielleicht können ja genau die richtigen digitalen Tools und moderne Technologie dabei helfen, Barrieren abzubauen und digitale Zugänglichkeit für alle deutlich zu verbessern.

Inhaltsverzeichnis

Das Internet und digitale Angebote sollten für alle Menschen zugänglich sein. Doch viele Webseiten, Software, Apps und digitale Inhalte sind nicht barrierefrei. Künstliche Intelligenz, abgekürzt KI, kann helfen, digitale Barrieren abzubauen. Doch wie genau funktioniert das? In diesem Artikel erkläre ich, was KI und digitale Barrierefreiheit sind und wie KI helfen kann, digitale Inhalte für alle Menschen zugänglicher zu machen.

Was ist künstliche Intelligenz?

Künstliche Intelligenz, abgekürzt KI, ist eine Technologie, die Maschinen dazu befähigt, Aufgaben zu erledigen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Dazu gehören zum Beispiel das Verstehen von Sprache, das Erkennen von Bildern oder das Treffen von Entscheidungen. KI basiert auf Daten und Algorithmen, die es den Maschinen ermöglichen, aus Erfahrungen zu lernen und sich zu verbessern.

Was ist digitale Barrierefreiheit?

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass alle Menschen, auch Menschen mit Behinderungen oder anderen körperlichen Einschränkungen, Webseiten, Software, Apps und Betriebssysteme uneingeschränkt bedienen und nutzen können. Anders ausgedrückt: Es geht um Webseiten, Software und Apps ohne Barrieren.

Symbol für künstliche Intelligenz und Symbol für Barrierefreiheit Einstellungen. Monitor mit Rollstuhlfahrer — Künstliche Intelligenz und digitale Barrierefreiheit

Anwendungsgebiete künstlicher Intelligenz

KI wird in vielen Bereichen eingesetzt, zum Beispiel:

Sprachassistenten wie Siri oder Alexa
Autonomes Fahren
Medizinische Diagnosen
Bilderkennung
Textübersetzungen

Diese Technologien können auch genutzt werden, um digitale Inhalte barrierefreier zu machen.

Innerhalb der KI gibt es verschiedene Bereiche:

Maschinelles Lernen (Machine Learning): Hierbei lernen Computer aus vielen Beispielen und verbessern sich mit der Zeit, ohne dass sie für jede Aufgabe extra programmiert werden müssen.
Neuronale Netze: Diese sind inspiriert vom menschlichen Gehirn. Sie bestehen aus vielen verbundenen „künstlichen Neuronen“, die Informationen verarbeiten und Muster erkennen können. Neuronale Netze werden zum Beispiel für Bilderkennung und Sprachverarbeitung genutzt.
Natürliche Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, NLP): Dieser Bereich beschäftigt sich damit, dass Computer menschliche Sprache verstehen und erzeugen können. Sprachassistenten oder automatische Übersetzungen basieren auf NLP.

Robotik: KI hilft Robotern, sich selbstständig in ihrer Umgebung zu bewegen und Aufgaben zu erfüllen, z. B. in der Industrie oder Medizin.

Können Menschen mit Behinderungen die künstliche Intelligenz bedienen?

Ja, viele KI-Anwendungen sind so entwickelt, dass sie Menschen mit Behinderungen helfen. Sprachassistenten wie Siri oder Alexa ermöglichen es, Geräte per Sprache zu steuern – das ist besonders hilfreich für Menschen mit Sehbehinderungen oder motorischen Einschränkungen. KI kann auch Texte vorlesen, gesprochene Sprache in Text umwandeln oder Webseiten verständlicher machen.

Allerdings gibt es noch Herausforderungen. Manche KI-Systeme sind nicht perfekt an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen angepasst. Zum Beispiel verstehen Sprachassistenten nicht immer jede Aussprache oder jede Gebärdensprache. Auch komplexe Bedienoberflächen können eine Hürde sein. Deshalb ist es wichtig, dass KI-Technologien weiter verbessert und barrierefrei gestaltet werden.

Für mich als Experten für digitale Barrierefreiheit ist es wichtig, dass blinde Menschen eine Website, Software, App oder eine KI problemlos bedienen können. Deshalb habe ich diesen Artikel genutzt, um zu testen, ob blinde Menschen ChatGPT nutzen können.

Blinde Menschen können ChatGPT mithilfe von Screenreadern verwenden. Diese speziellen Programme lesen den Bildschirminhalt vor und ermöglichen die Navigation per Tastatur. Bekannte Screenreader sind:

JAWS (Job Access With Speech) für Windows
NVDA (NonVisual Desktop Access), eine kostenlose Alternative für Windows
VoiceOver auf Apple-Geräten (iPhone, iPad, Mac)

Ich habe ChatGPT mit dem Screenreader NVDA getestet – und es hat alles problemlos vorgelesen.

Hier einige Tipps zur Nutzung

Tastatursteuerung nutzen: Blinde Menschen können das KI-Textmodell von OpenAI ohne Maus verwenden, indem sie mit Tab und den Pfeiltasten navigieren.

Texteingabe und Vorlesen: Die Eingabe kann über die Tastatur erfolgen, und der Screenreader liest die Antworten vor.

Sprache-zu-Text-Tools: Manche Nutzer verwenden Sprachsteuerung, um Nachrichten an ChatGPT zu diktieren.

Diese Funktionen machen KI wie ChatGPT zugänglicher und helfen blinden Menschen, Informationen einfacher abzurufen.

Allgemeine Tastenkombinationen für den Screenreader NVDA in ChatGPT

Tab -> Springt zwischen Eingabefeld, Antworten und anderen interaktiven Elementen.
Shift + Tab -> Springt zurück zum vorherigen Element.
Pfeiltasten (hoch oder runter) -> Navigiert durch den Chatverlauf Zeile für Zeile.
Strg + Pfeil nach oben oder unten -> Springt zwischen Absätzen innerhalb einer Antwort.
B -> Springt zum nächsten Button (zum Beispiel „Senden“).
E -> Springt zum Eingabefeld, um eine neue Nachricht zu schreiben.
NVDA + Pfeil nach rechts oder links -> Liest einzelne Wörter oder Buchstaben, wenn du eine Antwort genauer hören möchtest.
NVDA + F7 -> Zeigt eine Liste aller Links, Buttons und Formularfelder an, um schneller zu navigieren.

Ich, Markus Lemcke, bin körperbehindert und kann auch das KI-Textmodell von OpenAI bedienen. ChatGPT ist jetzt, April 2025, barrierefrei!

Was sind KI-Tools

KI-Tools sind Programme oder digitale Werkzeuge, die mit lernfähigen Systemen arbeiten. KI-Tools helfen dabei, bestimmte Aufgaben automatisch zu erledigen, ohne dass ein Mensch alles selbst machen muss. Zum Beispiel können KI-Tools Texte analysieren, Sprache in Text umwandeln, Bilder erkennen oder Vorschläge für barrierefreien Code machen. Diese Tools lernen aus vielen Beispielen und werden dadurch immer besser. Digitale Technologien wie KI-Tools bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihre digitalen Angebote barrierefrei und für alle zugänglich zu gestalten.

KI-Anwendungen für digitale Barrierefreiheit

KI kann auf verschiedene Weise helfen, digitale Barrieren zu verringern.

Wer lieber ein Video anschaut, hier ist das Video:

Hier sind einige Beispiele:

YouTube-Untertitel mit KI optimieren

Menschen, die gehörlos sind oder Menschen, die nicht gut hören, haben Probleme zu verstehen, was in einem YouTube-Video gesprochen wird. Deswegen gibt es bei YouTube die Möglichkeit, Untertitel erstellen zu lassen. Leider sind die automatisch erstellten Untertitel oft sehr ungenau. Deshalb müssen diese Untertitel überarbeitet werden. Je länger ein YouTube-Video ist, desto länger dauert es, den Untertitel zu überarbeiten.

Deswegen habe ich versucht, die KI die Untertitel überarbeiten zu lassen. Wenn man der KI erklärt, um welches Thema es im YouTube-Video geht und dass der Untertitel zu dem passen muss, was im Video gesprochen wird, klappt das wunderbar.

Eine ausführliche Anleitung gibt es in diesem Blogartikel:
Barrierefreiheit: Untertitel für YouTube-Videos – Wie KI Rechtschreib- und Tippfehler verbessern kann

Den Inhalt des Blogartikels gibt es auch als Youtube-Video:

Leichte Sprache mit künstlicher Intelligenz erzeugen

Leichte Sprache ist eine vereinfachte Form der Alltagssprache, die darauf abzielt, Texte für Menschen mit unterschiedlichen Verständnisschwierigkeiten zugänglich zu machen. Sie folgt klar definierten Regeln, wie der Verwendung kurzer Sätze, einfacher Wörter und einer übersichtlichen Struktur. Ziel ist es, Informationen so bereitzustellen, dass sie von möglichst vielen Menschen verstanden werden können.

Leichte Sprache ist also sehr wichtig.
Aber für wen ist sie besonders wichtig?
Zum Beispiel für Menschen mit kognitiven Einschränkungen.

Was sind kognitive Einschränkungen?

Stellen Sie sich vor:
Manchmal ist es schwer, sich zu konzentrieren.
Oder man vergisst schnell, was man gerade gelesen hat.
Lange Sätze und schwere Wörter machen alles noch komplizierter.
Das ist eine kognitive Einschränkung.

Es geht nicht darum, dass jemand nicht klug ist.
Sondern darum, dass das Gehirn Informationen anders verarbeitet.

Für diese Menschen sind nicht nur schwere Texte ein Problem.
Auch eine Internet-Seite mit viel Werbung, vielen blinkenden Bildern oder unklarer Führung ist eine große Hürde. Man fühlt sich schnell überfordert und verloren.

Wie KI hier noch mehr helfen kann

Künstliche Intelligenz kann nicht nur Texte in Leichte Sprache übersetzen.
Sie hat noch mehr Ideen, um zu helfen:

Texte zusammenfassen: Eine KI kann einen langen Artikel auf die wichtigsten Sätze kürzen. So bekommt man schnell einen Überblick, ohne alles lesen zu müssen.
Ablenkungen ausblenden: Zukünftige KI könnte vielleicht erkennen, wenn eine Seite zu unruhig ist. Sie könnte dann automatisch störende Elemente ausblenden und nur das Wichtigste anzeigen.

KI kann also nicht nur Sprache vereinfachen, sondern auch dabei helfen, digitale Umgebungen ruhiger und klarer zu gestalten

ChatGPT behauptet, es kann leichte Sprache. Da ich selbst kein bin, kann ich es nicht beurteilen.

Was ich aber mache, seit ich Dozent bei der Lebenshilfe in Reutlingen war ist, ich scheibe leicht verständliche Texte. Ich fordere das KI-Textmodell von OpenAI dazu auf, leicht verständliche Texte zu formulieren.

Ein ChatGPT-Beispiel

Ein Beispiel, damit Sie einen Vergleich haben.

Kommando von mir:

Erkläre was ein Druckertreiber ist

Antwort von ChatGPT:

Ein Druckertreiber ist ein Software-Programm, das als Vermittler zwischen deinem Computer und dem Drucker fungiert. Es übersetzt die Druckbefehle, die du auf deinem Computer gibst, in ein Format, das der Drucker versteht. Jeder Drucker benötigt einen speziellen Treiber, der auf seinem Modell und den Funktionen basiert.

Kommando von mir:

erkläre was ein Druckertreiber ist leicht verständlich.

Antwort von ChatGPT:

Ein Druckertreiber ist ein Programm, das dafür sorgt, dass dein Computer mit dem Drucker kommunizieren kann. Wenn du etwas drucken möchtest, sendet dein Computer eine Nachricht an den Drucker. Der Druckertreiber übersetzt diese Nachricht in ein Format, das der Drucker versteht, damit er die richtigen Informationen drucken kann.

Kommando von mir:

Erkläre was ein Druckertreiber ist in leichter Sprache

Antwort von ChatGPT:

Ein Druckertreiber ist ein Programm, das hilft, den Drucker mit deinem Computer zu verbinden. Wenn du etwas drucken möchtest, sendet der Computer eine Nachricht an den Drucker. Der Druckertreiber übersetzt diese Nachricht, damit der Drucker weiß, was er drucken soll.

Es ist auf jeden Fall erkennbar, dass ChatGPT in der Lage ist, leicht verständlich zu Formulieren. Mit der richtigen Kombination aus KI, Tools und Technologie können digitale Inhalte gezielt vereinfacht, in leichte Sprache übersetzt und für Menschen mit Behinderung verständlicher gemacht werden.

Alternativtexte für Bilder mit KI erzeugen

Blinde Menschen benötigen einen Screenreader, damit sie erfahren können, was auf einem Bildschirm oder Display zu sehen ist. Bilder kann man nicht lesen. Deswegen benötigen sie einen Alternativtext, in dem beschrieben wird, was auf einem Bild zu sehen ist.

Hier ein Beispiel:

<img src="Markus_Lemcke_Barrierefreiheit_Informatik.jpg"
height="312"
width="390"
alt="Auf dem Bild ist Markus Lemcke mit Laptop, iPad und Tablet">

Mit dem Alt-Attribut legt man den Alternativtext fest, der vom Screenreader vorgelesen wird.

Die Erstellung von Alternativtexten mit einem KI-gestützten Tool habe ich nicht ausprobiert. Ich bin ein großer KI-Fan, aber in diesem Fall muss man sich die Sinnfrage stellen. Meiner Meinung nach sind Alternativtexte schneller erstellt und inhaltlich besser, wenn ein Mensch das Bild betrachtet und den Alternativtext selbst formuliert.

Barrierefreies Programmieren mit Künstlicher Intelligenz

Barrierefreies Programmieren bedeutet, dass eine Website, Software oder Apps so programmiert wird, dass sie von Menschen mit Behinderungen oder Menschen mit anderen körperlichen Einschränkungen bedient werden können.

Allgemeine Überlegungen

Ich nutze die KI ChatGPT. Ich habe ein kostenloses Benutzerkonto bei ChatGPT. Da ich das KI-Textmodell von OpenAI schon sehr lange nutze, könnte die KI eigentlich wissen, dass ich selbstständig bin in Sachen digitale Barrierefreiheit bin und deswegen immer barrierefreien Code zur Verfügung stellt. Das teste ich mal.

Ich habe ChatGPT mitgeteilt, dass es darum geht, dass ich barrierefreien code möchte. Das hat sich die KI gemerkt!

Konkrete KI-Kommandos

Mein Kommando:

ich möchte in eine webseite ein bild einfügen, auf dem ich. ein laptop und ein tablet zu sehen ist. welchen html-code benötige ich?

Antwort von ChatGPT:

<img src="laptop-tablet.jpg" alt="Ein Laptop und ein Tablet nebeneinander auf einem Schreibtisch" width="600" height="400">

Code ist barrierefrei. Die KI hat an das Alt-Attribut gedacht und einen sinnvollen Text hineingeschrieben.

Mein Kommando:

ich möchte eine html-tabelle mit 2 spalten und 2 zeilen. Spalte 1 hat die überschrift „betriebssystem“. spalte 2 hat die überschrift „screenreader“. werte für spalte 1. beides mal windows. werte für spalte 2. nvda und jaws.

Antwort von ChatGPT:

<table> <caption>Übersicht von Screenreadern für Windows</caption>
<thead>
<tr>
<th scope="col">Betriebssystem</th>
<th scope="col">Screenreader</th>
</tr>
</thead>
<tbody>
<tr>
<td>Windows</td>
<td>NVDA</td>
</tr>
<tr>
<td>Windows</td>
<td>JAWS</td>
</tr>
</tbody>
</table>

Der Code ist barrierefrei.
Mein Kommando:

c# wpf. ich habe ein programmfenster. im programmfenster möchte ich einen label und ein eingabfeld.

Hier war die Antwort der KI nicht barrierefrei. AutomationProperties.HelpText hat gefehlt.
Nachzulesen in diesem Blogartikel:
Barrierefreie Softwareentwicklung mit C# und WPF nach EN 301 549 und WCAG 2.2 – Anleitung 2024

Mein Kommando:

java javafx ich habe ein programmfenster. im programmfenster möchte ich einen label und ein eingabfeld.

Die Antwort der KI:

import javafx.application.Application;
import javafx.scene.Scene;
import javafx.scene.control.Label;
import javafx.scene.control.TextField;
import javafx.scene.layout.VBox;
import javafx.stage.Stage;

public class BarrierefreiesJavaFX extends Application {
    @Override
    public void start(Stage primaryStage) {
        Label label = new Label("Name:");
        TextField textField = new TextField();
        
        // Barrierefreiheit verbessern
        textField.setAccessibleText("Geben Sie Ihren Namen ein.");
        label.setLabelFor(textField);

        VBox root = new VBox(10, label, textField);
        root.setStyle("-fx-padding: 20;");

        Scene scene = new Scene(root, 300, 150);
        primaryStage.setTitle("Barrierefreies Beispiel");
        primaryStage.setScene(scene);
        primaryStage.show();
    }

    public static void main(String[] args) {
        launch(args);
    }
}

Nicht ganz perfekt, aber ich lasse es gelten.
Das wäre die perfekte Lösung:

textField.setAccessibleText("Geben Sie Ihren Namen ein.");
        textField.setAccessibleRole(AccessibleRole.TEXT_FIELD);  // Setzt die Rolle des Textfelds
        label.setLabelFor(textField);

Mein Kommando:

python und qt6. ich habe ein programmfenster. im programmfenster möchte ich einen label und ein eingabfeld.

Antwort der KI:

import sys
from PyQt6.QtCore import Qt
from PyQt6.QtGui import QFont
from PyQt6.QtWidgets import QApplication, QWidget, QLabel, QLineEdit, QVBoxLayout

class BarrierefreiesFenster(QWidget):
    def __init__(self):
        super().__init__()

        self.setWindowTitle('Barrierefreies Beispiel')
        self.setGeometry(100, 100, 300, 150)

        # Layout erstellen
        layout = QVBoxLayout()

        # QLabel erstellen
        label = QLabel('Name:')
        label.setFont(QFont('Arial', 12))
        
        # QLineEdit (Eingabefeld) erstellen
        text_field = QLineEdit()
        text_field.setPlaceholderText('Geben Sie Ihren Namen ein')
        text_field.setFont(QFont('Arial', 12))
        text_field.setAccessibleName('Name Eingabe')
        text_field.setAccessibleDescription('Bitte geben Sie hier Ihren vollständigen Namen ein.')  # Zugängliche  Beschreibung

        # Verbindung zwischen QLabel und QLineEdit herstellen
        label.setBuddy(text_field)

        # Layout an Fenster anheften
        layout.addWidget(label)
        layout.addWidget(text_field)
        self.setLayout(layout)

if __name__ == '__main__':
    app = QApplication(sys.argv)
    window = BarrierefreiesFenster()
    window.show()
    sys.exit(app.exec())

Der Code ist barrierefrei. Nachzulesen in diesem Blogartikel:
Zugängliche Softwareentwicklung mit Python und Qt6 nach EN 301 549 und WCAG 2.2

Hier das Youtube-Video zur barrierefreien Softwareentwicklung mit Python und Qt6:

Es hat sich etwas getan bei ChatGPT. Wenn man zu Beginn der Nutzung der Künstlichen Intelligenz erklärt, dass man barrierefreien Code möchte, ist die KI in der Lage, barrierefreien Code in HTML, JavaFX, C# WPF und Python Qt zurückzuliefern. Zudem erklärt die KI in der Antwort, warum der Code barrierefrei ist.

Ein großer Sprung nach vorn: KI-Sprachassistenten wie Google Gemini

Während Sprachassistenten wie Siri oder Alexa schon länger bekannt sind, hebt die neueste Generation mit tief integrierter KI die Möglichkeiten auf ein völlig neues Niveau. Sie verstehen nicht nur, was wir sagen, sondern auch, was wir zeigen, und bieten flexible Bedienwege, die von Grund auf für Barrierefreiheit entwickelt wurden. Ein herausragendes Beispiel dafür ist Googles Gemini.

Diese modernen Assistenten bieten entscheidende Vorteile für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen:

Flexible Ein- und Ausgabe: Wer Schwierigkeiten mit der Tastatur hat, kann Befehle (Prompts) einfach sprechen. Wer umgekehrt aufgrund einer sprachlichen Einschränkung nicht immer klar sprechen kann, hat jederzeit die Möglichkeit, alles zu tippen. Der nahtlose Wechsel zwischen beiden Methoden ist ein entscheidender Fortschritt.
Gleichzeitige Text- und Sprachausgabe: Antworten werden immer auf zwei Wegen ausgegeben – als Text auf dem Bildschirm und per Sprachausgabe. So können blinde Menschen die Antwort hören und gehörlose sie gleichzeitig lesen.
Inhalte verstehen und zusammenfassen: Für blinde Menschen oder Personen, die nach einem Schlaganfall nicht mehr lesen können, kann das Anhören ganzer Webseiten sehr anstrengend sein. Hier ist eine Funktion wie die von Gemini revolutionär. Ein einfacher Befehl wie „Fasse den Inhalt der Webseite www.marlem-software.de zusammen“ genügt, und die KI liefert eine kurze, verständliche Zusammenfassung.
Bilder analysieren: Man kann der KI ein Bild zeigen und dazu Fragen stellen. Ein Foto von einer Pflanze mit der Frage „Was ist das für eine Pflanze und wie pflege ich sie?“ wird so problemlos beantwortet.

Eine persönliche Erfahrung, die alles verändert

Wie sehr diese Entwicklung den Alltag verbessert, kann ich, Markus Lemcke, aus eigener Erfahrung bestätigen. Aufgrund meiner Körperbehinderung (Spastik) ist meine Sprache nicht immer klar, und die Bedienung eines Touchscreens ist mühsam. Ältere Sprachsteuerungen scheiterten oft an der Erkennung. Gemini löst dieses Problem, indem es mir erlaubt, jederzeit zwischen Spracheingabe und Tastatur zu wechseln. Wenn ein gesprochener Befehl wie „Öffne WhatsApp“ nicht erkannt wird, tippe ich ihn einfach ein. Befehle wie „Schalte die Taschenlampe ein“ oder „Stelle die Lautstärke auf 50 Prozent“ sind für mich heute Alltag.

Ein für mich besonders bewegender Moment war das Fotografieren. Meine rechte Hand ist zu stark eingeschränkt, um einen Auslöser zu drücken. Erst mit Gemini ist es für mich kinderleicht geworden. Ich sage einfach:

„Mach ein Foto.“

Diese einfache Funktion ist ein perfektes Beispiel, wie moderne KI echte Barrieren einreißen und ein neues Maß an Selbstständigkeit und Teilhabe ermöglichen kann.

Digitale Barrierefreiheit in Unternehmen

In einer zunehmend vernetzten Welt wird digitale Barrierefreiheit zu einem entscheidenden Faktor für Inklusion und Teilhabe. Unternehmen, die ihre digitalen Angebote wie Websites, Apps oder Softwarelösungen nicht barrierefrei gestalten, riskieren nicht nur rechtliche Konsequenzen, sondern schließen auch potenzielle Kundengruppen aus.

Immer mehr Unternehmen erkennen daher den strategischen Vorteil, barrierefreie digitale Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz ermöglicht es dabei, Barrieren automatisch zu identifizieren und innovative Lösungen zu entwickeln, etwa durch automatische Bildbeschreibungen oder sprachgesteuerte Navigation.

Langfristig profitieren Unternehmen von einer verbesserten Nutzerfreundlichkeit, größerer Reichweite und einem positiven Image. Digitale Barrierefreiheit ist damit nicht nur ein gesellschaftlicher Auftrag, sondern auch ein klarer Wettbewerbsvorteil.

KI und digitale Barrierefreiheit – Sinnvoll oder nicht?

Die KI hat sich weiterentwickelt. Wenn man der KI ganz präzise erklärt, um was es geht, kommen richtig gute Ergebnisse heraus. Dennoch sollte der Mensch vorher überlegen, wann der Einsatz von KI im Bereich digitale Barrierefreiheit Sinn macht und wann nicht.

Weitere Blogartikel zum Thema Künstliche Intelligenz und digitale Barrierefreiheit

Hier weitere Blogartikel zum Thema Künstliche Intelligenz und digitale Barrierefreiheit:

Schlussbemerkung

Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz bietet viele spannende Möglichkeiten, um die digitale Barrierefreiheit zu verbessern. Die richtige Kombination aus menschlicher Kontrolle und KI-gestützten Tools ermöglicht es, Barrieren abzubauen und digitale Inhalte sowie die digitale Zugänglichkeit weiter zu verbessern. Durch den gezielten Einsatz von KI können Barrieren für Menschen mit Behinderungen abgebaut und die Nutzung von digitalen Inhalten für alle zugänglicher gemacht werden. Dennoch bleibt es wichtig, dass KI als unterstützende Technologie betrachtet wird, die den Menschen hilft, aber nicht die alleinige Lösung darstellt. Der Mensch sollte weiterhin die Kontrolle behalten und sorgfältig abwägen, wann und wie KI sinnvoll eingesetzt wird. Nur so kann eine wirklich inklusive digitale Welt entstehen, in der jeder Mensch gleichberechtigt teilhaben kann.

Wenn Sie Fragen zu obige Themen haben, schreiben Sie mir eine Mail an info@marlem-software.de oder rufen Sie mich an unter 07072/1278463 .

Autor: Markus Lemcke

Ich bin Markus Lemcke, Softwareentwickler, Webentwickler, Appentwickler, Berater und Dozent für barrierefreies Webdesign, barrierefreie Softwareentwicklung mit Java, C# und Python, Barrierefreiheit bei den Betriebssystemen Windows, Android, IOS, Ubuntu und MacOS. Alle Beiträge von Markus Lemcke anzeigen

Ein Gedanke zu „Künstliche Intelligenz und digitale Barrierefreiheit – Stand im Jahr 2025“

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