Moderne Technik macht es möglich: Auch blinde Menschen können heute ganz selbstverständlich Computer und sogar künstliche Intelligenz, abgekürzt KI, wie ChatGPT nutzen. Für viele Blinden in Deutschland bedeutet der Einsatz von KI-Anwendungen einen wichtigen Schritt in Richtung gleichberechtigter digitaler Teilhabe. In diesem Artikel erkläre ich, wie das funktioniert – Schritt für Schritt, einfach erklärt.
Was ist künstliche Intelligenz (KI)?
Künstliche Intelligenz – kurz KI – ist eine Technik, bei der Computer so programmiert werden, dass sie „mitdenken“ können. Das bedeutet: Sie lernen aus Beispielen, erkennen Zusammenhänge und geben Antworten oder Lösungen, die sinnvoll erscheinen.
Ein gutes Beispiel ist ChatGPT. Diese KI wurde mit sehr vielen Texten aus dem Internet trainiert. Dadurch kann sie Sprache verstehen und eigene Texte formulieren – fast so, als würde man mit einem echten Menschen sprechen.
KI kann also Fragen beantworten, Texte schreiben, Zusammenfassungen erstellen oder sogar Geschichten erzählen – je nachdem, was man eingibt.
Ein blinder Mann sitzt vor einem Laptop und bedient die künstliche Intelligenz ChatGPT
Kurs in der Volkshochschule Reutlingen als Dozent für Microsoft Excel VBA war Anstoß für YouTube-Videos und Blogartikel
Der Volkshochschule Reutlingen ist die Gleichstellung von behinderten Menschen und die Inklusion sehr wichtig. Deswegen stehe ich seit mehreren Jahren als Dozent im Programm der Volkshochschule Reutlingen mit mehreren Kursen. Vor 4 Wochen bekam ich eine Mail von der Volkshochschule Reutlingen, dass mein Kurs „Programmieren mit MS-Excel VBA“ stattfindet. Da ich für die Kurteilnehmer Kursunterlagen erstellen musste, hatte ich jetzt genug Material um YouTube-Videos und einen Blogartikel über Programmieren mit Excel VBA zu erstellen. Wegen Corona, fand mein Kurs über Zoom statt und war somit auch eine Art Online-Kurs!
Blinde und sehbehinderte Menschen arbeiten mit einer Software, die unter dem Oberbegriff Screenreader zusammengefasst wird. Was diese Software macht und wie Sie funktioniert, erfahren Sie hier.
Blinde Personen können Computer mithilfe einer Braillezeile nutzen. Das Computer-Ausgabegerät stellt Zeichen in Brailleschrift dar und wird üblicherweise durch Screenreader angesteuert. Bildquelle: zlikovec – 428299819 / Shutterstock.com
Ein Screenreader ist ein Bildschirmleseprogramm. Wenn ein Mensch blind oder sehbehindert ist, heißt das nicht, dass er nicht am PC/Laptop arbeiten kann. Der Screenreader „spielt“ für den blinden oder sehbehinderten Menschen die Augen und liest den Bildschirminhalt. Die Vermittlung der Informationen auf dem Bildschirm können dabei auf zwei verschiedene Arten geschehen:
Wenn der gelesene Text über die Soundkarte ausgegeben wird, heißt das, dass der Text dem blinden oder sehbehinderten Menschen vorgelesen wird. Im Fall der Braillezeile kann der Nutzer den Inhalt selbst in Blindenschriftlesen.
Hier noch ein Youtube-Video in dem ich erkläre was ein Screenreader ist:
Zwei Wege der Sprachausgabe
Die akustische Wiedergabe des Bildschirminhalts ist besonders für sehbehinderte Menschen geeignet, deren Sehvermögen noch gut genug ist, dass sie auf Blindenschrift verzichten können. Es gibt zwei Wege, um synthetische Sprache zu erzeugen:
Externe Geräte: Diese werden an den Computer angeschlossen und erzeugen die Sprachausgabe unabhängig vom benutzten Endgerät. Dabei werden die Bildschirminformationen vom Endgerät (PC, Tablet, Laptop) auf das externe Ausgabemedium übertragen.
Internes Softwareprogramm: Dieses Programm ist in der Regel in den Screenreader integriert und übersetzt die Bildschirminhalte in Sprache. Die Ausgabe erfolgt über die PC-Lautsprecher wahlweise mit oder ohne Kopfhörer.
Synthetische Sprache hat den Nachteil, dass sie sehr maschinell klingt. Das Hauptproblem dieser assistiven Technologie ist zweifellos, mit so produzierter Sprache Gefühle zu transportieren. Das Ergebnis wirkt deshalb nicht immer angenehm und harmonisch. Die Sprachausgabe erfolgt recht monoton ohne Pause oder Betonung. Bei Wörtern, die anders ausgesprochen als sie geschrieben werden, können teilweise Verständnisprobleme auftreten.
Die in die Software integrierte Wörterbuchfunktion kann unverständliche Wörter aber noch einmal nach ihrem Sinn erklären. Diese Funktion ist auch bei Zeichenfolgen wie Smileys oder Abkürzungen sehr hilfreich. Ähnlich wie bei Navigationsgeräten können Benutzer in der Regel zwischen einer Männer- oder Frauenstimme wählen. Über die Einstellungen kann zudem die Lesegeschwindigkeit angepasst werden.
Braillezeilen übersetzen Bildschirminhalte in Blindenschrift
Die Braillezeile ist ein Ausgabegerät, welches den gelesenen Text in Brailleschrift (=Blindenschrift) ausgibt. Die Brailleschrift wird mit Stößel dargestellt, die aus einer Fläche herausragen. Diese herausragenden Stößel bilden die Zeichen der Blindenschrift ab. Der blinde oder sehbehinderte Mensch kann mit seinen Fingerkuppen die Stößel abtasten und somit eine Bildschirmzeile lesen.
Alternativtexte für Bilder und Videos sind wichtig
Da Screenreader nur lesen und nicht sehen können, ist es z. B. wichtig, dass Bilder auf einer Webseite einen Alternativtext haben. Fehlt dieser Alternativtext, wird diese Fläche vom blinden oder sehbehinderten Menschen als „leere“ Fläche wahrgenommen.
Bei Videos verhält es sich genau gleich. Der Screenreader kann ein Video nicht „lesen“. Wenn man auf einer Webseite Videos einbindet, sollte man unter dem Video kurz beschreiben, was auf dem Video zu sehen ist.
Mit oben beschriebener Vorgehensweise können blinde und sehbehinderte Menschen am PC/Laptop arbeiten. Der Screenreader liest den Bildschirminhalt und liest ihn vor oder schickt ihn an die Braillezeile.
Programmoberflächen müssen Text beinhalten
Damit Screenreader Programmoberflächen „lesen“ können, müssen diese so programmiert werden, dass die Oberflächenkomponenten Texte beinhalten, die Sinn und Zweck der Komponente erklären.
Da Screenreader in unterschiedlichen Betriebssystemen anders heißen, hier eine kurze Auflistung:
Betriebssysteme
Name des Screenreaders
Wo finden Sie den Screenreader
Windows
Sprachausgabe
Einstellungen -> Erleichterte Bedienung
IOS
Voice Over
Einstellungen -> Bedienungshilfen
Android
Talkback
Einstellungen -> Bedienungshilfen oder Eingabehilfe
Ubuntu
Bildschirmleser
Einstellungen -> Zugangshilfen
Die in der Praxis am meisten verwendeten Screenreader
Die Softwareprogramme für Screenreader gibt es sowohl als kostenlose oder Open-Source-Versionen als auch von kommerziellen Anbietern gegen Bezahlung. Der bekannteste Gratis-Screenreader ist NonVisual Desktop Access (NVDA) für Microsoft Windows. In diesem Blogartikel erkläre ich den Screenreader NVDA. Hier ein Video in dem ich den Screenreader NVDA im Betriebssystem Windows 10 vorstelle:
In folgenden Video zeige ich den Screenreader Orca im Linux-Betriebssystem Ubuntu:
In folgenden Video zeige ich den Screenreader VoiceOver im Betriebssystem MacOS:
In folgenden Video zeige ich den Screenreader Talkback im Betriebssystem Android:
Youtube-Video, das den Gebrauch des NVDA Screenreaders in englischer Sprache erklärt.
Zu den bekanntesten kommerziellen Screenreadern gehört die (JAWS). Die Kosten für die Version Professional liegen bei etwa 900 Euro. Die Home Edition gibt es schon ab etwa 735 Euro.
In diesem Video wird der Screenreader JAWS vorgestellt. Leider habe ich kein deutschsprachiges Video gefunden:
Video-Tutorial in englischer Sprache über die verschiedenen Elemente einer Webseite, einschließlich Links, Überschriften und Dialogboxen und wie JAWS auf diese Elemente zugreift.
Auf meiner Webseite finden Sie weitere nützliche Informationen zum Thema barrierefreies Webdesign.
In diesem Blogartikel erkläre ich was eine Braillezeile ist und welche Menschen eine Braillezeile benötigen.
Braillezeile – Definition
Die Braillezeile wird auch Zeile oder Brailledisplay genannt. Die Braillezeile ist ein Computerausgabegerät, welches Zeichen in Blindenschrift übersetzt. Die Blindenschrift wird auch Braille genannt. Üblicherweise werden sie durch Screenreader angesteuert, die Zeichen in ausgewählten Bildschirmbereichen auslesen und in Computerbraille darstellen. Die Braillezeile ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen die Nutzung von Computern und Laptops.
Quelle: Braillezeile: zlikovec – 428299819 / Shutterstock.com. So lesen blinde Menschen was auf dem Bildschirm geschrieben steht
In diesem Artikel möchte ich den Screenreader NVDA erklären und wie Webentwickler und Softwareentwickler testen können ob Webseiten und Programme screenreadertauglich sind.
Zielgruppe des Artikels
Dieser Artikel ist für Webentwickler und Softwareentwickler die ihre Webseiten und Programme testen können ob diese für Screenreader-Nutzer geeignet sind.
Der Artikel ist auch für Informatik-Studenten die wissen möchten wie es sich anfühlt, wenn ein Programm den Bildschirminhalt vorliest.
Was ist ein Screenreader?
Ein Screenreader ist ein Bildschirmvorleseprogramm. Wenn ein Mensch blind oder sehbehindert ist, heißt das nicht, dass er nicht am Computer/Laptop arbeiten kann. Der Screenreader „spielt“ für den blinden oder sehbehinderten Menschen die Augen und liest den Bildschirminhalt vor.
Hier noch ein Youtube-Video in dem ich erkläre was ein Screenreader ist:
Der Screenreader NVDA
NVDA ist ein freier Screenreader. Sie können ihn kostenlos auf nvda.bhvd.de herunterladen.
Nach dem installieren und dem ersten Start von NVDA spricht das Programm sehr schnell. Nach dem Start trägt sich das Programmsymbol in den Benachrichtigungsbereich der Startleiste ein. Mit einem rechten Mausklick auf das Programmsymbol können Sie ein Kontextmenü aufrufen. Im Menü „Einstellungen – > „Stimmeinstellungen“ können Sie die Sprechgeschwindigkeit und andere Einstellungen machen. „Barrierefreie Informatik testen: Wie funktioniert der Screenreader NVDA“ weiterlesen