Vom 19. bis zum 23. August 2025 fand in der Landessportschule Ruit in Ostfildern ein ganz besonderes Schachturnier statt: die Offene Deutsche Einzelmeisterschaft für Schachspieler mit Behinderung. Veranstaltet vom Schachverband Württemberg und dem Deutschen Schachbund, war es für mich, Markus Lemcke, eine Premiere. In diesem Blogartikel nehme ich euch mit auf meine Reise – von den Herausforderungen der Barrierefreiheit bis zu meinem persönlichen Abschneiden am Schachbrett.
Was ist die Offene Deutsche Einzelmeisterschaft für Schachspieler mit Behinderung?
Dieses Turnier ist die offizielle Meisterschaft des Deutschen Schachbundes für Spielerinnen und Spieler mit einer anerkannten Behinderung. Der Begriff „Offen“ bedeutet, dass hier alle Geschlechter gemeinsam am Brett sitzen. Um teilnehmen zu dürfen, benötigt man in der Regel einen Schwerbehindertenausweis mit einem Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50 und muss Mitglied in einem deutschen Schachverein sein.
Das Hauptziel des Turniers ist es, eine inklusive und faire Wettkampfumgebung zu schaffen, in der sich Schachspieler mit unterschiedlichsten Herausforderungen auf Augenhöhe messen können. Es ist ein zentrales Ereignis, um das Thema Inklusion im deutschen Schachsport sichtbar zu machen und zu fördern.
Was bedeutet eigentlich „Schach für Spieler mit Behinderung“?
Bevor ich ins Detail gehe, möchte ich kurz erklären, was eine Behinderung in diesem Kontext bedeutet. Es geht nicht nur darum, was eine Person nicht kann, sondern vor allem um die Hindernisse, die unsere Umwelt schafft.
Eine Behinderung kann eine länger andauernde körperliche, seelische oder geistige Beeinträchtigung sein. Typische Beispiele sind:
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Sinnesbehinderungen wie Blindheit, Sehbehinderung oder Gehörlosigkeit.
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Körperbehinderungen, die zum Beispiel die Nutzung eines Rollstuhls erfordern.
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Seelische (psychische) Behinderungen wie chronische Depressionen oder Autismus.
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Geistige Behinderungen oder Lernschwierigkeiten.
Dieses Turnier schafft einen Raum, in dem diese Barrieren so gut wie möglich abgebaut werden, damit der Fokus auf dem liegt, was uns alle verbindet: die Leidenschaft für das Schachspiel.

